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Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte

Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte

Titel: Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
Autoren: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG
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Keimungsphase in aller Regel nicht erforderlich.
Die einfache Anzuchtvariante
    Wer keine Investitionskosten für seine Stevia-Anzuchtanlage aufbringen möchte und mit einer geringen Anzahl an Keimlingen zufrieden ist, kann auch wie folgt vorgehen: Ein gesäuberter größerer Joghurtbecher wird zu zwei Dritteln mit feuchter Anzuchterde gefüllt, darauf werden einige Steviasamen nebeneinander gelegt und leicht angedrückt.
    Nun wird das Ganze sehr vorsichtig noch einmal kurz übersprüht und anschließend wird Frischhaltefolie über den Becher gespannt. Dann muss er an einen hellen, warmen Platz gestellt werden. Jetzt wird auf das Keimen gewartet; während der Zeit braucht nicht nachgegossen zu werden, da kein Wasser verdunsten kann. Übrigens: Wurde unhygienisch gearbeitet und dabei Pilzsporen eingeschleppt, wird sich kein Erfolg einstellen, denn ein feuchtes, warmes Medium ist auch für Schadpilze ein ideales Medium.
Wenn die Sämlinge treiben
    Haben die Sämlinge eine Größe um 5 cm erreicht, kann bereits die Abhärtung erfolgen. Dazu wird die Gewächshausabdeckung stetig etwas weiter geöffnet, wodurch die Luftfeuchtigkeit allmählich absinkt. Nach etwa einer Woche wird die Abdeckung dann vollständig entfernt. Nun werden die Pflänzchen pikiert. Wurden sie in einzelnen Töpfen bzw. in Torfquelltöpfchen angezogen, werden jeweils die schwächeren Pflänzchen bis auf die kräftigste Pflanze entfernt. Deren obere Triebspitzen werden abgekniffen, damit sich die Pflanzen verzweigen. Anschließend wird in einen größeren Topf umgepflanzt. Üblich ist ein 9er-Topf (9 × 9 × 10 cm 3 ). Als Substrat verwendet man eine gute, durchlässige Kübelpflanzenerde.
MEIN RAT
    Gereinigte Joghurtbecher eignen sich bestens als Gefäß zur preiswerten Pflanzenanzucht.

    Stevia-Samen nach der Aussaat nur dünn mit Quarzsand bedecken.
    Die professionelle Anzucht von Steviapflanzen zur Erzeugung von Pflanzenmasse erfolgt fast ausschließlich auf vegetativem Wege, durch Stecklinge bestimmter Linien bzw. durch Meristemkultur, nicht durch Sämlingspflanzen.
Stevia-Vermehrung durch Stecklinge
    Es ist auch üblich, Stevia aus Stecklingen zu vermehren. Das hat mehrere Gründe, die wichtigsten sind:
    1 Die Vermehrung aus Samen ist oft aufwendig und wenig erfolgsversprechend, weil diese häufig taub sind und nicht keimen. Nur solche, die unter geeigneten Bedingungen angezogen wurden, eignen sich zur Aussaat (siehe oben).
    2 Steviastecklinge entwickeln sich oft schneller und zu größeren Pflanzen als Sämlinge. Das ist gerade bei der einjährigen Kulturform ein entscheidender Faktor.
    3 Sind ausreichend Mutterpflanzen vorhanden, können innerhalb einer Vegetationsperiode große Mengen wüchsiger Nachkommen angezogen werden.
    4 Mittels Stecklingen lassen sich Pflanzen anziehen, die mit der Ausgangspflanze, der sogenannten Mutterpflanze, identisch sind. So können bevorzugte Stevialinien, die z. B. einen höheren Steviosidgehalt aufweisen, eine große Blattmasse bilden oder sich leicht bewurzeln, sicher weitervermehrt werden.
MEIN RAT
    Nur durch vegetative Vermehrung können sortenechte Pflanzen angezogen werden.
Stecklinge
    Stecklinge können von Mutterpflanzen zu jeder Zeit des Jahres geschnitten werden, wenn diese sich im Wachstum befinden. Stecklinge, die im Herbst geschnitten werden, kurz vor dem kompletten Einzug der Pflanze, werden sich allerdings nur noch in Ausnahmefällen bewurzeln. Solche Panikstecklinge von der letzten Pflanze gelingen meistens nicht. Dann ist es besser, den Wurzelballen in einem Pflanzgefäß unter optimalen Bedingungen zu überwintern. Treibt die Pflanze danach frühzeitig aus, ist zu dem Zeitpunkt der Schnitt von Stecklingen immer noch möglich und erfolgversprechend. Die beste Zeit zum Schneiden von Stecklingen ist das späte Frühjahr, wenn die Pflanze kräftig durchgetrieben hat und genügend Material zur Verfügung steht.
    In einigen Ländern mit subtropischem Klima wird auch schon im Dezember/Januar mit dem Schneiden begonnen, damit gewerbliche Abnehmer, die die Weiterkultur in beheizten Gewächshäusern vornehmen, schon frühzeitig mit Pflanzmaterial versorgt werden können. Zu diesen Ländern zählt Israel, das eine große Menge qualitativ hochwertiger bewurzelter Stecklinge bereits in den ersten Monaten des Jahres an Abnehmer in ganz Europa liefert. Die Stecklinge werden von Gartenbaubetrieben weiterkultiviert und können etwa 6 bis 8 Wochen später als kräftige Pflanzen abgegeben werden.
Stecklinge
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