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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt
Autoren: Catherine McKenzie
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Thema Alkohol deine Grenzen nicht.«
    »Was?«
    Sie legt ihr Sandwich zur Seite. »Hör mal, du darfst das nicht falsch verstehen … Aber warum arbeitest du eigentlich hier? Weil du betrunken warst, als du nüchtern hättest sein sollen, stimmt’s?«
    Wie bitte?
    »Ich hatte Geburtstag.«
    »Es war der Abend
vor
deinem Geburtstag.«
    »Fang jetzt hier nicht mit Haarspalterei an, Rory.«
    »Darum geht es doch nicht, oder?«
    »Worum geht es dir denn?«
    Sie zögert. »Dass du dich vielleicht ein bisschen einschränken solltest. Vor allem, wenn du hier erfolgreich sein möchtest.«
    Ich knülle mein Sandwichpapier zusammen und stehe auf. »Wir sehen uns dann Montag.«
    »Katie, ich versuche doch nur, dir zu helfen.«
    »Tja, du hilfst mir aber nicht, okay? Ich weiß, dass ich es vermasselt habe. Ich habe einen dummen Fehler gemacht. Aber du klingst so, als könnte ich kein Bier mit meinen Freunden trinken … als sollte ich … einen
Entzug
machen oder so …«
    »Hat die Frau bei
The Line
das nicht auch vorgeschlagen?«
    »Sie kennt mich doch nicht einmal.«
    Sie presst die Lippen aufeinander. »Okay … Alles, was sie weiß, ist, dass du zu einem Vorstellungsgespräch gekommen bist und noch immer stockbetrunken vom Abend zuvor warst. Wie albern von ihr zu denken, dass du professionelle Hilfe gebrauchen könntest.«
    Innerlich koche ich vor Wut. »Wer im Glashaus sitzt …«
    »Was soll das denn jetzt heißen?«
    »Komm schon, Rory. Wie viel wiegst du zurzeit? Fünfundvierzig Kilo? Wann hast du zuletzt wenigstens eine halbe Mahlzeit gegessen?«
    Sie starrt mich so eindringlich an, dass ich fast glaube, sie könnte mich schlagen. Dann nimmt sie den Rest ihres Sandwiches, stopft es sich komplett in den Mund und kaut nachdrücklich.
    »Bist du jetzt glücklich?«, bringt sie mit vollem Mund hervor.
    Wir funkeln einander wütend an.
    Ich weiß nicht, wer von uns zuerst einknickt, doch plötzlich brechen wir in lautes Lachen aus.
    Rory legt die Hand vor den Mund, damit sie nicht Stücke ihres Sandwiches in der Gegend herumspuckt. »Weißt du was? Ich glaube, das war unser erster Streit.«
    »Irgendwann musste es ja so kommen.«
    »Frieden?«
    »Frieden.«
     
    Trotz – und vielleicht auch wegen – des Streits mit Rory verabrede ich mich mit Greer im Pub. Als ich ankomme, sitzt sie bereits auf ihrem Stammplatz an der Theke und lässt sich von Steve Freigetränke spendieren.
    Steve grinst, als er mir ein Bier reicht. »Hey, Geburtstagskind.«
    »Was sollte das denn?«, frage ich Greer, nachdem er wieder verschwunden ist.
    »Erinnerst du dich nicht?«
    Vor meinem inneren Auge blitzt plötzlich ein Bild auf, wie ich auf einem Barhocker stehe und laut brülle: »Wer ist das Geburtstagskind? Das bin ich! Ich bin das Geburtstagskind!«
    »Nein … warte … erzähl’s mir nicht. Ich will es nicht wissen.«
    »Es ist aber eine gute Geschichte, Süße.«
    Steve bringt mir einen Kurzen und ein Bier. Als ich ihm das Geld dafür geben will, winkt er ab.
    »Du musst mir keine Drinks mehr ausgeben, Steve. Ich habe jetzt einen richtigen Job«, erkläre ich.
    »Er gibt dir keine Drinks aus – er versucht nur, mich ins Bett zu bekommen.«
    Steve wird rot und tut so, als müsse er in einiger Entfernung von uns den Tresen abwischen.
    »Du nutzt ihn total aus.«
    Greer wirft ihr Haar über die Schulter und schenkt Steve einen lasziven Blick. »Glaubst du wirklich, dass ich das könnte?«
    »Bitte.« Ich rolle mit den Augen.
    »Interessant.«
    Ich drehe mich auf meinem Barhocker zu Greer um. »Also, was gibt es Neues? Ich habe das Gefühl, als hätte ich dich eine Ewigkeit nicht gesehen.«
    »Du hast dich freiwillig ins Exil begeben, schon vergessen?«
    »Ich ziehe es vor, es als kleine Auszeit zu betrachten. Ich musste mal über meine derzeitige Lebenssituation nachdenken.«
    »Und?«
    »Und es hat sich herausgestellt, dass mein Leben extrem scheiße war.«
    »War?«
    Ich hebe das Schnapsglas hoch, halte es mir unter die Nase und atme den süßen, scharfen Geruch des Drinks ein. »Es ist alles auf dem Wege der Besserung.«
    Greer nimmt ebenfalls ihr Glas. »Darauf trinke ich.«
    »Dann mal los.«
    Ich stürze den Schnaps hinunter und trinke das halbe Bier hinterher. Als sich der Alkohol über meine Blutbahn in meinem Körper verteilt, fühle ich mich zum ersten Mal seit dem katastrophalen Tag bei
The Line
wieder leicht und entspannt.
    Es tut gut, wieder die Alte zu sein.
     
    Am nächsten Tag klettere ich nach einer
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