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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung
Autoren: H Dickson
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Cousin einfach niederzuschießen – denn zuerst traf ihn ein Faustschlag in den Magen, dann das Knie des Angreifers zwischen die Beine. Stöhnend brach Jeffrey zusammen.
    "Das hast du nun von deinem dreckigen Spiel, du mieser Bastard", hörte er jemanden fluchen.
    Dann wurde ihm der Kopf an den Haaren zurückgerissen, so dass er seinem Feind ins Gesicht sehen musste. Es waren die hasserfüllten Züge von Will Price, der wieder und wieder zuschlug, bis Jeffrey fast besinnungslos war. Er spürte kaum noch, wie ihm das Messer in die Kehle drang.
     
    Am darauf folgenden Morgen erschien Peter Fennor bei Lucas.
    "Ich kam her, so schnell ich konnte", erklärte er, als er mit Lucas im Empfangszimmer allein war.
    "Was ist geschehen?"
    "Ein Fährmann hat Captain Fox kurz nach Sonnenaufgang gefunden."
    "Aber wo denn?"
    "Die Leiche lehnte am Boot des armen Mannes. Man hat Ihrem Cousin die Kehle durchschnitten, Sir. Zweifellos hat sein Mörder ihn dort so hingesetzt, damit die erste Flut den Toten mit hinauszieht."
    "Weiß man, wer es getan hat, Peter?"
    "Wie ich höre, hatte er im Black Cod immer einen Komplizen dabei. Ein Mann namens Will Price. Den hält man für den Mörder."
    Lucas nickte. "Der könnte es tatsächlich gewesen sein. Und wo steckt der Mann jetzt?"
    "Er hat auf einem Schiff angeheuert, das im ersten Morgengrauen in die Karibik aufgebrochen ist."
    Seufzend fuhr sich Lucas durchs Haar. Trotz allem, was Jeffrey ihm angetan hatte, war dies nicht das Ende, das er ihm gewünscht hätte. Doch der Tod des Cousins bedeutete auch, dass er selbst von nun an mit Prudence glücklich und in Frieden auf Marlden Hall leben konnte.
     
    Der Sommer neigte sich dem Ende entgegen. König Charles hatte sich in seine Rolle als Monarch eingefunden und machte keinerlei Anstalten, durchgreifende Veränderungen vorzunehmen. Er wusste, dass er das Rad der Zeit nicht zurückdrehen konnte. Es kam zu hitzigen Debatten darüber, wen man von der Generalamnesie für die ehemaligen Feinde Seiner Majestät ausschließen sollte. Wie auch immer diese Entscheidung am Ende lauten sollte, für George Fox auf dem amerikanischen Kontinent stellte sie jedenfalls keinerlei Gefahr dar.
    Die Londoner Parks und Lustgärten leuchteten in den schönsten Herbstfarben, als Lucas Prudence bei Hofe vorstellte. Im Palast verschlug es ihr fast die Sprache vor Ehrfurcht. Von hier aus also wurde England regiert. Im großen Königssaal erstrahlten die Juwelen der Damen im Schein unzähliger Kerzen. Der Duft teurer Parfüms lag in der Luft, die erfüllt war von den Gesprächen der Anwesenden. Am liebsten hätte Prudence auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre geflohen.
    Lucas war sehr stolz auf seine bildhübsche Gemahlin. Sie war schon immer eine auffallende Schönheit gewesen, aber in dem weißen, mit Goldfäden durchwirkten Kleid und mit den meisterlich frisierten kastanienbraunen Locken sah sie aus wie eine zierliche Porzellanfigur. Aufmunternd lächelte er ihr zu, als er bemerkte, wie unsicher sie sich fühlte. Sofort fasste sie wieder Mut und näherte sich an Lucas' Seite tapfer dem König.
    Er unterhielt sich gerade mit seinem Bruder, dem Duke of York, der leise über eine geistreiche Bemerkung Seiner Majestät lachte. Doch die reizende Frau am Arm des gut aussehenden Lord Fox zog die königlichen Geschwister sofort in ihren Bann.
    Lächelnd nahm Lucas die Hand seiner Gemahlin und führte sie nach vorn zu Charles, wie das Protokoll es gebot. Prudence glaubte, das Herz müsste ihr zerspringen vor Aufregung.
    "Sire, würden Sie mir gestatten, Ihnen, Euer Majestät, meine Gemahlin vorzustellen?" bat Lucas.
    Mit gesenkten Lidern versank Prudence in einen vollendeten tiefen Knicks, während Lucas sich verbeugte. Als sie sich erhob, wagte sie es, den König anzusehen. Seine Augen waren dunkel, der Blick unergründlich und das Gesicht von scharf geschnittenen Zügen. Die feinen Linien auf der Stirn und um den Mund erzählten von seinen schweren Jahren im Exil. Als er nun sprach, verriet seine Miene, dass er eine unleugbare Schwäche für schöne Frauen besaß.
    "Respekt, Lucas", begrüßte der König Lord Fox wie einen alten Freund. "Sie überraschen mich doch immer wieder. Habe ich recht gehört? Ihre Gemahlin? Dann ist die Ehre dieser Bekanntschaft ganz auf meiner Seite. Ich bin entzückt, Sie kennen zu lernen." Damit nahm Charles Prudence' Hand und hob sie an die vollen Lippen. "Willkommen bei Hofe, Lady Fox. Sie werden uns zu einer wahren Zier gereichen. Es ist
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