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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2
Autoren: Shiloh Walker
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Klemme geholfen. Ich habe dich beobachtet, weißt du, dich im Auge behalten … und ich bin immer mal wieder hierhergekommen, wenn du gerade nicht da warst.«
    Joe bleckte die Zähne. Mit feuchten Händen zerrte der Mann verzweifelt an dem Gürtel, mit dem er sich das Blut abzubinden versuchte. »Hau … bloß … ab.«
    Statt darauf zu antworten, griff er nach dem Gürtel und riss daran, wollte ihn Joes Händen entwinden, den Kerl zum Loslassen zwingen. Eigentlich war es ihm egal, ob es ihm gelang oder nicht, aber es machte Spaß, zuzusehen, wie Angst in den Augen des Bullen aufflackerte, als dieser begriff, dass er leicht sterben konnte.
    Und sterben würde er.
    »Weißt du was, du hättest wirklich einfach die Finger von ihr lassen sollen«, sagte er leise. »Hättest einfach verschwinden und sie in Ruhe lassen sollen. Am besten wärst du gar nicht erst in meine Stadt gekommen. Du gehörst nicht hierher.«
    Dann ließ er los, stand auf und beobachtete, wie Joe vor Anstrengung fast schluchzte, als er ein letztes Mal versuchte, den Gürtel enger zu ziehen. Das Blut strömte nicht mehr so schnell aus der Wunde. Die Blutung ließ nach, und Joe sah blass aus, sein Blick wirkte fast gläsern.
    »Du verblutest.« Er holte ein Taschentuch hervor, um das Blut von seinem Handschuh abzuwischen, bevor er den zur Sicherheit auszog, umkrempelte, wegsteckte und einen neuen hervorzog. Als er das Gummibündchen geräuschvoll über sein Handgelenk schnappen ließ, schaute er zu Joe hinüber und lächelte. »In wenigen Minuten bist du tot, lange bevor sie Hope zu Hilfe kommen.«
    »Um Gottes Willen, tu doch was«, knurrte Joe.
    Er lachte. »Warum sollte ich? Ich bin hergekommen, um dir beim Sterben zuzusehen.« Er warf einen Blick auf Hopes reglosen Körper, dann auf den Sheriff. Zwei Menschen lagen am Boden, nur wegen dieses Mannes. Er hatte keinen Sinn für Fairplay. Verachtungswürdig.
    Aber der Typ würde schon bald tot sein.
    »Wer zum Teufel bist du?«
    Lächelnd zog er sich die Maske hoch. »Du kannst es jetzt ja ruhig wissen.«
    Er seufzte, als Joe ihn ausdruckslos anstarrte. »Dir hat man echt ins Hirn geschissen, oder? Wochenlang kurvst du in dieser Stadt rum und hast niemanden gesehen außer ihr.«
    Er beließ die Maske, wo sie war, beugte sich über den Sheriff und hob ihn hoch. Mitten auf Nielsons Stirn prangte ein kleines, nahezu sauberes Loch. Doch ihm fehlte der halbe Hinterkopf. »Er war ein guter Kerl. Und wahrscheinlich hätte er früher oder später irgendetwas über mich rausgefunden. Also, danke schön.«
    »Was hast … du …« Joes Worte kamen stockend, er klang heiser.
    »Ach, nur ein paar Spielchen, bei denen ich unterbrochen wurde. Ich musste eine Pause machen, weil ich einen Fehler begangen habe. Aber vielleicht kann ich bald wieder loslegen.« Daraufhin tastete er die Leiche des Sheriffs nach einer zweiten Pistole ab. Ah, tatsächlich.
    Ein Knöchelholster. Wie … klischeehaft. Und praktisch.
    Immer noch auf den Knien, richtete er die Waffe auf Joe. Zielte. Sah zu, wie sich die Augen des Mannes weiteten.
    Schoss.
    Joe kippte nach hinten um. Wie der Oberkörper des Kerls auf dem Boden aufkam, beobachtete er schon nicht länger, sondern drehte sich um, schob dem Sheriff die Waffe in die Finger und drückte noch einmal ab. Der Schuss ging gegen die Wand. So – das sollte ausreichen.
    Achtsam ging er um die Blutlache herum, trat näher zur Leiche und betrachtete sie.
    Ja, Joseph Carson war tot. Nachdem das jetzt erledigt war, schob er Joes Waffe wieder in dessen Hand, richtete ihn halb auf und gab ziellos einige Schüsse ab. Nicht gerade perfekt.
    Aber es gab keine Zeugen.
    Keinen einzigen … denn Hope lag immer noch bewegungslos da.
    Er hielt kurz inne, zog sich die Maske wieder aufs Gesicht und beugte sich über ihren Körper. So reglos. So still.
    Hoffentlich hatte sie nicht zu viele Verletzungen erlitten und war noch am Leben.
    Es wäre schade, wenn sie jetzt sterben sollte. Schließlich war ihr Exmann jetzt tot … und konnte sie nicht mehr bedrängen.
    Jetzt würde sie endlich ein friedliches, glückliches Leben führen können. Bevor er ging, griff er noch in seine Jackentasche und nahm ein Portemonnaie und eine hübsche kleine goldene Uhr heraus.
    Die hatte seinem letzten Mädchen gehört. Jolene Hollister. Auf der Rückseite waren sogar ihre Initialen eingraviert: JH . Jolene. Mit ihr hatte dieses ganze Chaos seinen Anfang genommen.
    Der Anfang … Es erschien ihm passend, beide Gegenstände
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