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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung
Autoren: H Dickson
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Lucas seine Frau hinaus. Sie wollten vor der Taverne auf Thomas warten, der nach Peter suchte. Plötzlich hörten sie in der Nähe höhnisches Gelächter. Obwohl sie in der Dunkelheit das Gesicht der schattenhaften Gestalt nicht erkennen konnten, wussten doch beide, dass es Jeffrey war. Hoch erhobenen Hauptes und mit gezückter Pistole kam er auf sie zu.
    "Wen haben wir denn da?" fragte er höhnisch. "Lord und Lady Fox! Wie schön, Sie beide wieder vereint zu sehen."
    Böse kniff Lucas die Augen zusammen, stellte sich schützend vor Prudence und erwiderte dann herausfordernd den Blick des Cousins. "Also stehen wir einander endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber, Jeffrey! Ich wusste ja schon als Junge von deinem irrsinnigen Hass auf mich. Doch erst in Marseille begriff ich wirklich, wozu du fähig bist. Und nun dies. Sollte ich dich je wieder in der Nähe meiner Gemahlin oder meines Anwesens antreffen, wirst du schneller deinem Schöpfer gegenübertreten, als dir lieb ist."
    " Du willst mir drohen?" fragte Jeffrey amüsiert. "Ich bin es, der die Waffe in der Hand hält. Dein Leben hängt am seidenen Faden, mein Bester."
    "Ich möchte dir nur mitteilen, wie sich unser künftiges Verhältnis gestalten wird", antwortete Lucas kühl.
    "Wenn ich bedenke, was zwischen uns vorgefallen ist, kann ich dir deine rüde Art noch nicht einmal zum Vorwurf machen", stimmte Jeffrey ihm grinsend zu.
    "Ich habe mir einige Feinde gemacht." Lucas nickte. "Aber nie hätte ich geahnt, dass mein tödlichster Gegner ausgerechnet jemand von meinem eigenen Fleisch und Blut werden sollte. Oder willst du etwa bestreiten, dass du es warst, der hinter dem Anschlag auf mich in Marseille steckte?"
    "Ich sehe keinen Grund, dich in diesem Punkt zu belügen. Du kennst die Wahrheit doch ohnehin seit langem. Kannst du dir vorstellen, wie unangenehm überrascht ich war, als du Jahre später plötzlich wieder in Le Hague auftauchtest? Aber nun ist meine zweite Chance gekommen, und diesmal kann nichts und niemand dich noch retten."
    Jeffrey sah den Cousin an und merkte, dass sein großspuriges Gerede ihn vollkommen kalt ließ. Unsicher umklammerte er die Pistole, was Lucas durchaus bemerkte.
    "Im Gegenteil Jeffrey, du hast bereits einmal versagt. Was bist du doch für ein armseliges Häufchen Elend! Wirklich, man kann dich nur bedauern."
    "Bedauern?" schrie Jeffrey außer sich vor Zorn und sah, dass Lucas langsam auf ihn zukam, wobei seine ganze Haltung verriet, welche Verachtung er für ihn empfand. In diesem Augenblick beneidete Jeffrey ihn mehr als je zuvor. Lucas hatte alles, was man sich nur wünschen konnte – er war attraktiv, reich, mächtig, besaß ein wunderschönes Haus und eine Gemahlin, die jeder Mann zu gern für sich gehabt hätte. Er selbst war im Vergleich ein Nichts. Und deshalb hasste er den Cousin so sehr. Denn eigentlich gebührte ihm, Jeffrey Fox, all das, was Lucas besaß! In diesem Augenblick fiel ihm ein, was Prudence vor kurzem gesagt hatte: Er sei nicht Manns genug, Lucas selbst umzubringen.
    Tief holte er Luft, und seine Züge entspannten sich. Die dumme Gans wusste ja nicht einmal, wann sie den Mund zu halten hatte! Sonst würde an dieser Stelle nämlich jetzt Will Price stehen. Der Teufel sollte das Weibsbild holen! Diese Frau glaubte wohl, sie wäre sehr schlau. Und dabei brachte sie jetzt nicht mehr zu Stande, als sich hinter dem Rücken ihres Gemahls zu verstecken und zu zittern wie Espenlaub. Er würde es ihr schon zeigen! Doch er brachte es nicht fertig, einfach abzudrücken.
    Das Schicksal war offenbar auf Lucas' und Prudence' Seite, denn in diesem Augenblick quoll ein ganzer Strom betrunkener Gäste aus dem Black Cod auf die Straße und schob sich zwischen Jeffrey und Lucas. Rasch zog Lucas Prudence in den Schankraum zurück, als Thomas und Peter sich gerade nach draußen drängeln wollten.
    Eilig berichtete Lucas den beiden, was sich vor der Taverne zugetragen hatte. Die drei Männer zogen die Pistolen und traten wieder hinaus. Aber Jeffrey schien wie vom Erdboden verschluckt. Daher beschlossen sie, eine Droschke zu nehmen, die sie alle heim nach Whitehall bringen sollte, denn dieser Tag hatte schon genügend an ihren Kräften gezehrt. Nur Peter blieb zurück und suchte nach Captain Fox.
     
    Jeffrey hatte sich schnell in einer der dunklen Seitenstraßen versteckt, als die Betrunkenen aus dem Black Cod gekommen waren. Doch er sollte nie mehr die Gelegenheit erhalten, um herauszufinden, ob er den Mut besaß, den
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