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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger
Autoren: Lori Foster
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ihre süße Qual am größten war, und ihr ersticktes Stöhnen durchbrach die Stille.
    Ihre Lippen waren leicht geöffnet, ihre Augen fest geschlossen. Er musste sehr, sehr behutsam sein, um ihr nicht wehzutun.
    “Lass dir so viel Zeit, wie du …”
    Seine Worte erstarben in einem Schrei, als sie ihn mit einer einzigen Bewegung vollkommen in sich aufnahm und ihn umschloss. Ihre Nägel gruben sich in seine Brust, ihre Muskeln verkrampften sich, und sie schrie heiser seinen Namen.
    Er war fassungslos vor Erstaunen, als er die wilden Schauer spürte, die ihren Körper durchzuckten. Aufstöhnend bog er den Rücken durch, und ein scharfer Schmerz durchzuckte sein Knie und seine Schulter, aber er beachtete ihn nicht. Seine Freude war viel größer als der Schmerz. Die Freude, Annie auf dem Höhepunkt der Lust zu sehen, ihren verzückten Gesichtsausdruck, ihre Hände, die sich wie im Fieber an ihn klammerten.
    Ein überwältigendes Lustgefühl durchflutete ihn, und plötzlich stand sein Innerstes in Flammen. Es war mit Abstand die lustvollste Erfahrung, die er je gemacht hatte, geradezu eine Offenbarung.
    Erschöpft sank er mit Annie zurück, und ihr weicher Mund berührte seinen Hals, als sie um Atem rang. Ihre Glieder zitterten, ihr Herz pochte so wild, als schlüge es mit seinem um die Wette.
    Lange Minuten verstrichen, in denen er sich weigerte zu denken. Und dann hörte er Annies leises, unsicheres Flüstern: “Siehst du, das war doch gar nicht schlecht.”
    Jede Faser seines Körpers bebte noch, und sie fand es
gar nicht schlecht
? Er öffnete die Augen. Sie beobachtete ihn, die Ellbogen auf seine Brust gestützt und eine Hand an seiner Wange.
    “Annie.” Es fiel ihm verdammt schwer, die Worte zurückzuhalten. Er hatte getan, was er nicht hätte tun sollen, und mehr bekommen, als er je erwartet hätte. Trauer erfasste ihn, darüber, dass sie nicht für immer hierbleiben konnten, auch darüber, dass er sie nicht für sich gewinnen konnte.
    Er empfand Schmerz, dass dies für sie nur die erste Erfahrung von vielen anderen sein sollte – mit einem anderen Mann, einem Mann, der Annie nicht verdiente.
    Im Bewusstsein, dass es besser wäre, es nicht zu tun, aber zu müde, um sich selbst daran zu hindern, berührte er ihr Gesicht und sagte leise: “Es tut mir leid, Annie. Schrecklich leid. Es hätte nie geschehen dürfen.”
    Sie wurde blass, sagte aber nichts und senkte nur den Kopf. Guy dachte, sie würde ihn nun wieder küssen, und schloss erwartungsvoll die Augen. Aber der Kuss kam nicht, und dann war es auch nicht mehr wichtig, denn wie der schlimmste Chauvi schlief er von einem Augenblick zum anderen ein.
    Guy erwachte von einem Geräusch. Er sah sich im Zimmer um, aber er war allein. Er wusste nicht, was ihn gestört hatte, aber jetzt, wo er wach war, entdeckte er, dass sämtliche Prellungen, die er erlitten hatte, sich erneut bemerkbar machten.
    Auf einmal setzte die Erinnerung ein. Annie und er hatten sich ausgiebig geliebt. Und dann war er einfach eingeschlafen, ohne Bettgeflüster, ohne zärtliche Versicherungen.
    Verdammt, er war schlimmer als Perry!
    Sex mit Annie war das sinnlichste Erlebnis, das er je gehabt hatte. Sie war mehr als gut – sie war sensationell.
    Guy schloss wieder die Augen und lächelte. Er fühlte sich so herrlich träge und gesättigt, dass er fast gelacht hätte. Annie hatte ihn geliebt …
    “Sieh mal einer an!”, unterbrach eine vertraute Stimme seine angenehmen Überlegungen. “Er ist fix und fertig, und er grinst sogar im Schlaf noch wie ein Trottel.”
    Guy fuhr auf und riss verblüfft die Augen auf. Im hellen Sonnenschein, der durch das Fenster drang, hob sich Daniels Silhouette gegen die Schlafzimmertür ab. Er sah aus wie ein Racheengel, wie er so dastand.
    Es war offensichtlich, dass Daniel es war, der ihn geweckt hatte, aber wieso er ausgerechnet jetzt erschienen war, konnte Guy sich nicht erklären. “Oh …”
    Daniel runzelte die Stirn. Dann blickte er sich über die Schulter zu jemand um und fragte: “Ist er noch bedröhnt von den Tabletten? Nein? Dann wüsste ich gern, worüber er so glücklich ist.”
    Er wandte sich zu Guy und wartete.
    “Ich …” Was hätte er darauf erwidern können?
    Und wo war Annie? Guy hasste den Gedanken, dass sie das Missfallen ihres großen Bruders sah.
    Obwohl Daniel eigentlich eher neugierig als missbilligend wirkte.
    Schuldbewusst bemerkte Guy, dass das Laken ihn nur notdürftig bedeckte. Und es war offensichtlich, dass er nackt
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