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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
Autoren: Kathryn Caskie
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Lord Argyll scheuchte.
    Jenny drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um und kehrte zu Callum zurück, in der Hoffnung, den beiden alten Damen genügend Zeit zu geben, ungesehen aus ihrem Versteck und dem Salon herauszukriechen.
    Sie hatte einen Kloß im Hals, als sie ihre Hand ausstreckte, so sehr sehnte sie sich danach, Callum zu berühren. Stattdessen
hielt sie ihre Hand einen Moment dort in der Luft über seiner Schulter, bevor sie sie widerstrebend wieder sinken ließ.
    Er war sich ihrer Nähe bewusst, das konnte sie an der Veränderung in seiner Haltung erkennen. Doch er drehte sich noch immer nicht zu ihr um.
    »Callum«, sagte sie mit angespannter, dünner Stimme. »Wenn Sie mir auch sonst nichts glauben … glauben Sie mir, dass ich Sie geliebt habe.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging abermals zur Tür.
    Die beiden Feathertons hockten nicht mehr hinter dem Sofa, und so verließ sie den Salon. In der Tür blieb sie stehen, drehte sich noch einmal zaudernd um und sah zu Callum.
    »Und ich liebe dich noch immer«, flüsterte sie.
    Callums Rücken verkrampfte sich bei ihren Worten, und das verriet ihr, dass er sie gehört hatte.
    Im Spiegel über dem Kamin sah sie, dass seine Augen geschlossen blieben, doch seine Lippen sich bewegten.
    Jenny blieb wie angewurzelt stehen und starrte ungläubig auf sein Spiegelbild, während seine Lippen stumm die Worte formten, nach denen sie sich von ganzem Herzen sehnte: »Und ich liebe dich.«
    Ihr wollte schier das Herz zerspringen. Sie stürzte aus dem Zimmer und den Flur entlang, an dessen Ende ihre Mutter sie mit offenen Armen erwartete.

19
    Einen Moment später bemerkte Jenny aus dem Augenwinkel eine flüchtige Bewegung. Mit tränenüberströmtem Gesicht hob sie gerade rechtzeitig ihren Kopf von der tröstenden Schulter ihrer Mutter, um Callum mit ausholenden Schritten aus dem Salon kommen zu sehen.
    »Lord Argyll?« Lady Viola trat aus der Bibliothek in den Flur. »Auf ein Wort, bitte.«
    Jenny und ihre Mutter wichen in die dunkle Nische unter der Treppe zurück, um nicht gesehen zu werden.
    »Selbstverständlich, Mylady.« Callum drehte sich um und folgte seiner Großmutter in die Bibliothek. Die Tür schloss sich hinter ihnen, und das Klicken des Messingschlosses hallte durch den schmalen Flur.
    Was bei allen Heiligen würde Lady Viola zu ihm sagen?, fragte Jenny sich. Himmel, ihr wurde ganz flau zumute, wenn sie sich nur die Möglichkeiten ausmalte. Nun, es hatte keinen Sinn, hier herumzustehen und beklommen zu warten. Sie würde es herausfinden.
    Jenny erinnerte sich an Merediths Demonstration, wie man eine Unterhaltung in der Bibliothek durch die Esszimmerwand belauschen konnte, und so löste sie sich aus der Umarmung ihrer Mutter und hielt auf die nächste offen stehende Tür zu.
    »Jenny, das darfst du nicht. Lass Ihnen Ihre Ungestörtheit.« Ihre Mutter sah sie flehentlich an.
    Jenny verzog ihren Mund. »Das würde ich vielleicht tun, wenn die Ladys mir gerade eben auch ein wenig Ungestörtheit gewährt hätten. Aber das haben sie nicht. Außerdem betrifft
das, was Lady Viola zu sagen hat, auch mich, darauf kannst du wetten. Also finde ich, dass es mein gutes Recht ist, zu lauschen.«
    Als sie das Esszimmer betrat, musste sie erschreckt feststellen, dass Lady Letitia bereits mit dem Ohr an der Wand dastand.
    Die alte Dame winkte sie heran. »Schwester will gerade anfangen, beeil dich, beeil dich .« Lady Letitia presste abermals die Seite ihres Kopfes gegen die Wand und lauschte so angestrengt, dass sie schielte und ihr Mund ein wenig offen stand, während ihre Zungenspitze gegen die obere Reihe ihrer Zähne drückte.
    Jenny trat zögernd vor, stützte ihre Hand auf die Wandleiste und presste ebenfalls ihr Ohr an die sandfarbene Tapete.
    »Kommen Sie und setzen Sie sich zu mir, mein lieber Junge«, drang Lady Violas sanfte Stimme durch die Wand.
    Jenny starrte Lady Letitia verblüfft an. Jedes Wort war klar und deutlich zu verstehen. »Es ist, als wäre man im gleichen Zimmer mit ihnen.«
    Lady Letitia brachte sie eilig zum Schweigen. »Sie können uns möglicherweise ebenso gut hören«, flüsterte sie barsch.
    »Oh, natürlich.« Jenny legte abermals ihr Ohr gegen die Wand.
    Lady Viola begann zaghaft: »Sie haben mit Jenny gesprochen.«
    »Das habe ich … kurz. Aber bevor Sie fortfahren, möchte ich Sie wissen lassen, dass sich nichts geändert hat, seit ich …«
    Einen langen Moment drang kein Laut durch die Wand, bis Lady Viola schließlich
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