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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer
Autoren: Joanna Philbin
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schwamm. Der Club sah jetzt klein und unbedeutend aus und die grünweiß gestreiften Sonnenschirme ähnelten Cocktailschirmchen in bunten Drinks. Irgendwo dort drüben redeten Thayer und Darwin bestimmt über sie. Schön , dachte sie. Egal .
    Sie schwamm weiter auf der Stelle und dachte darüber nach, was vor ihr lag. Der Debütantinnenball, bei dem sie in die Gesellschaft eingeführt werden würde. College, danach ein Praktikum bei einem der besten Innenarchitekten der Upper East Side. Sie würde mit jemanden wie Aston March ausgehen und ihn heiraten. Dann würde sie Kinder bekommen und vielleicht, wenn sie Glück hatte, eine Karriere daraus machen, Seidenkissen passend zur Sammlung von Lilly-Pulitzer-Kleidern auszusuchen. Ihr Leben würde genauso sein wie das aller, die sie kannte. Kein Spaß. Nichts Besonderes. Überhaupt kein Leben.
    Sie schwamm unter noch einer Welle hindurch und bewegte ihre Glieder durch das kalte Wasser. Als sie wieder an die Oberfläche kam, blickte sie auf Sanddünen. Sie drehte sich und versuchte den Club auszumachen. Schließlich sah sie ihn, so weit zu ihrer Linken, dass sie ihn fast nicht mehr erkennen konnte. Sie war schon mindestens eine Meile nach Osten abgedriftet.
    Sie begann auf den Club zuzukraulen, aber eine Welle rollte unter ihr hindurch und zog sie weiter hinaus. Mit voller Kraft pflügte sie mit ihren Armen durch das Wasser und schwamm jetzt direkt auf den Strand zu. Eine weitere Welle kam und diesmal brach sie über ihr. Sie konnte die Strömung fühlen, wie sie sie weiter den Strand hinunterzog. Als sie dieses Mal hochkam, sah sie den Horizont und eine Wasserwand, die mit jeder Sekunde höher wurde. Es war eine Welle. Sie kam direkt auf sie zu.
    Sie schnellte herum und versuchte, dem Strand ein bisschen näher zu kommen. Aber das Wasser drückte sie zurück und ließ sie nicht vom Fleck kommen. Sie sah über ihre Schulter. Die Welle war groß, viel zu groß, und es sah so aus, als würde sie genau über ihr zusammenbrechen. Und da war etwas auf der Welle. Ein Typ lag auf einem Surfbrett und paddelte wie wild mit seinen Armen, ganz oben auf der Welle. Er wollte aufstehen. Er sah sie nicht.
    Wink ihm , dachte Isabel. Beweg deine Arme . Wie eine Verrückte fuchtelte sie mit ihren Armen über dem Kopf das Notsignal, oder zumindest etwas, das danach aussah.
    Er war schon fast auf den Füßen. Sie sah seinen Neoprenanzug, den Glanz seines schwarzen Haares und die Panik in seinem Gesicht, als er sie bemerkte, zu spät um noch die Richtung zu wechseln. Und dann, im letzten Moment, tauchte sie unter die Oberfläche, genau als sich die Welle in sich selbst einrollte, über ihr zusammenbrach und sie herunterdrückte.
    Das war’s , dachte sie. Ich werde sterben. Direkt vor dem blöden Georgica .
    Sie hielt die Luft an, ruderte mit ihren Armen und versuchte nach oben zu kommen, als eine Hand ihr Handgelenk ergriff und sie hart nach oben riss, direkt bis zur Oberfläche.
    Luft. Sonnenlicht. Sie öffnete ihren Mund und schlug mit ihrem Arm an etwas Hartes – das Surfbrett.
    »Komm auf das Brett!«, hörte sie ihn schreien. »Komm rauf!«
    Sie war so schwach, dass sie sich kaum bewegen konnte, aber irgendwie schaffte sie es. Die Oberfläche kratzte an ihrem nackten Bauch.
    »Halt dich fest, hier kommt noch eine Welle«, sagte er. »Paddel! Paddel!«
    Sie zwang ihre Arme zu paddeln. Er schwamm vor ihr, eine Hand auf der Nase des Bretts und zog sie mit sich.
    »Okay, wir reiten jetzt diese Welle«, sagte er, positionierte sich neben ihr und legte einen Arm um ihre Taille. »Mach weiter! Okay, los geht’s!«
    Sie hing an den Seiten des Bretts, er hing an ihr, und als die Welle unter ihnen brach, hob sich das Brett vom Wasser und berührte nur noch leicht die Oberfläche, fast wie ein fliegender Teppich. Wenige Augenblicke später liefen sie auf hartem Sand auf.
    Sie kroch auf ihren Ellenbogen vom Brett und hustete Wasser aus. Salz stach in ihrem Hals und in den Augen.
    »Bist du okay?«, fragte der Typ. Er war auf Händen und Knien neben ihr. Sie beugte sich vornüber und hustete noch mehr Wasser aus.
    »Hey, gute Arbeit da draußen«, sagte er. »Du wirst wieder.«
    Sie drehte sich auf den Rücken und schloss die Augen. Als sie sie ein paar Minuten später wieder öffnete, beugte er sich über sie, die Sonne hinter ihm. Wassertropfen fielen von seinen Haarspitzen. Sein Haar schien lang genug, um über seine Augen zu fallen. Obwohl sein Gesicht im Schatten war, konnte sie ein kräftiges
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