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Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte

Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte

Titel: Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
Autoren: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG
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Plastikfolie oder Aluminiumfolie wasserdicht umwickelt. Ist die so behandelte Pflanze instabil geworden, muss sie gestützt werden. Anschließend wird die Pflanze an ihren ursprünglichen Platz zurückgestellt.
    An der eingeschnittenen Stelle werden sich nun Wurzeln bilden. Die neubewurzelte Pflanze kann dann nach einiger Zeit von der Mutterpflanze unterhalb der Bewurzelungszone abgetrennt werden. Nach dem Entfernen des Verbandmaterials wird sie in ein Pflanzgefäß mit Kübelpflanzenerde gepflanzt. Bis zur guten Durchwurzelung des Substrates sollte sie im Gewächshaus stehen bleiben.
Waagerechtes Ablegen
    Obwohl Stevia eine recht robuste Pflanze ist, kann stärkerer Wind oder kräftiger Regen ihre Triebe herabdrücken oder im ungünstigen Fall sogar abbrechen. Legt sich ein Trieb waagerecht auf den Boden oder wird er von Hand in diese Lage gebracht und z. B. mit einer Drahtklammer fixiert, können dicht an dicht, aus jeder Knospe heraus, neue Triebe nach oben aufschießen. Dieses Phänomen wird Oberseitenförderung genannt und ist im Pflanzenreich ganz allgemein zu beobachten. Haben die neuen Triebe eine Höhe von etwa 10 cm erreicht und wird der waagerecht liegende Trieb mit einem feuchten Substrat abgedeckt, bilden sich auf seiner gesamten Länge nach einigen Wochen Wurzeln. Die einzelnen nach oben strebenden Triebe können dann einschließlich eines Wurzelanteils abgetrennt werden und sind dann eigenständige, mit der Mutterpflanze identische Pflanzen (Klone).
MEIN RAT
    Das Nährmedium zur In-vitro-Kultur von
Stevia rebaudiana
muss interessanterweise wesentlich mehr Zucker enthalten als Nährmedien für andere Pflanzenarten.

    Pflanzsubstrat wird in eine Anzuchtplatte gesiebt.
Anhäufeln
    Ältere, mehrjährige Steviapflanzen neigen dazu, buschig zu wachsen. Aus dem überwinterten Wurzelballen schießen im Frühjahr mehrere Triebe empor. Diese herauswachsenden Triebe werden mit feiner Anzuchterde so abgedeckt, dass ihre Spitzen noch herausschauen. Die angehäufelte Erde muss feucht gehalten werden. Nach einiger Zeit, die Triebe stehen dann vielleicht schon 20 cm hoch, wird die Erde abgetragen, z. B. durch Abspülen mithilfe eines gezielt auf den Bereich gerichteten dünnen Wasserstrahls. Jetzt zeigt sich, dass einzelne Triebe bereits Wurzeln gebildet haben. Die so entstandenen selbstständigen Pflänzchen werden von der Mutterpflanze abgetrennt, zurückgeschnitten und an gewünschter Stelle eingepflanzt.
Meristemvermehrung
    Durch Meristemvermehrung (In-vitro-Kultur, Sprosskultur) können innerhalb kurzer Zeit aus wenig Pflanzenmaterial große Mengen an Jungpflanzen angezogen werden. Diese Pflanzen sind identisch mit der Mutterpflanze, es sind Klone. So kann eine vielversprechende Stevia-Selektion mit dieser Methode schnell vermehrt werden und in den Anbau gebracht werden; wesentlich schneller, als es mit der üblichen Stecklingsvermehrung ginge. Denn soll eine große Anzahl von Stecklingen in üblicher Art und Weise angezogen werden, muss eine entsprechend große Zahl von Mutterpflanzen verfügbar sein. Ein weiterer beachtenswerter Aspekt dieser Methode ist, dass so eventuell im Ausgangsmaterial vorhandene Virosen eliminiert werden können.

    Die Oberseitenförderung kann zu mehr Blattmasse führen.
Wie funktioniert die Meristemkultur?
    Dr. Yaroslaw Shevchenko von der Technischen Universität Berlin hat dieses Verfahren erfolgreich bei Steviapflanzen durchgeführt: Aus der Medieninformation der TU Berlin Nr. 279/2009:
    Die Pflanzenteile (Pflanzensprosse) werden zunächst mit Natriumperchlorat (NaClO 4 ) und 70 %-igem Alkohol sterilisiert und anschließend mit keimfreiem (autoklaviertem) Wasser gespült. In kleinen Gläsern mit Agarboden sprießen aus den Pflanzenteilen fingerlange Keimlinge heran. Diese werden unter wiederum sterilen Bedingungen klein geschnitten und in das flüssige Nährmedium gegeben, in dem sie bei optimaler Belichtung und Temperatur innerhalb von nur drei Wochen zu fertigen Honigkraut-Pflanzen heranwachsen. »Diese Methode ist preiswert, effektiv und noch dazu umweltschonend«, sagt Shevchenko. Schließlich schwimmen die Pflänzchen in einer organischen Lösung, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht nötig.
    Daran wird geforscht
    Die Süße der Stevia ist Folge suboptimaler (nicht optimaler) Wachstumsfaktoren. Zur Meristemkultur sind aber optimale Wachstumsbedingungen notwendig. Den korrekten Mittelweg zu finden, schnell Pflanzen mit einem hohen Süßungspotenzial anzuziehen, soll
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