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Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Titel: Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke
Autoren: Linda Chapman
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Phönix und Feuerschweif sich gegenseitig kleine Nachrichten auf den Randihrer Pergamentrollen schrieben und verstohlen kicherten. Was die beiden wohl schon wieder ausheckten? , fragte sich Wolke und schüttelte leicht den Kopf.
    „Stimmst du mir nicht zu, Wolke?“, dröhnte Thors Stimme plötzlich in ihren Ohren. Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie der Lehrer an ihr Schreibpult getreten war.
    „Ääääh … Wie bitte?“, fragte Wolke zerknirscht.
    „Ich habe gerade noch einmal erklärt, wie der Zauber funktioniert, mit dem wir uns in der letzten Stunde befasst haben. Aber du scheinst nicht meiner Meinung zu sein, Wolke. Oder warum hast du mit dem Kopf geschüttelt?“
    „Ich … Nein, ich …“
    „Am besten, du zeigst uns den Zauber noch einmal“, forderte der Lehrer sie auf.
    „Wie? Jetzt?“, rief Wolke erschrocken. Sie war doch gar nicht dazu gekommen, diesen Zauber zu üben. Ob sie das vor dem Lehrer zugeben sollte? Nein, lieber nicht.
    Thor nickte nur und sah sie erwartungsvoll an. Also ging Wolke zögerlich nach vorn. Sie sollte aus einer Feder einen lebendigen Eisvogel zaubern. Bislang hatten sie immer nur Zaubereicheln in die verschiedensten Dinge verwandeln müssen. Den Zaubereicheln wohnte eine besondere Magie inne, die jeden Verwandlungszauber kräftig unterstützte. Wenn man den Dreh einmal heraushatte, war das Verwandeln von Zaubereicheln also gar nicht so schwer. In diesem Schuljahr aber sollten sie lernen, ganz gewöhnliche Dinge zu verwandeln. Das war sehr viel schwieriger!
    Auf dem Lehrerpult lag alles bereit, was sie für den Zauber benötigte, aber sie konntesich nicht daran erinnern, welche Bewegungen sie mit ihrem Horn machen musste. Hilfe suchend schielte Wolke zu Sturmwind hinüber, der der Klassenbeste im Verwandeln war. Doch Thor hatte ihren Freund fest im Blick, also würde sie es irgendwie allein schaffen müssen. Sturmwind machte ein bedauerndes Gesicht.
    Wolke richtete ihr Horn auf die leuchtend blaue Feder, schloss die Augen und machte auf Verdacht eine Zauberbewegung mit ihrem Horn. Eine Weile blieb sie mit fest zugekniffenen Augen wie erstarrt stehen, doch es hatte keinen Sinn.
    „Es tut mir leid, Thor, ich kann diesen Zauber nicht. Ich bin nicht dazu gekommen, ihn zu üben“, gab Wolke kleinlaut zu.

    „Du bist nicht dazu gekommen?“, wiederholte der Lehrer. Wolke schüttelte den Kopf. „Also wirklich, Wolke. Ihr habt lange genugFerien gehabt, in denen ihr faulenzen konntet. Aber jetzt erwarte ich von euch allen Fleiß und Disziplin. Auch von dir, Wolke. Zur Strafe wirst du uns diesen Zauber in der nächsten Stunde noch mal genau erklären und uns zeigen, wie man ihn korrekt ausführt. Haben wir uns verstanden?“
    Betreten schaute Wolke zu Boden und nickte zaghaft. Es war ihr furchtbar unangenehm, dass sie sich vor der ganzen Klasse so blamiert hatte. Schnell trabte sie an ihren Platz zurück. Es fiel ihr schwer, die Tränen zu unterdrücken. Stella, Saphira, Mondstrahl und Sturmwind warfen ihr aufmunternde Blicke zu, doch das änderte auch nichts daran, dass Wolke sich miserabel fühlte.
    Zum Glück ertönte bald das Muschelhorn und rief die Einhornschüler zum Mittagessen. Hastig stopfte Wolke ihre Sachen in die Büchertasche und eilte so schnell in Richtung Mondscheinwiese davon, dass ihre Freunde kaum hinterherkamen.

4

    Als Saphira, Sturmwind, Mondstrahl und Stella bei ihrem Tisch auf der Mondscheinwiese ankamen, stand Wolke bereits vor ihrem Futtereimer, schob die Karotten- und Apfelstücke darin jedoch nur lustlos mit dem Maul herum.
    „Nimm’s nicht so tragisch, Wolke“, meinte Stella und stupste ihre Freundin aufmunternd an.
    „Genau. Ich helfe dir auch beim Üben, dann wird Thor nächste Stunde ganz schön Augen machen“, versprach Sturmwind.
    „Danke, das ist lieb, Sturmwind.“ Wolke freute sich wirklich über das Angebot ihresFreundes, aber trotzdem fiel es ihr schwer, wieder eine fröhliche Miene aufzusetzen. Sie fühlte sich von Thor einfach ungerecht behandelt. Es war ja wirklich so gewesen, dass sie viele andere wichtige Dinge zu tun gehabt hatte. Wie konnte er nur denken, sie sei einfach zu faul gewesen, zu üben?
    Außerdem plagte Wolke auch ein schlechtes Gewissen: Sie hatte ihren Eltern fest versprochen, dass die Schule nicht unter all ihren Aktivitäten leiden würde. Und wenn es zu viel würde, müsste sie die Arbeit als Kummerkastentante und den Heilkunde-Club aufgeben. Daran hatten ihre Eltern
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