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Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Titel: Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe
Autoren: Yvonne Stallmann
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Schluss mit Christian, und eines Abends verabredete
sie sich mit mir. Wir haben uns bei ihr getroffen. Sie hatte sich mit Alkohol
ein bisschen angeheitert, weil es ihr dann leichter fiel, mir ihre Gefühle zu offenbaren.«
     
    Meine beste Freundin Verona hat mir
das auch mal empfohlen: sich zu betrinken, wenn man sich nicht traut, jemanden
etwas zu gestehen. Wenn man es mit dem Alkohol nicht übertreibt, ist es auch
eine gute Lösung. Doch als ich mal in einer ähnlichen Situation war und aus
Liebeskummer die erste Flasche Sekt intus hatte und die zweite bereits angebrochen
war, konnte ich keinem einzigen Menschen auf der ganzen Welt irgendetwas sagen,
geschweige denn gestehen. Ich habe die ganze Nacht gekübelt, und mein Bedarf an
Sekt war für die nächste Zeit gedeckt .
    Allerdings kenne ich
auch jemanden, der mir schon mal angetrunken seine Liebe gestand. Scheint ›in‹
zu sein. Zwei gute Freunde waren zur gleichen Zeit verliebt in mich: Thorsten
und Rudi. Und ich bemerkte gar nichts. Fast jeden Abend trafen wir uns in Mainz
und gingen am Rhein spazieren. Für mich war das rein freundschaftlich.
    Eines Tages erzählte mir Rudi, dass er
und Thorsten in die gleiche Frau verliebt seien. Ich habe natürlich wieder mal
gar nix kapiert. Es ging um mich. Statt das zu bemerken, gab ich ihm als
Freundin Ratschläge, wie er sich in dieser Situation verhalten könnte.
    An einem anderen Tag holte
mich Rudi in seiner Mittagspause ab und erzählte mir am Oppenheimer Strandbad
(romantisch), von einer Heike, in die er verliebt sei. Also konnte ich
schlussfolgern, dass Thorsten auch in Heike verliebt war. Das glaubte ich
tatsächlich, bis Rudi mir unter Alkoholeinfluss eine Liebeserklärung machte,
die beinhaltete, dass ICH Heike sei. Ich war geschockt. Zwei super gute Freunde
verliebt? In mich? Die ganze Situation war mir so peinlich und unangenehm. Und
ich hatte die ganze Zeit über nichts bemerkt. Noch nicht einmal, als Rudi zu
mir sagte: »Der Nachmittag mit dir war sehr schön.« Tja, besser die Lichter
gehen spät auf als nie. Ich schlich mich davon, brachte ein leises »Tschüss!« heraus
und war froh, als ich im Auto auf dem Weg nach Hause war. Als ich einen Tag
später mit meiner Freundin Christiane telefonierte, lachte sie: »Also, das
merkt doch wirklich jeder, dass der was von dir will. Er erzählt jedem, dass du
so schöne Augen hast.« Toll, dass andere es immer mitkriegen, nur ich nicht.
Heute ist Rudi Vater und lebt im Ausland. Ich hoffe, er ist glücklich.
     
    Mark fuhr fort: »Ich wollte zuerst gar
nichts von Sandra und war ziemlich überrumpelt. Ich wusste, wie sehr Christian
unter der Trennung litt.
    Aber plötzlich hat es sich dann
ergeben und wir kamen doch zusammen. Christian war natürlich sauer auf mich.
Zum Glück hat er mir irgendwann verziehen. Heute sind wir immer noch beste
Kumpels!«
    Also ehrlich! Wie prahlend
er mir das verkündet hat. Echt geschmacklos!
    Später kam es dann aber
dennoch zum ersten Kuss. Natürlich war ich gespannt darauf, wie er küsst. Ich
glaube, wir legten es beide darauf an. Ich schaute ihm irgendwann ohne
Unterbrechung in die Augen. Er wurde leicht verlegen, schaute kurz weg, und
dann geschah es. Es fühlte sich gut an, nur etwas ungewohnt. Mein Ex küsste
anders; wohlgemerkt, weil ich es ihm beibrachte. In diesem Fall könnte ich ja
auch noch etwas nachhelfen, aber daran dachte ich in diesem Moment nicht.
    Als Mark gegangen war, fühlte
ich mich schlecht. Ich spürte förmlich, wie er sich in mich verliebte, aber ich
empfand nichts für ihn. Es ging mir alles zu schnell. Meine wirklich tolle und ereignisreiche
Sommeraffäre war noch am ausklingen. Diese Zeit war so voller Lebensfreude und
verrückt, das wollte ich nicht missen. Und ich wusste genau, dass Mark nicht
halb so verrückt war. Es war nicht einmal mein Ex-Freund, den ich vermisste. Es
war das Ganze. Meine Freundin Stefania, zu der ich den Kontakt immer mehr
verlor, das durchgeknallte ›Rumgammeln‹, das eigentlich gar nicht zu mir passt.
Wenn ich diese Zeit bereits verarbeitet hätte, könnte ich mich viel leichter
auf etwas Neues einlassen.
     
    Viel schlimmer war der Gedanke,
dass ich nie wieder so eine verrückte Beziehung führen würde, denn mir war
bewusst, dass so etwas selten war.

 
    Hinter
Überraschungseiern kann auch was Schreckliches lauern
     
    Am nächsten Abend kam Mark wieder. Wir
wollten einen Videoabend machen. So etwas hatten wir auch bei Francois fast
jeden Abend gemacht. Alle
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