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Sternenschweif 21 - Magische Kraefte

Sternenschweif 21 - Magische Kraefte

Titel: Sternenschweif 21 - Magische Kraefte
Autoren: Linda Chapman
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knappes „Tschüss“ zu und ging dann mit Mel zur Koppel, um die Pferde zu satteln. Mel schaute zwar etwas verwundert, sagte aber nichts. Sie befürchtete wohl, dass ihre Eltern sonst Verdacht schöpften.
    Laura fühlte sich schlecht. Sie hasste Ärger. Aber sie war nach wie vor der Meinung, dass Jessica sie vorher hätte fragen müssen. Sie wollte unbedingt zu Sternenschweif. Mit wem sonst konnte sie reden? Er würde sie bestimmt verstehen.
    „Ich bin noch einmal kurz bei Sternenschweif“, sagte sie zu ihrer Mutter, nachdem sie ihr geholfen hatte, die Küche aufzuräumen.
    „Du warst doch gerade erst mit Jessica und Mel ausreiten“, wunderte sich ihre Mutter. „Du kannst wohl heute nicht genug kriegen?“
    „Genau“, erwiderte Laura und schlüpfte rasch durch die Küchentür nach draußen. Nachdenklich ging sie den Weg zum Stall entlang. Sternenschweif stand auf dem hinteren Teil der Koppel und rupfte genüsslich ein paar Grashalme ab. Laura fröstelte. Es war bereits später Nachmittag und ein kühler Wind wehte. Sie schloss den Reißverschluss ihrer Jacke und klappte den Kragen hoch. Als Sternenschweif sie bemerkte, kam er zu ihr und streckte ihr den Kopf entgegen. Nachdenklich streichelte Laura seine samtweichen Nüstern.
    „Was hältst du davon, wenn wir noch kurz zur geheimen Lichtung reiten? Ich will mit dir reden.“
    Sternenschweif warf ihr einen fragenden Blick zu und schnaubte leise. Laura ging in den Stall und legte ihm Sattel und Zaumzeug an. Dann ritten sie los.
    Die geheime Lichtung war ihr absoluter Lieblingsplatz. Sie lag mitten im Wald und nurein versteckter schmaler Pfad führte zu ihr. Niemand außer ihnen schien jemals dort zu sein. Im Winter wie im Sommer wuchs das Gras hier saftig grün, verziert mit purpurfarbenen Mondblumen, die wie kleine Farbtupfer darauf verteilt waren. Laura hatte vor einiger Zeit herausgefunden, dass es magische Blumen waren. Mit ihrer Hilfe und mit einem Zauberspruch hatte sie damals ihr kleines graues Pony zum ersten Mal in ein strahlend schönes Einhorn verwandelt. Laura würde nie vergessen, wie Sternenschweifs Fell damals plötzlich in silbernem Glanz erstrahlt war, wie zart sich Mähne und Schweif angefühlt hatten und wie verheißungsvoll sein Horn geleuchtet hatte.
    In einem Buch über Einhörner, das Lauravon Mrs Fontana, einer alten Buchhändlerin, bekommen hatte, hatte Laura den Zauberspruch entdeckt. Auch jetzt murmelte sie wieder die magischen Verse:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz leuchtete auf und Sekunden später stand Sternenschweif als Einhorn vor ihr.
    „Was ist passiert?“, wollte er sofort wissen. In seiner Einhorngestalt konnte er mit Laura sprechen, doch das war nur eine seiner vielen magischen Fähigkeiten.
    „Es ist nicht direkt etwas passiert, aber ich habe mich mit Jessica gestritten“, erklärte Laura geknickt.
    „Warum?“, fragte Sternenschweif.
    „Du hast doch bei unserem Ausritt gehört, dass ich ihr erlaubt habe, die Hausaufgaben für Geschichte abzuschreiben. Als wir dann vorhin alle gemeinsam am Tisch saßen, ist Jessica plötzlich aufgestanden und verschwunden. Ich habe nach ihr gesucht und sie in meinem Zimmer gefunden. Sie hatte sich einfach mein Heft genommen und angefangen abzuschreiben. Das ist doch nicht in Ordnung, oder? Ich finde, sie hätte mich vorher zumindest noch einmal fragen können.“
    „Na ja, vor euren Eltern ging das wohl schlecht“, wandte Sternenschweif ein.
    „Das hat sie auch gesagt. Aber sie hätte ja genauso gut warten können, bis alle gehen, um mich dann an das Heft zu erinnern. Im Durcheinander des Aufbruchs hätte das niemand mitbekommen.“
    „Ja, das stimmt“, gab Sternenschweif ihr recht.
    „Vielleicht bin ich wirklich etwas überempfindlich, weil ich sowieso ungern schummele und Jessicas Abschreibereien nicht mag. Ich bin froh, wenn demnächst die Premiere ist und Jessica ihren Eltern reinen Wein einschenkt. Dann hört dieses Versteckspiel endlich auf.“
    „Ja, das ist gut so“, pflichtete Sternenschweif ihr bei. „Morgen ist erst Sonntag. Da hat Jessica Zeit, sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Du wirstsehen, am Montag in der Schule ist der ganze Ärger bestimmt schon längst verflogen.“
    „Hoffentlich“, meinte Laura seufzend.
    „Was hältst du von einer kleinen Runde in
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