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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)
Autoren: Lili St. Crow
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nochmals: Gott sei Dank!«
    »Was jetzt?«, fragte Graves. Das wollte ich auch wissen, nur war ich nicht in der Stimmung, meinen Kopf zu heben und einen von beiden anzusehen.
    Es quatschte leise, als Christophe die Schultern unter seinem durchnässten Pullover hob und senkte. »Ich bringe euch raus auf das Feld, und ihr werdet abgezogen. Sie geht zur Schola, und ich werde verschwinden.«
    »Weil es einen Verräter gibt«, riet Graves, und ich war froh, dass er das Reden übernahm.
    »Ja.« Christophe stieß sein typisch hämisches Lachen aus. »Das hier war meine Sicherheitszone. Sergej konnte unmöglich von diesem Ort gewusst haben oder dass Dru herkommen würde, es sei denn, jemand aus dem Orden hat es ihm gesagt. Und derjenige muss auch die Wölfe in ihrem Haus auf mich gejagt haben. Ihnen war bloß nicht klar, dass ich nicht er bin. Wäre ich er, wärt ihr zwei schon tot gewesen, bevor sie ankamen. Juan, der gelbäugige Wolf, den ihr kennengelernt habt, ist jedenfalls fällig. Allerdings hat er bloß Befehle ausgeführt, und der Anstifter ist weg. Jemand verwischt ihre Spuren.« Er rutschte auf dem Sitz hin und her, und ich fragte mich, ob er noch blutete. »Wir müssen sie hier rausbringen.«
    »Du schickst uns also dahin, wo der Verräter ist.« Graves’ Kinn bohrte sich jetzt förmlich in meinen Kopf.
    Ich dachte über alles nach, empfand jedoch nichts als eine schläfrige Verwunderung.
    »Ich habe Freunde in der Schola. Sie passen genauso auf sie auf, wie ich es würde. Sie ist vollkommen sicher. Und solange sie da ist, kann sie mir helfen herauszufinden, wer Sergej mit Informationen versorgt. Sie wurde einberufen.«
    Graves verspannte sich spürbar. »Und wenn sie nicht will?«
    »Dann überlebt ihr keine Woche allein da draußen. Falls Ash euch nicht findet, tut es ein anderer. Das Geheimnis ist gelüftet, und wenn Sergej weiß, dass es eine weitere Svetocha gibt, wissen es auch andere Blutsauger. Sie alle werden sie jagen, um ihr das Herz herauszureißen.« Die Scheibenwischer gingen an. »Dru? Hörst du mich? Ich schicke dich an einen sicheren Ort, und ich bleibe in Kontakt mit dir.«
    »Ich glaube, sie hört dich.« Graves seufzte. »Was ist mit ihrem Truck? Und mit ihren ganzen Sachen?«
    »Ich sorge dafür, dass sie auch in die Schola gebracht werden. Wichtig ist vor allem, dass sie weg ist, bevor die Sonne untergeht und Sergej frisch gestärkt wiederaufersteht. Er ist nicht tot, bloß in ein dunkles Loch getrieben worden und sehr wütend.«
    »Wie sollen wir …«
    »Halt den Mund!« Es klang weder besonders schroff noch streng, aber Graves schwieg sofort. »Dru? Hörst du mir zu?«
    O Gott, lass mich in Frieden! Trotzdem hob ich den Kopf und sah auf das Armaturenbrett. Ich hatte doch sowieso keine Wahl. Mein Haar fiel mir ins Gesicht, die Locken lang und nass. Wenigstens benahmen sie sich endlich mal. »Ja«, antwortete ich kehlig gedämpft, so dass es bloß wie ein Hauchen herauskam. »Ich habe dich gehört.«
    »Du hast Glück gehabt. Bring dich noch einmal in solch eine Gefahr, und ich sorge persönlich dafür, dass du es bereust! Verstanden?«
    Das klang nun auffallend nach Dad, was mir einen Stich in die Brust versetzte. »Klar«, murmelte ich. Mein ganzer Körper tat weh, sogar mein Haar. Ich war nass, mir war kalt, und die Erinnerung an die toten Augen des Blutsaugers und seine seltsam falsche, melodische Stimme grub sich in mein Gehirn ein. Sie würde nie wieder weggehen.
    Das Ding hat meinen Vater ermordet. Ihn zu einem Zombie gemacht. Und Mom … »Meine Mutter«, raunte ich matt. Ich stand offenbar unter Schock. Ja, das musste es sein. Dad hatte mir viel über Schocksymptome erzählt.
    Zunächst herrschte nichts als Stille. Dann bekam Christophe wohl Mitleid mit mir. Vielleicht. Oder er fand, dass ich ein Recht hätte, es zu erfahren, und ich ihm jetzt zuhören würde.
    Als er sprach, klang seine Stimme ebenfalls belegt, ob vor Schmerz oder Kälte, wusste ich nicht. »Sie war eine Svetocha, und sie entschied sich, das alles aufzugeben, nicht mehr zu jagen. Also heiratete sie einen netten Ledernacken aus schlichten Verhältnissen und bekam ein Kind. Aber die Nosferatu vergessen nicht, und sie geben das Spiel nicht auf, bloß weil wir unsere Murmeln einpacken und nach Hause gehen. Sie kam aus der Übung und wurde fernab von jedem Schutz erwischt, weil sie einen Nosferatu von ihrem Zuhause und ihrem Baby weglocken wollte.« Er legte einen Gang ein, fuhr los, und die Windschutzscheibe wurde
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