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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition)
Autoren: Luanne Rice
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Spaziergang hierher gemacht hatte; als sie das Grab ansah, war ihre Miene plötzlich ernst geworden. Nach dem Grund befragt, hatte sie Rumer erklärt, sie fände es traurig, dass Onkel Lote gezwungen gewesen sei, für Menschen zu arbeiten, die das Land gestohlen hatten, das von Rechts wegen ihm gehörte.
    »Tad Franklin sollte hierher kommen«, sagte Zeb beherrscht, den Grabstein aus Granit betrachtend. »Wir könnten versuchen, ihm Onkel Lotes spirituelles Erbe näher zu bringen. Vielleicht würde er lernen, dieses Fleckchen Erde zu lieben … und es nicht nur in Besitz zu nehmen.«
    »Ich wünschte, du hättest ihn zum Verkauf überreden können.«
    »Ich habe mein Bestes getan, Rue.« Zeb umfing ihr Gesicht mit seinen Händen.
    »Schuld daran ist nur sein Stolz. Er weiß, dass er hier nie glücklich werden kann, aber der Verkauf würde für ihn bedeuten, dass er klein beigibt, und die Genugtuung will er uns nicht gönnen.«
    »Ich habe gebohrt und gebohrt und ihm doppelt so viel geboten wie die Summe, die er bezahlt hat. Das war es mir wert, sogar ohne Bäume. Hauptsache, es macht dich glücklich …«
    »Ich weiß, was mich glücklich macht.«
    »Und was?«
    »Bei dir zu sein …«
    »Wir werden uns hier ein Haus bauen«, versprach Zeb. »Vielleicht direkt vor dem Kap … was würdest du davon halten, wenn wir es direkt neben deiner Praxis errichteten? Dort gibt es jede Menge unbebautes Land. Als ich herumgegangen bin und das Gelände für den Pferdestall genauer in Augenschein genommen habe, kam mir die Idee …«
    »Das ist aber nicht auf dem Kap.«
    »Nein, aber nicht weit weg. Wir hätten unsere Privatsphäre – wie du weißt, wird mich dein Vater auf Schritt und Tritt überwachen, bis ich die Bewährungsprobe bestanden habe.«
    »Ganz zu schweigen von den Dames de la Roche  …«
    »Genau, Larkin. Verstehst du, was ich meine? Das ist die perfekte Lösung. Ich gebe meine Arbeit im Forschungslabor auf und mache mich als Bauunternehmer selbständig. Der Pferdestall, unser Haus … was sagst du dazu?«
    »Ich kann nicht glauben, dass du deinen Beruf an den Nagel hängen willst.« Rumer ergriff seinen Arm, sah ihm in die Augen. »Warum?«
    »Weil ich mit dir zusammen sein möchte.«
    »Aber diese einmalige Chance ausschlagen – bist du sicher?«
    Zeb deutete zum Himmel. Den anderen Arm schlang er um ihre Schultern, und sie sah, wie er mit zusammengekniffenen Augen die nächtliche Dunkelheit zu durchdringen versuchte, als sei er dabei, eine Landkarte von allen Routen zu zeichnen, die zu bereisen er sich immer erträumt hatte, von einem Stern zum anderen.
    »Sie führen nirgendwohin«, sagte er. »Die Sterne stehen bis in alle Ewigkeiten an derselben Stelle. Zehn Spezialisten für die Auswertung der Satellitenfotos stehen Schlange, um meinen Posten in Kalifornien zu übernehmen. Es ist kein Problem, meine Stelle zu besetzen. Was meine Vorgesetzten nicht wissen, ist, dass ich noch größere Pläne habe.«
    »Und welche?«
    »Ein hübsches neues Observatorium an der Ostküste zu errichten, irgendwo zwischen Hubbard’s Point und Providence, Rhode Island. Wir beide werden einen geeigneten Standort suchen. Mattie wird eine Menge Bereitschaftsdienste übernehmen müssen – denn sobald das Haus fertig ist, werde ich dich oft auf Tagestouren mitschleppen. Ich bin fest entschlossen, ein eigenes Forschungslabor zu eröffnen, an einem Ort, der von hier aus schnell mit dem Auto zu erreichen ist.«
    »Von hier aus … meinst du damit Hubbard’s Point?«
    »Unser Zuhause, Rumer. Wo immer du bist.«
    Und dann ergriff Zeb ihre Hände, kniete sich auf den Boden, in den Staub neben dem Indian Grave. Während der Duft der Erde ringsum aufstieg und die Sterne am Firmament leuchteten, zog Zeb sie zu sich herab.
    »Ich liebe dich, Larkin«, sagte er, als ihre Knie in die feuchte Erde sanken.
    »Ich dich auch, Mayhew.«
    Rumer blinzelte, fragte sich, warum Zeb ausgerechnet diesen Ort für ihr Rendezvous gewählt hatte – wo es in Hubbard’s Point doch unzählige lauschige Plätzchen gab. Vor zwanzig Jahren hätten sie sich hier zum ersten Mal geliebt – aber warum ausgerechnet hier? Warum war dieser Ort so wichtig für sie? Während sie nach den Mücken schlug, blickte sie zu Onkel Lotes eindrucksvoller Grabstätte empor.
    Sie lag direkt vor ihnen, klar sichtbar wie der Himmel an einem wolkenlosen Tag. Dieser Mann hatte Hubbard’s Point – die unberührte Natur, die idyllische Landschaft und das damit verbundene
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