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Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber

Titel: Sternenschweif 25 - Freundschaftszauber
Autoren: Linda Chapman
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verwandeln und ihr werdet Einhornfreunde sein.“
    Mystery senkte den Kopf. Er schien zu überlegen. Schließlich blickte er auf und wieherte leise.
    „Er will es versuchen“, übersetzte Sternenschweif lächelnd. „Er meint, er habe nichts zu verlieren.“
    „Dafür hast du viel zu gewinnen!“, sagte Laura überzeugt. Vorsichtig drehte sie den Korken des Fläschchens auf. Mystery streckte seine Zunge hervor und Laura träufelte drei Tropfen der glutroten Flüssigkeit darauf.
    „Morgen kommen wir wieder und schauen, wie es dir geht“, versprach sie Mystery. „Schlaf jetzt. Du wirst sehen, es wird alles gut.“

12

    Am nächsten Morgen in der ersten großen Pause kam Julia auf Laura zugestürmt. „Es ist etwas Unglaubliches passiert!“, rief sie und strahlte. Laura lächelte. Sie konnte sich ungefähr denken, was los war, doch sie freute sich schon, es von Julia genau zu erfahren. „Als ich heute früh nach Mystery schauen wollte, hat er mich richtig lieb begrüßt! Er hat gewiehert und ließ sich streicheln, und als ich ihm Auf Wiedersehen sagen musste, weil der Schulbus kam, hat er mir ganz sacht durchs Haargepustet.“ Julia hatte rote Flecken im Gesicht vor lauter Glück. „Oh, am liebsten wäre ich gar nicht hier, sondern bei Mystery!“
    „Das ist wundervoll“, sagte Laura und drückte Julia herzlich an sich. Die Tinktur hatte also tatsächlich gewirkt! „Siehst du, Mystery brauchte eben ein bisschen, bis er sich an dich gewöhnt hatte. Jetzt werdet ihr tolle Freunde!“
    „Meinst du?“ In Julias Freude mischte sich auf einmal Zweifel. „Weißt du, das hatte ich nämlich schon während unseres Ausritts gehofft – und dann hat er mich abgeworfen. Er ist so fürchterlich launisch.“
    „Mystery hat viel durchgemacht. Bestimmt ist er sehr verunsichert und vielleicht zögert er noch, dir vollkommen zu vertrauen. Aberer lernt dazu, jeden Tag wird es ein bisschen mehr“, sagte Laura zuversichtlich.
    Julia seufzte. „Hoffentlich hast du recht. Mein Vater sieht es im Augenblick gar nicht gern, wenn ich mit Mystery zusammen bin. Er hat schreckliche Angst um mich. Wenn ich ihn nur davon überzeugen könnte, dass Mystery ein liebes Pferd ist!“
    „Das wird er sehen“, meinte Laura. „Jetzt, wo sich Mystery endlich zugänglicher zeigt, werdet ihr gute Freunde werden – und dann wird dein Vater nächste Woche gar keinen Anlass mehr zur Sorge haben und Mystery auch nicht verkaufen.“ Insgeheim wünschte sich Laura, ihren eigenen Worten Glauben schenken zu können. Sie hoffte so sehr, dass sich Mystery weiterhin freundlich zeigte, auchwenn die Wirkung des Zaubertranks nachließ.
    „Am liebsten“, holte Julia Laura aus ihren Gedanken, „wäre ich Mystery eine so innige Freundin wie die Mädchen es für ihre Einhörner sind … in dem Buch, du weißt schon. Hm, also, das klingt ein bisschen albern, aber … bei einigen Bildern in dem Buch habe ich den Eindruck, Mystery zu sehen. Manche Einhörner sehen ihm so ähnlich! Wenn ich Mysterys Fell striegele und die Sonne scheint darauf, dann ist es oft, als würden tausend Diamanten darin sitzen und blitzen. Sein Fell funkelt richtig.“ Sie sah Laura durchdringend an. „Aber du musst mich für komplett verrückt halten. Einhörner gibt es natürlich bloß in der Fantasie.“
    Laura lächelte geheimnisvoll. „Wer weiß …“, sagte sie knapp.
    „Ach, wäre es nicht wundervoll, wenn Mystery ein Einhorn wäre?“, meinte Julia verträumt. „Und Sternenschweif ebenfalls. Dann könnten wir gemeinsam durch die Wolken fliegen, nächtelang. Herrlich wäre das!“
    „Manchmal muss man nur ganz fest an etwas glauben, dann werden auch Träume wahr“, raunte Laura.
    Julia sah sie aus großen Augen an, doch bevor sie etwas erwidern konnte, schrillte die Glocke zum Ende der Pause.
    „Bis später, Julia“, verabschiedete sich Laura. In ihrem Bauch machte sich ein warmes Gefühl breit. Freude war das, pure Freude. Ja, es wäre wirklich wundervoll, wenn sie gemeinsam, sie und Sternenschweif und Julia und Mystery, durch die Wolken fliegen könnten. Die Erfüllung dieses Traums schien in greifbare Nähe zu rücken!
    Nach der Schule ritt Laura mit Sternenschweif zu ihrer geheimen Lichtung. Sie sagte den Zauberspruch auf und schon stand ihr Pony in Einhorngestalt vor ihr. Sie fiel ihm um den Hals vor Glück und erzählte Sternenschweif nun alles, was Julia ihr in der Pause berichtet hatte.
    „Dann konnten wir den beiden also tatsächlich helfen“, freute sich
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