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Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Titel: Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke
Autoren: Linda Chapman
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Bestimmt liegt das daran, dass er die anderen Geschwister in den Ferien zu jeder Menge Unsinn angestiftet hat. Wahrscheinlich ist sie ganz froh, dass sie nun nicht ständig auf ihn aufpassen muss …
    Wolke kam jedoch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn in diesem Moment wurde die große Eingangspforte des Schlosses geöffnet und nur einen Wimpernschlagspäter herrschte rege Betriebsamkeit auf dem Vorplatz: Mütter und Väter beluden sich mit Gepäckstücken, während ihre Kinder bereits mit ihren Freunden in Richtung ihrer Ställe drängten. Natürlich wollte jeder wieder die schönste Box ergattern.
    „Uuuuuuuaaah!“, rief Sturmwind und stolperte über einige Taschen. Ein Einhornvater neben ihm hatte sich gerade sehr schwungvoll eine schwere Tasche übergeworfen, der er hatte ausweichen müssen. Und da Sturmwind ein wenig ungeschickt und für sein Alter sehr groß war, hatte er oft Mühe, seine langen Beine unter Kontrolle zu halten. Zum Glück gelang es ihm aber, sein Gleichgewicht in letzter Sekunde wiederzufinden, doch er brachte etliche Gepäckstücke durcheinander. Auch Wolkes neue Schultasche flog in hohem Bogen ein Stück und landete zwischen dem Gepäck von Melodia, die zwar im selben Jahrgang war wie Wolke und ihre Freunde, aber im Sternenhaus wohnte.

    „Pass doch auf, Sturmwind!“, zischte Wolke.
    „Tut mir leid, aber ich musste schnell ausweichen, sonst hätte ich eine schwere Tascheabbekommen“, erwiderte dieser zerknirscht und machte sich daran, die verstreuten Taschen wieder aufzusammeln.
    Wolke trabte los, um sich ihre neue Büchertasche wiederzuholen.
    „Hallo, Melodia“, sagte Wolke. „Bitte entschuldige, aber meine neue Büchertasche ist gerade zwischen deine Sachen geraten. Ich hätte sie gern zurück.“ Fragend schaute Melodia Wolke an. „Sturmwind ist in dem Gedränge um uns herum ins Straucheln geraten …“, erklärte sie.
    „Ach so, kein Problem“, gab Melodia zurück.
    Die beiden Mädchen senkten gleichzeitig ihre Köpfe und staunten nicht schlecht, als sie zwei vollkommen gleiche Schultaschen vorfanden.
    „Oh! Du hast dieselbe wie ich“, stellte Wolke ein wenig enttäuscht fest.
    „Ja, meine Eltern haben sie mir heute geschenkt. Meine alte Büchertasche war ja schon total out. Aber die ist voll cool, oder? Was für einen Glücksbringer hast du?“
    „Einen Schmetterling. Und du?“
    „Einen Paradiesvogel.“ Beifall heischend sah Melodia Wolke an.
    Diese nickte nur und schnappte sich eine der beiden Taschen. „Tut mir leid, meine Eltern warten schon. Bis später, Melodia.“
    „Bis dann“, rief Melodia Wolke hinterher. „Alles in Ordnung?“, fragte Saphira.
    „Ja, ja. Nur hat Melodia dieselbe Schultasche wie ich.“
    „Oh nein!“, seufzte Stella.
    „Zum Glück geht sie nicht in unsere Klasse“, meinte Saphira.
    „Oh Mann, was für ein Unglück!“, stöhnte Mondstrahl und verdrehte die Augen. „Ist doch bloß eine Büchertasche.“
    „Du kapierst das nicht. Das ist die angesagteste Tasche aller Zeiten …“, belehrte Stella ihren Freund.
    „Wir sollten jetzt auch zu unseren Ställen fliegen, sonst sind die besten Boxen alle schon weg“, meinte Wolke und hoffte, so einen Streit zwischen den beiden zu verhindern.
    „Gute Idee“, erwiderte ihr Vater. „Schließlich haben wir Eltern auch noch eine weite Heimreise vor uns.“

3

    „So, geschafft“, murmelte Wolke und sah sich zufrieden in dem kleinen Raum um, den ihr der Oberelf für ihre Arbeit als Hausvorstand zugeteilt hatte. Heute war sie endlich dazu gekommen, sich das schlichte Zimmer ein bisschen zu verschönern. In das Bücherregal hatte sie die Schulordnung und ein paar andere Bücher gestellt, das Schreibpult zierte eine violett blühende Topfpflanze und an den Wänden hatte sie ihre Hausvorstandsurkunde sowie das Foto, das Leander nach der Zeremonie von ihnen gemacht hatte, aufgehängt. Außerdem hatten ihre Freunde ihr ein paar hübsche Bilder gemalt, die sie an denWänden befestigt hatte. Saphira und Stella hatten ihr vorgeschlagen, noch mehr Dekorationen aufzuhängen, aber das wollte sie nicht. Schließlich war dies ein Arbeitszimmer und außerdem würde im Laufe der Zeit sicher noch etwas hinzukommen wie zum Beispiel Schleifen oder andere Auszeichnungen für das Regenbogenhaus.

    In diesem Moment hallte das Signal, das die Schlafenszeit ankündigte, durch die Gänge des Schlosses.
    Gerade noch rechtzeitig , dachte Wolke und schob die Bücher im Regal ein letztes Mal zurecht.
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