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Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde

Titel: Sternenschweif 34 - Himmelsfreunde
Autoren: Linda Chapman
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Gesicht. „An allem ist nur der Urlaub schuld!“, schluchzte sie laut. „Wenn ich nicht gefahren wäre, wäre es nie so weit gekommen!“
    Betroffen legte Laura einen Arm um sie. „Dein Urlaub? Aber wieso?“

    Grace wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Mir ist es natürlich sehr schwergefallen, ohne Nachtwind in den Urlaub zu fahren.“ Sie zog die Nase hoch und Laura kramte in ihrer Jackentasche. Irgendwo musste sie noch ein unbenutztes Taschentuch haben. „Ich hätte ihn gern mitgenommen“, fuhr Grace schniefend fort. „Aber das ging ja nicht! Tante Mary wohnt so weit weg, ein Pferdetransport für Nachtwind dorthin wäre zu teuer gewesen. Und ich habe mich sehr darauf gefreut, Tante Mary nach so langer Zeit wiederzusehen. Also bin ich alleine gefahren und habe einfach versucht, nicht an Nachtwind zu denken.“
    „Und das hat geklappt?“, fragte Laura skeptisch. Endlich hatte sie das Taschentuch gefunden und reichte es Grace. Ihre Freundin putzte sich geräuschvoll die Nase.
    „Na ja. Am Anfang habe ich ihn schon sehr vermisst. Aber dann war alles so toll, die Pferde, das Meer und so. Ich habe Nachtwind natürlich nicht vergessen, aber er kam plötzlich nicht mehr an erster Stelle bei mir.“ Sie wandte sich ihrem Pony zu und erneut liefen Tränen über ihre Wangen.
    „Das tut mir so leid, Nachtwind!“, weinte sie. „Als ich nach Hause kam, hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen. Aber ich war zu feige, es dir zu sagen. Stattdessen habe ich mehr Zeit mit Stella verbracht. Das war richtig gemein von mir und es war kein Wunder, dass das Fliegen nicht geklappt hat. Oh, Nachtwind, bitte sei mir nicht mehr böse! Du bist doch mein allerbester Freund!“
    Nachtwind wieherte aufgeregt und kam ganz nah an Grace heran. Sie schlang ihre Arme um ihn und vergrub ihr nasses Gesicht in seinem Fell. „Ich war dir nie böse“, übersetzte Sternenschweif leise Nachtwinds Wiehern. „Nur verunsichert, weil ich nicht wusste, ob du mich noch magst.“
    Gerührt betrachtete Laura die Szene. Grace schmiegte sich an Nachtwind und die beiden ließen keine Zweifel mehr daran, dass sie die allerbesten Freunde waren. Nachtwinds Augen leuchteten glücklich.
    Da spürte Laura, wie Sternenschweif sie sachte anstupste. „Ich glaube, wir werden hier nicht mehr gebraucht. Die beiden haben sich bestimmt einiges zu erzählen.“
    Laura nickte und wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln. Aber es war eine Freudenträne. Sie war erleichtert, dass zwischen Grace und Nachtwind nun alles wieder in Ordnung war.

    Da fiel ihr noch etwas ein. Ein wenig verlegen räusperte sie sich. „Sternenschweif und ich fliegen jetzt zur geheimen Lichtung. Was haltet ihr davon, wenn ihr später nachkommt?Wenn ihr wollt, können wir dann noch ein wenig das Fliegen üben.“
    Grace lächelte sie an. „Ja, das machen wir.“ Dann wandte sie sich wieder Nachtwind zu und führte ihn aus seiner Box. „Aber jetzt müssen wir uns erst einmal aussprechen“, meinte sie.
    Laura und Sternenschweif folgten ihr. Am Hoftor blieben sie stehen und blickten den beiden hinterher, wie sie im Wald verschwanden. Nach einer Weile flammte zwischen den Bäumen ein violettes Licht auf. Jetzt konnte Grace mit ihrem Einhorn in Ruhe über alles reden.
    Laura lehnte an Sternenschweifs Hals und seufzte zufrieden. „Ich bin so froh“, meinte sie. „Jetzt müssen die beiden nur noch die Magie des Fliegens wiederfinden.“
    „Das schaffen sie auch“, sagte Sternenschweif zuversichtlich. „Den schwierigsten Teil meistern sie gerade. Sie reden über ihre Probleme. Das ist gut, denn wenn man nicht über seine Probleme redet, werden sie oft nur noch schlimmer und dann kann man sogar eine Freundschaft zerstören.“ Er vergrub seine Nase in Lauras Haar und die feinen Härchen an seinen Nüstern kitzelten sie ein wenig.
    „Zum Glück ist es bei Grace und Nachtwind nicht so weit gekommen“, sagte sie. Dann löste sie sich von ihm und schwang sich auf seinen Rücken. Sternenschweif drückte sich vom Boden ab und mit weit ausgreifenden Sprüngen flog er über die Bäume hinweg durch die warme Sommernacht.

9

    Ein dicker Vollmond ließ die geheime Lichtung in dieser Nacht besonders glanzvoll erstrahlen. Die goldenen Spitzen der Mondblumen glitzerten in seinem Licht und bunte Schmetterlinge flatterten umher, als wäre helllichter Tag. Fröhlich landeten Sternenschweif und Laura im grünen Gras. „Es gibt einfach nichts Schöneres, als durch die Lüfte zu
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