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Sternenschweif 30 - Funkenzauber

Sternenschweif 30 - Funkenzauber

Titel: Sternenschweif 30 - Funkenzauber
Autoren: Linda Chapman
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war mehr zu sehen. Sprachlos vor Staunen starrte Leona auf Paradisos Bein. Vorsichtig setzte er es auf den Boden und ging einen Schritt vor. Dann noch einen. Und dann wieder zurück. Es ging! Paradiso hatte keine Schmerzen mehr!
    Voller Freude fiel Leona Laura um den Hals. „Er ist wieder gesund! Er ist wieder gesund!“, jubelte sie. Laura strahlte und nahm Leona fest in den Arm. Die Spatzen, die in den Bäumen gewartet hatten, fingen an, laut zu zwitschern. Sternenschweif wieherte ihnen zu und sie verstummten. Dann zwitscherten sie wieder zurück.
    Sternenschweif wandte sich an die beiden Mädchen.

    „Ich habe die Spatzen gefragt, woher sie wussten, dass ich ein Einhorn bin und Paradiso helfen kann. Sie haben gesagt, dass sie uns schon oft auf der geheimen Lichtung gesehen hätten. Als sie Paradiso in der Falle entdeckt hatten, wollten sie zur Lichtung, um uns zu suchen. Da haben sie plötzlich die goldenen Funken in der Luft gesehen und gedacht, dass sie nur von einem Einhorn stammen könnten.“
    „Kannst du dich auch mit Paradiso unterhalten?“, wollte Leona wissen. Sternenschweif nickte.
    „Dann frag ihn bitte, warum er weggelaufen ist“, bat Leona leise.
    Doch Paradiso musste nicht gefragt werden. Er wieherte bereits los. Sternenschweif hörte ihm zu, bis er verstummt war. Dann wandte er sich an Leona:
    „Paradiso sagt, dass er diese ständige Trainiererei einfach satthabe. Du hättest dich überhaupt nicht darum gekümmert, wie es ihm gehe. Er dachte, er wäre dein bester Freund, aber anscheinend sind dir Siegerschleifen und Pokale wichtiger. Das hat ihn sehr verletzt. Und als du dann schon wieder mit dem Sattel vor ihm standest, wollte er einfach nur noch weg.“
    Leona blickte betreten zu Boden und schluckte. Laura legte eine Hand auf ihren Arm. „Warum willst du denn bloß immer gewinnen?“, fragte sie leise.
    Leona schwieg und kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Um meiner Mutter eine Freude zu machen“, platzte sie schließlich heraus.
    „Deiner Mutter eine Freude?“, wiederholte Laura ungläubig. „Wieso das denn?“
    „Weil sie mir leidtut“, gestand Leona. „Seit dem Tod meines Vaters hat sie es nicht leicht gehabt. Vor mir zeigt sie das zwar nicht, aber ich weiß es trotzdem. Und da will ich eben besonders gut sein, damit sie stolz auf mich ist.“
    Nun verstand Laura! Plötzlich verspürte sie großes Mitleid für ihre Freundin.
    „Ich glaube, deine Mutter braucht gar keine erfolgreiche Tochter“, sagte sie sanft. „Das Einzige, was sie will, ist, dass du glücklich bist. Und glücklich bist du doch auch, wenn du einfach mal so mit Paradiso am Strand entlangreitest oder sonst etwas Schönes machst. Vielleicht musst du gar nicht ständig auf irgendwelche Turniere.“
    Leona schwieg eine Weile. Dann nickte sie. „Bestimmt hast du recht“, erwiderte sie. „Wenn ich ehrlich bin, war es meiner Mutter nie wichtig, ob ich den ersten Platz mache. Und ich muss mich manchmal ganz schön überwinden für das Training. Auch wenn ich das natürlich nie zugegeben hätte. Ich würde gerne wieder mal einfach nur am Strand entlangreiten, ohne die ganze Zeit an das nächste Turnier zu denken.“ Sie ging zu Paradiso und schlang die Arme um ihn. „Aber zum Glück kann ich das ja jetzt bald wieder, dank Sternenschweifs Hilfe. Verzeih mir, Paradiso.“ Paradiso schnaubte und drückte sich ganz eng an sie.
    Sternenschweif stupste mit der Nase gegen Lauras Hosentasche.
    „Ich weiß“, sagte Laura. „Wir müssen nach Hause. Und vorher verwandle ich dich.“ Rasch sprach sie die Worte des Rückverwandlungszaubers und schon stand Sternenschweif wieder als Pony vor ihr. Dann holte sie das Fläschchen aus ihrer Hosentasche. „Leona, wirst du dein Versprechen halten?“, fragte sie. Leona nickte. „Dann trink das Fläschchen leer. Du wirst vergessen, Sternenschweif in seiner Einhorngestalt gesehen zu haben. Aber du wirst dich daran erinnern, dass es keine Siege braucht, um deiner Mutter eine Freude zu machen.“ Mit diesen Worten streckte sie Leona den Trank des Vergessens entgegen. Leona griff danach und trank das Fläschchen in einem Zug leer. Dann warteten sie einen Moment. Schließlich schüttelte sich Leona und schaute Laura fragend an.
    „Warum starrst du mich so an?“, fragte sie. „Ist was?“
    „Ach, nichts“, antwortete Laura und blickte schnell zur Seite. „Wir haben Paradiso gefunden. Das ist das Allerwichtigste. Komm, bringen wir ihn nach Hause.“

9

    Die Spatzen führten die
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