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Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Titel: Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde
Autoren: Linda Chapman
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Plötzlich flatterte die Elster aus dem Wald hervor. Gezielt flog sie auf einen hohen Baum am Flussufer zu.
    „Da!“, rief Laura aufgeregt. Sternenschweif und Nachtwind schossen auf den Baum zu. Mit verängstigten Augen sah ihnen die Elster aus ihrem Nest entgegen.
    „Keine Sorge, wir tun dir nichts, kleine Elster“, sagte Sternenschweif freundlich. „Wir möchten nur, dass du uns den Schlüssel und die Kette mit dem Kleeblatt zurückgibst.“
    Jetzt begann die Elster leise zu krächzen. „Bitte entschuldigt, meine Himmelsfreunde“, übersetzte Sternenschweif für Laura und Grace. „Ich stehle eigentlich nie. Die Dinge, die ich mitnehme, liegen immer verlassen irgendwo herum. Wenn ich gewusst hätte, dass sie euch gehören, hätte ich sie nicht mitgenommen.“
    „Warum bist du dann vor uns davongeflogen?“, fragte Nachtwind behutsam.
    Die Elster schlug aufgeregt mit ihren Flügeln um sich. „Ich habe euch Einhörner bislang nur aus der Ferne gesehen“, übersetzte jetzt Nachtwind ihre Laute. „Deshalb wusste ich nicht, was ihr vorhabt, als ihr hinter mir hergeflogen seid. Aber jetzt weiß ich, dass ihr gute Wesen seid und gebe euch gerne eure Sachen zurück.“Sie rückte ein wenig zur Seite, sodass der Schlüssel und Graces Kette sichtbar wurden. Das grüne Kristallkleeblatt blitzte im Mondlicht auf. Freudig nahm Grace den Schlüssel und steckte ihn ein. Als sie sich die Kette um den Hals legte, strahlte sie. „Nun ist wirklich alles wieder gut!“

    Sie verabschiedeten sich von der Elster und flogen davon.
    „Und ganz nebenbei hat Nachtwind auch noch das Fliegen gelernt“, stellte Sternenschweif fest.
    Nachtwind und Grace blickten ihn überrascht an und Laura lachte. „Vor lauter Aufregung ist euch das wohl noch gar nicht aufgefallen, was?“
    Nachtwind vollführte ein paar Drehungen in der Luft. „Ich kann fliegen!“, rief er glückselig. Grace beugte sich nach vorn und umarmte seinen Hals. „Toll, Nachtwind. Wie hast du das nur gemacht?“
    „Ich weiß auch nicht“, erwiderte Nachtwind. „Plötzlich konnte ich es. Ich wollte nur deinen Schlüsselbund wiederhaben und habe gar nicht über das Fliegen nachgedacht. Und dann funktionierte es plötzlich.“
    „Genau so muss es sein“, sagte Sternenschweif. „Ihr habt in diesem Moment einfach darauf vertraut, dass es klappen wird.“
    „Dann lasst uns jetzt noch weiter durch diese wunderbare Nacht fliegen!“, rief Nachtwind und startete auch schon wieder durch. „Wie hat uns die Elster genannt?“
    „Himmelsfreunde!“, antwortete Laura.
    „Ja, genau das sind wir, juhu!“, jubelte Grace und ließ ihre Haare im Wind wehen.
    Sie setzten über die höchsten Bäume hinweg, die sie im Wald finden konnten und flogen noch lange durch die laue Sommernacht. Es dämmerte schon fast, als sie sich wieder auf der geheimen Lichtung einfanden. Nur noch wenige Sterne schimmerten blass am Himmel.
    „Bin ich froh, dass wir die Einhornmagie haben“, lachte Grace. „Stell dir vor, wie wir sonst morgen in der Schule herumhängen würden.“
    „Wir würden glatt einschlafen“, sagte Laura grinsend. Dann verabschiedeten sich die beiden Mädchen und flogen in verschiedene Richtungen nach Hause.
    Laura verwandelte Sternenschweif im Schutz der Bäume. „Das war seit Langem der schrecklichste und schönste Tag zugleich“, sagte sie, als sie ihn in den Stall führte. „Es warschrecklich, wie Grace Nachtwind behandelt hat, aber umso schöner, dass die beiden sich wieder vertragen haben und jetzt zusammen fliegen können.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Ich bin so froh, dass wir uns immer vertrauen können“, flüsterte sie.

    Dann musste sie lachen. Denn als Antwort hatte Sternenschweif ihr einen kitzelnden, feuchten Kuss auf die Wange gedrückt.



Linda Chapman

    Sternenschweif
    Der silberne
Stern
    KOSMOS

1

    Laura stand bei Sternenschweif auf der Koppel und fuhr mit kräftigen Strichen durch seine seidige Mähne. Die Herbstsonne warf ihr warmes Licht auf die silbern schimmernden Haare. Mit versonnenem Blick ließ Laura sie durch ihre Finger gleiten. Wie zart sie sich anfühlten. Und wie weich. Sternenschweif stupste sie sanft mit der Nase an.
    „Na, mein Kleiner“, fragte Laura. „Das gefällt dir, nicht wahr?“
    Sternenschweif schnaubte leise. Laura wusste, wie gern er es hatte, wenn sie ihn in aller Ruhe bürstete und striegelte. Und nun hatte sie auch wieder mehr Zeit dafür, denn heute begannen die Ferien. Sieben Tage keine Schule,
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