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Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Titel: Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber
Autoren: Linda Chapman
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Sternenschweif ritt zielstrebig auf den Wald zu. Er schien genau zu wissen, wo sich Mystery aufhielt. Laura staunte, als sie merkte, dass Sternenschweif den Weg zur geheimen Lichtung einschlug. Immer näherkamen sie dem verwunschenen Ort. Inzwischen war der Mond aufgegangen, er warf sein silbernes Licht durch die Baumkronen und malte helle Punkte und dunkle Schatten auf den Waldboden. Laura hatte keine Angst, sie fühlte sich auf Sternenschweifs Rücken sicher.
    Er ritt tatsächlich auf die Lichtung zu. Warum auch nicht?, überlegte Laura. Wenn Mystery wirklich ein Einhorn war und mit Teresa früher umhergeflogen war, dann kannte er natürlich auch die geheime Lichtung. Dort hatten sie, ebenso wie Sternenschweif und sie jetzt, sich ungestört unterhalten oder einfach den Frieden dieses Ortes genießen können.
    Wenige Augenblicke später betrat Sternenschweif die Lichtung. Er wieherte leise.
    Und wirklich! Am anderen Ende der Lichtung löste sich ein Schatten aus den Bäumen.
    „Mystery!“, rief Laura freudig. „Du bist da. Julia macht sich solche Sorgen um dich!“

    Mystery wieherte. Er schien ganz aufgeregt zu sein. Wieder wieherte er und schüttelte die Mähne.
    „Ruhig, ganz ruhig, du Lieber!“, sagte Laura. „Leider verstehe ich dich nicht. Ich brauche meinen Übersetzer.“ Damit drehte sie sich zu Sternenschweif um, der ihr gefolgt war. „Ich werde dich in ein Einhorn verwandeln, bist du bereit?“
    Sternenschweif schnaubte froh.
    Laura sprach:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz zuckte über die Lichtung. Doch als sich der Nebel verzogen hatte, glaubte Laura ihren Augen nicht: Da standen zwei Einhörner vor ihr!
    „Mystery“, flüsterte sie wie verzaubert.
    Mystery strahlte perlmuttfarben im fahlen Mondlicht. Sein gewundenes Horn schimmerte in silbrigen Farben. Er sah wunderschön aus. Und er bebte am ganzen Körper.
    „Es geht noch“, sagte er atemlos. „Es geht noch!“, rief er dann glücklich. „Ich bin ein Einhorn! Meine Magie lebt!“ Er wieherte ausgelassen und stürmte über die Wiese. Ein paar Mal sprang er über Büschel von Mondblumen, dann hob er ab. Er drehte drei Runden über der Lichtung.

    Er jubelte und setzte wieder zur Landung an. Er galoppierte auf Laura und Sternenschweif zu und hielt in einem Satz vor ihnen an.
    „Danke“, sagte er. „Danke, dass ihr mir meine Einhorngestalt wiedergegeben habt. Ich fühle mich wie befreit!“
    Laura kam aus dem Staunen nicht heraus. „Ich … ich wusste gar nicht, dass ich auch andere Ponys als Sternenschweif in Einhörnerverwandeln kann“, sagte sie schließlich. „Ich dachte, das könnten immer nur die Einhornfreunde.“
    „Vielleicht kannst du es, weil du Hüterin bist“, mutmaßte Sternenschweif.
    „Du bist Hüterin?“, fragte Mystery verdutzt. „Du bist noch so jung.“
    „Ich schaffe es mit Sternenschweifs Hilfe“, sagte Laura bescheiden. „Und ich bin froh, dass uns dieser Zufall nun ermöglicht, dass wir beide direkt miteinander sprechen können, Mystery.“
    Mystery senkte den Kopf. „Ich habe viele Fehler gemacht. Schlimme Fehler.“
    „Aber keinen, den du nicht wiedergutmachen könntest“, tröstete Laura Mystery.
    „Julia ist so lieb zu mir. Ich mache immer wieder alles kaputt“, sagte Mystery kleinlaut.
    „Ja“, erwiderte Laura. „Und wir verstehen nicht, warum.“
    Mystery sah sich schweigend um. Dann holte er tief Luft. „Hier, auf dieser Lichtung, haben Teresa und ich so viele unendlich glückliche Stunden verlebt. Als sie nicht mehr zu mir kam … es war, als wäre eine Welt untergegangen. Alles Glück, alle Freude waren dahin. Ich habe sie so vermisst.“ Mystery schüttelte sich. „Ich dachte, es sei meine Schuld. Und irgendwann glaubte ich auch, Teresas Wegbleiben verdient zu haben.“
    „Das war bestimmt alles sehr schwer für dich, lieber Freund“, sagte Sternenschweif leise. Aber du musst begreifen, dass diese Zeit nun ein für alle Mal vorbei ist. Du könntest wieder glücklich sein, doch … du stehst deinem Glück selbst im Wege, Mystery.“
    Mystery seufzte. „Es hat sich so gut angefühlt, mit Julia zusammen zu sein. Fast so wie damals mit Teresa. Aber … sie liebt doch eigentlich nur ihren Hund!“
    „Nein, Mystery, das ist nicht …“
    „Und sie hat recht“, unterbrach Mystery Lauras verzweifelten Einwand.
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