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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr
Autoren: Alia Cruz
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sehen. Er würde sich erholen, vielleicht würde seine Familie kommen und ihn dann mit nach Hause nehmen. Sie hatte damit nichts zu tun. Bei diesem Gedanken wichen die Freude und die Angst einem Gefühl , das wie Enttäuschung schmeckte , und ließ sie innehalten. Für ihn würde jetzt alles gut werden, daran musste sie festhalten , und das war ein erleichternder Gedanke.
    Einige Stunden später fühlte sie sich unendlich müde. Aber es half nichts, sie hatte Dienst. Sie wappnete sich innerlich für die Nachtschicht.
    Villa von Cameron Evans, Baton Rouge
     
    Gott, er war so verdammt gut! Ein Genie sozusagen.
    Wenn er nicht in dieser beschissenen Situation gesteckt hätte, hätte er glatt gejubelt. Er war im Pentagon. Genauer gesagt im Computersystem des Pentagons und keiner hatte ihn bemerkt. Da war Barrett vollkommen sicher.
    Er hörte Schritte vor seiner Zelle.
    Der bullige Mann hinter ihm verzog keine Miene, als er sagte: „Rühr dich nicht von der Stelle.“
    Was hätte er schon ausrichten können? Gespannt sah er zu, wie sich die Tür öffnete und dieser glatzköpfige Turner eintrat, begleitet von dem Mann, mit dem er sich besser nicht hätte anlegen sollen. Cameron Evans. Seine innere Freude über seinen Erfolg ließ sofort nach. Zum einen wurde ihm wieder klar, dass er hier etwas tat, was man als Hochverrat bezeich nete , und zum anderen strebte Evans eine politische Karriere an. Als er sich mehr durch Zufall in Camerons Ölfirma einge hackt hatte, hatte er nicht ahnen können, dass der Typ nicht sauber war. Der Mann strebte eine politische Karriere an und war eigentlich Waffenhändler. Einer der illegalen Sorte. Und so einer würde ihn mit Sicherheit nicht am Leben lassen. Aber vielleicht würden sie seinem Bruder nichts tun, solange Barrett tat, was man von ihm verlangte.
    Evans lächelte. „Wie ich sehe, haben Sie Schritt eins erfolgreich hinter sich gebracht.“
    Auf Barretts Rücken bildete sich eine Gänsehaut. Warum hatte er nicht die Finger von dem Typen lassen können? „Ja.“
    „Dann können Sie den Raum verlassen. Gehen Sie duschen und Turner wird Ihnen Ihr Zimmer zuweisen. Dort werden Sie dann mehr als einen Laptop vorfinden. Mit dem Ding kommen Sie jetzt sicher nicht mehr weit. Wenn Sie etwas brauchen, sagen Sie es Turner oder Ihrem Leibwächter.“
    Fast hätte Barrett geschnaubt. Leibwächter , der Witz war gut, wohl eher Henker, wenn sie ihn nicht mehr brauchten. „Was verlangen Sie noch von mir? Sie haben jetzt Zugang zum Pentagon.“ Noch wusste Barrett nicht, was Evans eigentlich vorhatte. Vielleicht hatte er jetzt noch eine Chance , freigelassen zu werden. Als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurde ihm sofort klar, wie utopisch er war.
    „Sie gehören jetzt zu meinem engsten Mitarbeiterstab.“ Evans schritt auf ihn zu. „Das haben Sie selbst so gewollt. Ich werte den Angriff auf meinen Rechner als Ihre Bewerbung, junger Mann.“ Er sah sich um. „Nur schade, dass Sie nicht von Beginn an so kooperativ gewesen sind.“
    Wieder dieses schleimige Lächeln. „Dann können Sie meinen Bruder jetzt freilassen, er hat damit nichts zu tun.“
    Evans ’ Lachen dröhnte durch den Raum und ging Barrett durch Mark und Bein.
    „Gehen Sie duschen, Sie stinken, junger Mann. Dann reden wir weiter.“
    Turner und Evans verließen den Raum, während Barrett unsanft am Arm gepackt wurde. Sein bulliger Bewacher verband ihm die Augen und stieß ihn aus dem Raum. Er wurde in einen Aufzug verfrachtet und fand sich einige Minuten später in einem sauberen Zimmer wieder. Er blinzelte ein paar Mal, die Augenbinde war mehr als fest gewesen. Das Fenster war permanent verdunkelt, man konnte nicht hinaussehen. Ein Bett mit weißer Bettwäsche, ein Kleiderschrank, in dem sich Jeans, Hemden und Unterwäsche in seiner Größe befanden, und eine Computeranlage, die sein Herz höher schlagen ließ, befanden sich in dem Raum. Und da war ein riesiger Spiegel.
    „Ist das so ein Ding wie im Verhörraum der Polizei?“
    Sein Bewacher nickte. Na toll. Jetzt konnte er sich noch nicht mal mehr einen runterholen. Es gab noch ein angrenzendes Badezimmer – ohne Tür. Barrett drehte sich um. „Sie wollen doch nicht mit mir duschen gehen, oder? Außerdem muss ich Kacken.“
    Das schien seinem Bewacher egal zu sein. Seufzend fand sich Barrett damit ab, dass er auch beim Pinkeln, duschen und allen anderen Dingen beobachtet wurde.
    Ob Aidan in der Nähe war? Vielleicht war er sogar nebenan. Wie es ihm wohl ging? Aber
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