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Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)

Titel: Stille finden: Aus der Ruhe leben lernen (German Edition)
Autoren: Birgit Schilling , Kerstin Hack
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sie zum ersten Mal sehen oder erleben:
    Das ist die erste Dusche, dieses Tages – und vermutlich auch die letzte. Jetzt genieße ich den ersten Kaffee des Tages – vermutlich nicht den letzten. Und ich schaue zum ersten Mal an diesem Tag in ein anderes Gesicht. Oder lese zum ersten Mal meine E-Mails. Darüber hinaus gibt es fast jeden Tag Dinge zu entdecken und zu sehen, die man noch nie zuvor entdeckt und erlebt hat. Die Haltung des Staunens macht das Leben reich. Wir werden beschenkt durch die innere Einstellung, das Leben in seinem
    ganzen Reichtum zu genießen, weil wir Dinge entdecken, an denen wir sonst achtlos vorüber gehen.
    Es kann ein hilfreiches Ritual sein, am Morgen des Tages die Arme weit zu öffnen und gespannt und neugierig willkommen zu heißen, was dieser Tag mit sich bringt.
    Für viele ist die ungestörte Morgenzeit auch ideal, um sich durch einen Text aus der Bibel oder einem Inspirationsbuch inspirieren zu lassen und mit Gott über das zu sprechen, was den Tag über ansteht.
     
Denk mal
Mit welcher Haltung gehst du in deine Tage?
Mach mal
Geh mit Entdeckerblick und dem Ziel durch den Tag, am Ende des Tages zehn Dinge benennen zu können, die du heute zum ersten Mal getan hast.



3.5 Mittagsritual
    Wenn du nicht mehr weißt, wohin du gehen sollst, halte inne und schau zurück, woher du gekommen bist.
—Afrikanisches Sprichwort
    Es gibt die kirchliche Tradition der Stundengebete, die zu bestimmten Zeiten zur Kontemplation aufrufen und zur Begegnung mit Gott ermutigen. Wir sind nicht dafür geschaffen, durch den Tag zu rennen und abends wie ein Stein ins Bett zu fallen. Die Mittagsstunde ist eine gute Zeit und Gelegenheit, innezuhalten und sich zu besinnen. Am Mittagstisch einer Familie ist es ganz natürlich, dass die Eltern die Kinder fragen: Was hast du denn heute schon erlebt? Was hast du jetzt noch vor? Als Erwachsene werden wir dies jedoch nur noch selten gefragt.
    Aber wir können es als wohltuendes Ritual gestalten, uns dies selbst zur Mittagszeit zu fragen:
Was habe ich bis jetzt erlebt und gestaltet?
Was liegt noch vor mir an Aufgaben und Begegnungen?
Wie geht es mir jetzt damit?
    Wer möchte, kann auch für ein Gebet inne halten und Gott Dank und Vertrauen aussprechen.
    Kurz inne zu halten und sich diese Fragen zu stellen, hilft, die Gedanken zu sortieren und sich auf die zweite Tageshälfte auszurichten.
    Ich erlebe es als wohltuend, mir die wichtigsten Aufgaben des Tages in die Morgenstunden zu legen. Wenn ich sie dann tatkräftig angegangen habe kann ich es mittags schon genießen, Wichtiges getan zu haben – meist markiere ich Fertiges mit grüner Farbe. Das gibt mir nachmittags die Energie, weitere Aufgaben anzugehen.
     
Denk mal
Was bräuchtest du, um mittags innezuhalten und dich auf die zweite Tageshälfte auszurichten?
Mach mal
Tipp: Markiere auf deiner Tagesliste die Dinge, die du erledigt hast, grün – als Symbol dafür, dass du etwas zum Wachsen gebracht hast.



3.6 Abends Dank und Loslassen
    Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Der Herr behütet dich; er ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tags die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.
—Die Bibel. Psalm 121,4-6
    Jeder Abend eines Tages bietet uns viel Grund für Dankbarkeit. Wir können dankbar auf die schönen Momente zurück sehen, die jeder Tag in sich trägt. Vielleicht waren es nicht viele, aber es lohnt sich, hinzusehen und zu entdecken, was bereichernd und schön war und was du gestalten konntest.
    Jeder Abend ist aber auch ein kleines Sterben. Wir müssen viel Unvollendetes loslassen. Nicht jede Aufgabe konnte erledigt werden, nicht jeder Wäsche-und Papierstapel wurde weggeräumt, nicht jede Situation ist geklärt, nicht jedes Problem ist gelöst.
    Abende erinnern uns daran, dass wir begrenzt sind – so wie unsere Zeit. Am Abend sind wir gezwungen, loszulassen. Das Leben ist leichter, wenn wir es bewusst und freiwillig tun. Es kann hilfreich sein, eine gute Routine des Tagesrückblicks bewusst einzuüben, für die du dir jeden Tag vor dem Schlafengehen einige Minuten Zeit nimmst.
    Ein Abendritual
Für welche drei (oder mehr) Momente des heutigen Tages bin ich dankbar?
Was konnte ich heute gestalten?
Was möchte ich loslassen?
    Wenn du magst, kannst du die Antworten auf diese Fragen auch in einem Tages-Ausklangs-Notizbuch festhalten.
    Sprich mit Gott darüber. Danke ihm für die schönen Momente, für das, was du gestalten konntest. Lass los, was du nicht
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