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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2
Autoren: Shiloh Walker
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Joes anderen Sachen war der Geldbeutel aus rosafarbenem Leder gar nicht zu übersehen.
    Mabry untersuchte ihn behutsam. »Da steckt Jolene Hollisters Führerschein drin.«
    Jolene Hollister.
    Jolene – die Frau, die Lena so verblüffend ähnlich sah.
    Ezra drehte sich zu Joe Carsons Leiche um. Sein Herz pochte wie wild, und das Blut rauschte ihm in den Ohren. Es ist zu simpel, dachte er. Das hier war nicht sein Fall – großer Gott, er war ja kaum noch ein Bulle. Aber es passte einfach nichts zusammen.
    Er streifte die Handschuhe ab, stand da und starrte auf Carsons leblosen Körper. Dann schob er eine Hand in die Hosentasche und strich über das raue Samt der kleinen Schachtel darin.
    Ezras Welt hörte erst wieder auf zu schwanken, als er sie auf der Veranda stehen und auf ihn warten sah. Sie war blass, hielt die Finger in Pucks Fell vergraben und wirkte, als hätte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan.
    Noch nie hatte sie schöner ausgesehen.
    Als er die Treppen hinaufstieg, kam sie auf ihn zu. Aber noch bevor sie die ersten drei Stufen hinuntergegangen war, erreichte er sie schon. Ezra umfing sie mit beiden Armen, schmiegte das Gesicht an ihren Hals und drückte sie fest an sich.
    »Alles in Ordnung?« Sie strich ihm über den Rücken.
    »Jetzt schon«, brummte Ezra. Doch es war nicht alles in Ordnung – noch nicht.
    Bald würde es jedoch so sein. Langsam atmete er ihren Duft ein und lockerte dann seine Umarmung, schließlich wollte er sie nicht zerquetschen. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust, genau über sein Herz, und die andere an seine Wange. »Law hat angerufen. Er ist bei Hope im Krankenhaus … Es geht ihr gut. Und …«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, um einen zittrigen Seufzer zu unterdrücken.
    »Nielson ist tot«, sagte er leise. »Er wurde von dem Mistkerl erschossen. Aber wahrscheinlich hat der Sheriff Hope das Leben gerettet.«
    Als er das Dröhnen eines Motors hörte, hob er den Kopf und beobachtete, wie Carter Jennings vorfuhr, seinen Wagen abstellte und ausstieg. Der Mann sah ziemlich mitgenommen aus. Während er auf das Inn zukam, schenkte er Ezra ein angestrengtes Lächeln.
    »Hey«, grüßte Carter sie beide mit müder, heiserer Stimme.
    Kurz darauf flog die Tür auf und Roz stürmte ihrem Mann entgegen, dem sie die Arme um den Hals schlang.
    Ezra hatte Lena hergebracht, bevor er mit auf die Suche nach Hope gegangen war. Aber jetzt wollte er sie nur noch von hier wegbringen, zurück zu ihr – zurück nach Hause – damit er ihr die wichtigste Frage seines Lebens stellen konnte. Scheiß auf Rosen und Champagner. Wieder einmal hatte er gesehen, wie vergänglich das Leben war. Er würde diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    Also schob er die Hand in Lenas glänzendes, dunkelrotes Haar, küsste sie auf die Stirn und murmelte: »Sollen wir los?«
    »Oh, ihr zwei müsst nicht gehen«, warf Roz ein. »Bleibt doch über Nacht. Es ist schon so spät und wir hatten alle einen anstrengenden Tag …«
    »Nein.« Lena milderte ihre barsche Antwort zwar durch ein Lächeln ab, aber sie schüttelte den Kopf. »Ich brauche mein eigenes Bett, Roz. Mein Bett, ein Glas Wein …«
    »Na gut. Aber … na ja. Wir sehen uns. Ich ruf dich an. Morgen vielleicht. Oder besser gesagt heute«, murmelte Roz. Dann lehnte sie sich seufzend gegen ihren Mann. »Ich kann nicht fassen, dass Dwight tot ist. Was für ein mieses Schwein!«
    Ezra verabschiedete sich gedankenverloren. Wie durch einen Schleier nahm er wahr, dass Lena Puck anleinte und den Hund ins Auto springen ließ. Den Heimweg bekam er ebenso kaum mit und konnte sich später nur vage daran erinnern, ihr ins Haus gefolgt zu sein.
    Auf nichts konnte er sich konzentrieren. Außer auf Lena, den Ring und seine Frage.
    Sie hatte Puck gerade sein Geschirr abgenommen, da brach es aus ihm heraus und er schlang von hinten einen Arm um ihre Taille. »Lena …«
    Seufzend lehnte sie sich gegen ihn. »Was für ein Tag, hm? Und hatten wir zwei nicht eigentlich chic essen gehen wollen?«
    »Scheiß auf das Essen«, brummte er. Er strich ihr über den linken Arm und nahm ihre Hand. Alles, was er eingeübt hatte, war vergessen – er hatte sich die Worte zurechtgelegt, das wusste er ganz genau. Aber jetzt war alles wie weggeblasen. »Heiratest du mich, Lena?«, flüsterte er mit rauer Stimme und schob ihr dabei den Ring über den Finger.
    Sie gab einen erstickten Laut von sich. »Wa… Wie bitte?«
    Daraufhin drehte er sie zu sich um und fasste sie bei
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