Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
hoch?«, fragte Nash mit ungläubiger Stimme, als ich darauf zeigte. Er warf mir einen verärgerten Blick zu, begann jedoch hinaufzusteigen. Ich holte tief Luft und kletterte ihm nach.
Das Trockental war voller Geröll, man kam nur schwer voran. Ich rutschte und stolperte und schürfte mir die Hände auf, als ich mich an Felsblöcken festhielt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und dabei ständig nach Schlangen Ausschau hielt.
Nash kam oben auf dem ersten Höhenrücken an und wartete, während ich die letzten paar Meter hinaufkletterte und die trockenen Kreosotbüsche mich zerkratzten. Nash war in verdammt guter Kondition, er atmete völlig gleichmäßig, als er im Schatten stand und die Landschaft überblickte. Als Silhouette gegen den Himmel sah er furchterregend aus. Sein Bizeps wölbte sich, Schulterholster und Waffe betonten die Tatsache, dass er eine wandelnde Gefahrenzone war.
Der Geländewagen wirkte schon klein und weit entfernt, das Tal in der Dunkelheit leer und weit. Nash knipste die Taschenlampe an, überprüfte sein GPS-Gerät und ließ den Lichtstrahl über den Höhenrücken spielen. Um uns erhob sich der Berg, und wir standen auf einem schmalen Kamm, der sich weit nach Norden in die Hügel erstreckte.
Wir gingen weiter und folgten dem Kamm, bis wir ein weiteres trockenes Bachbett fanden, das noch einen Berghang hinaufführte. Nash bewegte sich rasch über das unebene Gelände, ich fiel immer weiter zurück. Nur gut, dass die Nacht wolkenlos blieb. Trockentäler wie das, das wir eben durchquerten, wären nach einem Regen reißende Wildwasserbäche, die Geröll den Berg hinunterspülten, und hätten uns mitgerissen wie so viel anderes Treibgut.
Irgendwo unter mir kollerten Kiesel, und ich erstarrte angespannt. Vielleicht nur eine Eidechse, die zu einem sicheren Zufluchtsort unterwegs ist, dachte ich, oder ein Nachtvogel auf der Suche nach Beute. Ich spürte nichts da unten, keine bösartige übernatürliche Aura oder auch nur Menschen. Nach einem Augenblick entspannte ich mich ein wenig, und dann erkannte ich, dass Nash verschwunden war.
Scheiße ! Ich sah mich wild um, aber da war keine Spur von ihm. »Nash«, flüsterte ich.
Das Flüstern war laut in der Stille. Ich eilte nach vorne, trat in der Eile Geröll los, und endlich, nach einigen Metern, entdeckte ich ihn.
Weiter oben am Pfad hatten Wind und Wasser in der Felswand eine Nische ausgehöhlt, Jahre der Erosion hatten einen Unterschlupf gebildet. Nash stand tief in den Schatten mit dem Rücken gegen die Klippe. Sein Hemd war nur ein blasser, verwischter Fleck in der Dunkelheit. Als ich näher kam, sah ich das Sternenlicht auf seiner gezogenen Waffe glänzen.
»Was ist los?«, wisperte ich.
Nash blieb bewegungslos.
Ich trat näher, bevor ich meinen Fehler erkannte. Nash beobachtete mich beim Näherkommen. Mordlust glomm in seinem Blick. Was auch immer er dachte, wer ihm da folgte, mich nahm er gerade nicht wahr.
»Nash, ich bin’s, Janet«, sagte ich verzweifelt, doch meine Worte kamen zu spät.
Das Letzte, was ich sah, war der Griff von Nashs Pistole, der auf meinen Kopf zugesaust kam, und dann das jähe Erschrecken und Entsetzen in Nashs Augen, als er auf meinem Schädel auftraf.
4
Ich wehrte mich gegen das Aufwachen, denn aufzuwachen bedeutete, Schmerzen zu haben, und ich wollte keine. Die Dunkelheit war so viel angenehmer.
Ich hörte jemanden meinen Namen rufen, und etwas Kaltes berührte meine Stirn.
»Janet, verdammt noch mal, wach auf!« Es war Nashs Stimme. Sie klang besorgt und drängend.
»Willst du mich wieder k. o. schlagen?«, wollte ich fragen. Aber es kamen keine Worte heraus, nur ein Stöhnen.
»Mach endlich die Augen auf, verdammt!«
Konnte ich nicht. Ich versuchte, meine Augenlider zum Gehorsam zu zwingen, doch sie blieben, wie sie waren, schwer und fest geschlossen.
Ich spürte eine Hand in meinem Haar und Nashs Stimme in meinem Ohr, beide sanfter, als ich jemals für möglich gehalten hätte. »Janet, es tut mir ja so leid.«
Wieder trieb ich davon und träumte, dass ich in einem gemütlichen warmen Bett war, eng an Mick gekuschelt, der mich an seinen riesigen, sexy Körper drückte. Wir waren nackt und ruhten uns nach wildem, fantastischem Sex aus. Was Nash dabei verloren hatte, wusste ich nicht. Wollte er uns wegen zu viel Spaß im Bett verhaften? Ich war mir ziemlich sicher, dass manche von Micks bevorzugten Praktiken in einigen Bundesstaaten verboten waren.
»Janet, los, aufwachen!« Jetzt
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