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Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady
Autoren: Paula Marshall
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unumstößliche Tatsache, und Mrs Will Shafto ebenso. Nun denn, stellen wir uns der harten Wirklichkeit. Dafür sind wir hergekommen.
    Die halbe Meile bis zum Gutshof erschien ihr endlos. Dann tauchte zu ihrer Rechten ein riedgedecktes Bauernhaus auf, umstanden von ein paar alten Bäumen. Von der Straße aus führte ein kleiner Weg durch einen lichten Buchenhain, an einer Weide entlang und zwischen bunten Blumen- und Gemüsebeeten zur Eingangstür. Die Stallungen und Scheunen befanden sich offenbar auf der Rückseite des Gebäudes.
    Rebecca bat den Kutscher, auf der Straße auf sie zu warten, stieg aus und schritt auf das Haus zu. Sie atmete einmal tief durch, ergriff den Türklopfer aus blinkendem Messing und ließ ihn mehrmals gegen das Eichenholz fallen.
    Eine Weile tat sich gar nichts. Plötzlich wurde die Tür geöffnet, und eine hochgewachsene, etwas grobknochige Frau in schwarzem Taftkleid und blütenweißer gestärkter Schürze erschien. Das wird kaum Wills Ehefrau sein, ging es Rebecca durch den Kopf, und der Gedanke war seltsam tröstlich.
    “Was wünschen Sie, Madam?”
    “Man sagte mir, hier lebe eine Mrs Will Shafto. Wenn das richtig ist, würde ich gern kurz mit ihr sprechen. Ich bin Rebecca Rowallan.”
    Die Frau führte sie in eine kleine Diele mit einigen roh gezimmerten Türen, und betrat einen der Räume zur Rechten. Man konnte Stimmen hören, die Tür öffnete sich, und die Frau tauchte wieder auf.
    “Folgen Sie mir, Madam.”
    Rebecca betrat eine geräumige warme Küche. Unter einem riesigen Rauchfang prasselte ein Feuer, über dem ein großer Kupferkessel baumelte. Rundum an den gekalkten Wänden hingen Messing- und Kupferpfannen, Töpfe und Krüge. Die Mitte des Raumes wurde eingenommen von einem weiß gescheuerten Holztisch, auf dem offenbar gerade jemand Brotteig geknetet hatte.
    An der Feuerstelle saß eine schöne junge Frau, eingewickelt in eine Wollstola, über die Beine eine Decke geschlagen. Sie hielt eine Näharbeit in den Händen. Neben ihr stand eine hochgewachsene Frau mittleren Alters, deren fein geschnittenes Gesicht noch immer die Züge großer Schönheit trug und die jetzt das Wort ergriff.
    “Nehmen Sie doch Platz”, sagte sie mit angenehmer, kultivierter Stimme. “Wie Jinny sagte, wünschen Sie mich zu sprechen. Ich bin Mrs William Shafto.”

15. KAPITEL
    Rebecca drohten die Beine zu versagen. Wortlos sank sie in den angebotenen Sessel. Das also war Mrs Will Shafto? Ihr hatte Will den größten Teil seines Geldes geschickt? Er hatte nicht etwa seine Ehefrau damit unterstützt, sondern seine Mutter und seine offensichtlich kranke Schwester!
    Aber wo war Will? Konnten diese beiden Frauen ihr vielleicht diese Auskunft erteilen? Gerade, als Rebecca beginnen wollte, ihren Besuch zu erklären und nach Wills Aufenthaltsort zu fragen, öffnete sich die Tür, die von der Küche in den Hof führte, und ein Mann in der groben Arbeitskleidung eines Farmers trat ein.
    Dieser Mann war Will.
    Mrs Shafto sagte erfreut: “Da bist du ja, Will. Vielleicht kannst du unserer Besucherin, Miss Rowallan, helfen. Sie ist auf der Suche nach einer Mrs Will Shafto …”
    Will zog die Brauen hoch. “Wirklich? Um sie zu finden, brauchtest du aber nicht den weiten Weg bis hierher zu machen, oder, Beck?”
    Überrascht fragte seine Mutter: “Du kennst Miss Rowallan?”
    “Gewiss, sehr gut sogar. Sie ist meine Frau.”
    Rebecca schaute – noch immer sprachlos – von Wills ernstem Gesicht zu dem seiner Mutter, in dem das anfängliche Erstaunen langsam einer milden Verärgerung wich. “Du hast uns nichts von deiner Heirat gesagt, Will!”, sagte sie vorwurfsvoll.
    Ihre Tochter hatte einen leisen Schrei ausgestoßen und vor Schreck ihr Nähzeug fallen lassen. Jetzt mühte sie sich vergeblich ab, es wieder aufzusammeln. Glücklich über eine Gelegenheit, ihr Gesicht zu verbergen, erhob sich Rebecca, nahm die Handarbeit vom Boden und legte sie dem Mädchen in den Schoß.
    “Sind Sie wirklich Wills Ehefrau?”, flüsterte Emily.
    “Ja, das ist die Wahrheit”, antwortete Beck und richtete sich wieder auf.
    “Warum haben Sie dann aber gesagt, sie seien Miss Rowallan?”
    “Weil, nun, das ist mein Mädchenname”, stammelte Rebecca und schaute Hilfe suchend zu Will, der mit abwartender Miene und gekreuzten Armen an die Wand gelehnt dastand. Von ihm war wohl keine Hilfe zu erwarten. “Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich Mrs Shafto bin, als ich erfuhr, dass eine andere Mrs Shafto hier in
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