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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer
Autoren: Joanna Philbin
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gedauert. Am Ende der Nacht hatte er Victoria auf der Party zurückgelassen, um Isabel nach Hause zu fahren. Zwei Tage später gingen sie ganz offiziell miteinander aus.
    Aber seine Anziehung schwand schnell. Sie wusste auch genau, warum: Er war kein guter Zuhörer, er mochte die Band LMFAO, und er versuchte immer wieder, sie davon zu überzeugen, ihre Jungfräulichkeit in jedem Fall an ihn zu verlieren – als ob sie ihm diese Ehre einfach so überlassen würde. Aber das Hauptproblem war, dass sie mit ihm schon ausgegangen war. Hundertmal, wie es ihr vorkam. Er war ganz genau wie all die anderen Jungs in den Privatschulen. Niedlich, sportlich, wohlhabend, langweilig. Nichts Neues, nichts Außergewöhnliches, nichts, was sie nicht schon vorher gehabt hatte.
    Bei Madeleine Fullers Party hatte sie endlich Schluss gemacht, auf dem Rasen vor dem Haus. Sie hatte ihm erklärt, dass sie in ein paar Wochen nach Kalifornien gehen würde, dass Fernbeziehungen nie funktionieren und dass sie ihn gehen lassen müsse, damit er glücklich werden könne, bla bla bla .
    »Aber … aber … wir sind so toll zusammen«, hatte er gestottert. »Wen kümmert die Entfernung, wenn wir uns lieben?«
    Sie hatte ihm in die Augen gesehen und gefragt: »Wer hat gesagt, dass ich dich liebe?«
    Zugegebenermaßen, es war nicht ihre Sternstunde gewesen, aber er schien es ihr nicht übel zu nehmen. Er hatte ihr ein Dutzend E-Mails während des Schuljahrs geschrieben, manchmal nur, um Hi zu sagen.
    »Hört mal, geht ihr ruhig zu dieser Party«, sagte Isabel, »vielleicht treffe ich euch dort.«
    »Wie kommst du hin?«, fragte Thayer. »Hattest du letzte Woche noch einmal eine Fahrprüfung?«
    »Haha.«
    »Ernsthaft, wann probierst du es noch mal?«, quengelte Darwin. »Wir können dich nicht den ganzen Sommer durch die Gegend kutschieren.«
    »Keine Sorge. Müsst ihr nicht. Außerdem ist es zwischen Aston und mir vorbei. Endgültig. Also ist es nicht so, als würde ich ihm einen Gefallen tun, wenn ich käme.« Sie sah über ihre Schulter zu dem Streifen Sand und, noch ein Stück weiter, zu dem tiefblauen ruhelosen Wasser. Plötzlich wollte sie nur noch weg von diesem Tisch. »Ich gehe ins Wasser.«
    Thayer blinzelte. » Das Wasser?«, fragte sie. »Ins Meer?«
    »Ja.«
    »Es ist bestimmt eiskalt.«
    »Na und? Das soll gut sein.«
    Darwin und Thayer tauschten einen weiteren vielsagenden Blick. Kalifornien hat sie verändert , schien er zu bedeuten.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte Isabel. Sie nahm das Handtuch von der Stuhllehne und trat auf die Holzbohlen, die den Pfad zum Strand markierten.
    »Viel Spaß!«, rief Darwin, ihre Stimme klang sarkastisch.
    Der Wind blies Isabel ins Gesicht, als sie zum Wasser lief, und peitschte die Spitzen ihrer Haare hoch über ihre Schultern. Niemand war am Strand. Der Stuhl des Rettungsschwimmers war unbesetzt – es galt als selbstverständlich, dass niemand so früh in der Saison im Meer schwimmen würde. Oben am Stuhl flatterte eine gelbe Flagge im Wind. Das bedeutete, dass man vorsichtig sein sollte, aber es war nicht die rote, also musste man sich nicht um jeden Preis vom Wasser fernhalten. Damit konnte sie umgehen. Während des letzten Jahres an der Schule in Santa Barbara war sie eine viel bessere Schwimmerin geworden, vor allem im offenen Meer.
    Draußen schwollen die Wellen an und brachen dann mit einem lauten Knall, gefolgt von dem Zischen des Schaumes. Sie atmete tief ein. Da war er wieder, der stechende Schmerz direkt unter der Lunge. Seit sie zurück an die Ostküste gekommen war, tat es weh zu atmen, fast so, als würde sie eine massive Panikattacke haben. Es machte keinen Sinn. Dies war der Ort, an dem sie die meisten ihrer Freunde kennengelernt und wo sie ihre ganzen Sommer verbracht hatte. Sie kannte das Georgica . Es war schon fast wie ihr Zuhause. Aber als die frische Ozeanbrise um sie wehte und sie Gänsehaut auf ihren Armen bekam, wurde ihr klar, warum sie nicht atmen konnte. Sie hielt es hier nicht mehr aus. Sie zog ihre Baumwolltunika über den Kopf. Nur noch im Bikini spürte sie die kalte Luft erst richtig und dachte kurz darüber nach umzukehren. Dann rannte sie auf die Wellen zu und sprang ins Wasser.
    Die Kälte schickte Schockwellen durch ihren Körper. Sie schwamm auf eine Welle zu, gerade bevor sie brach, und kam dann wieder an die Oberfläche. Sie spürte das stechende Salzwasser in ihrer Nase und im Mund. Sie öffnete ihre Augen und drehte sich um, während sie auf der Stelle
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