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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)
Autoren: Kenneth Oppel
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Keuchen als ein Ticken.
    Hanh-anh-hanh-anh-hanh-anh-hanh-anh…
    »Und was ist mit uns?«, schrie Andrew.
    »Ich bin selbstverständlich untröstlich«, sagte Christophe, »aber manchmal sind solche Dinge unumgänglich.«
    »Du meinst, uns umzubringen!«
    Einer der anderen Babelites warf Christophe einen unförmigen Rucksack zu, den er mit der freien Hand auffing und sich über die Schulter hängte.
    »Yves«, sagte Christophe, »geh jetzt.«
    Yves verschwendete keine Zeit, trat an die offenen Frachtklappen und sprang hinaus. Ich stand dicht genug an der Kante, um sehen zu können, wie schmale Gleitfallschirme aus seinem Bündel herausschossen. Sie waren extrem steuerbar, denn der Mann vollführte eine scharfe Wendung und segelte durch eine Gruppe von Trägern aus dem Pfeiler hinaus. Er hatte genügend Höhe, um in eine sichere Entfernung vom Turm zu segeln, bevor die Bombe explodierte.
    »Ihr Feiglinge!«, schäumte Andrew, und Christophe richtete die Pistole auf Andrews Kopf, um irgendwelches Heldentum in letzter Minute zu verhindern.
    »Pierre, los!«, sagte Christophe.
    Noch ehe Pierre zwei Schritte auf die Klappe zu gemacht hatte, hörte das Ticken mit einem Seufzen auf, das wie das letzte Ausatmen eines Sterbenden klang.
    Hannnhhh…
    Mein Blick schnellte zur Uhr. Der Minutenzeiger stand noch auf neun Minuten vor zwölf.
    »Was stimmt da nicht?«, wollte Christophe wissen.
    Pierre zuckte mit den Schultern und sagte: »Das Ding hat seine Mucken.«
    »Die Uhr hat aufgehört zu ticken!«, blaffte Christophe. »Hast du sie richtig aufgezogen?«
    » Mais oui «, sagte Pierre, »aber bei dem zweitklassigen Material, das du mir für den Bau der Bombe gegeben hast, was kannst du da…«
    Christophe ließ eine Sturzflut aus wütendem Französisch auf seinen Genossen niederprasseln, während der andere Babelite, der mit seiner Pistole auf Hassan, Andrew und mich zielte, nervös zwischen uns und seinen Kumpeln hin- und herblickte.
    »Mon Dieu!« , sagte Christophe und warf die Hände hoch. »Zieh sie einfach etwas weiter auf, du Idiot!«
    Pierre trat auf die Uhr zu, doch noch bevor er sie berühren konnte, setzte das seufzende Ticken wieder ein.
    Anh-hanh-anh-han-anh-hanh…
    Er wandte sich an Christophe. » Ça marche . Sie läuft.«
    Christophes Gesicht war starr vor Verachtung. »Vielleicht sollte ich dich hierlassen, damit auch alles, wie du sagst, läuft .«
    Pierre zuckte mit den Schultern. »Das wird funktionieren. Ich habe es sehr oft ausprobiert.«
    Einige Sekunden lang starrte Christophe die Zeitschaltuhr an, die weiter seufzend tickte. Dann stieß er laut den Atem aus. »Pierre, also los. Du auch, Jules.«
    Mit einem dankbaren Blick sprang Pierre aus der Frachtöffnung und ließ seine Gleitfallschirme sich entfalten. Jules folgte ihm.
    Pierre hielt seine Pistole auf uns gerichtet, während er seinen Fallschirmpacken auf beiden Schultern zurechtrückte. »Willst du lieber, dass ich dich erschieße, oder würdest du es vorziehen, mit deinem Schiff unterzugehen?«, fragte er mich.
    »Mit dem Schiff untergehen«, sagte ich, obwohl ich keineswegs die Absicht hatte, heute zu sterben.
    »Also gut«, sagte er. »Tut mir leid.« Während er seinen Brustriemen einklickte, fiel ihm vor lauter Nervosität die Pistole aus der Hand.
    Alle drei sprangen wir ihn an, Andrew mit lautem Gebrüll. Christophe stürzte sich auf die Pistole. In wildem Durcheinander landeten wir auf ihm, traten und schlugen um uns. Die Pistole schlitterte über das Deck auf die Lastenöffnung zu, ich hechtete ihr nach und erwischte sie gerade noch, bevor sie über Bord ging. Ich sprang auf die Füße.
    »Steh auf!«, schrie ich und zielte auf Christophe.
    Schwer atmend kam er auf die Beine.
    »Stell es ab!«, schrie ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Unglücklicherweise weiß nur Pierre, wie das geht.«
    »Blödsinn!«, schrie Andrew und kam auf mich zu. »Gib mir das Ding, Cruse!«
    Er riss mir die Pistole aus der Hand, fummelte ungeschickt an ihr herum und ließ sie auf das Deck fallen.
    Während Andrew sich nach der Pistole bückte, rannte Christophe auf die Frachtöffnung zu. Hassan und ich packten ihn von hinten und wir rangen miteinander kurz vor dem Abgrund. Christophe schlug mir ins Gesicht und sprang zur Öffnung, doch Hassan hatte ihn fest an einem seiner Schulterriemen gepackt und zog ihn mit seinem ganzen Gewicht zurück. Christophe wirbelte herum, der Fallschirmpacken löste sich von seinen Schultern und fiel auf das Deck. Da verlor der
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