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Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Titel: Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen
Autoren: Linda Chapman
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Steinmauern waren große Bilder gemalt, die sehr alt wirkten. Sie zeigten wichtige Ereignisse aus der Geschichte Arkadias. Ein kunstvoll verzierter steinerner Sims zog sich über ihren Köpfen ein Mal ganz um die Halle herum. Auf ihm standen unzählige Kerzen, die den Raum erleuchteten. Und in den Ecken standen glänzende, wertvoll aussehende Rüstungen, die die Einhörner in früheren Zeiten bei Kämpfen getragen hatten.
    Wolke hatte gerade den Hals nach oben gereckt, um sich die Decke anzusehen, da drängten ihre Freunde sie, ihnen schnell in den Gemeinschaftsraum zu folgen, damit sie noch gute Plätze in der Nähe des Kamins bekamen. Seufzend trabte sie ihnen hinterher.

3

    „Hier auf der Burg spukt’s, spukt’s, spukt’s …“, hallte es in Wolkes Kopf, als sie sich schon längst in ihrer Box eingekuschelt hatte.
    Vorhin im Gemeinschaftsraum hatten Saphira, Stella und sie zufällig mit angehört, wie ein paar ältere Jungs einigen Erstklässlern schaurige Geschichten über ein Schlossgespenst erzählt hatten. Das sollte hier auf Burg Trollhöhe seit hunderten von Jahren nachts sein Unwesen treiben. Angeblich handelte es sich dabei um den Geist eines Trolls, der von einem mächtigen Trollkönig verwünscht worden war und jetzt keine Ruhe fand. Warum, hatten sie allerdings nicht gesagt. Trotzdem hatten nicht nur die Erstklässler erschrocken den Atem angehalten. Jetzt spitzte Wolke die Ohren und horchte aufmerksam, doch sie konnte nichts Verdächtiges hören.
    Sei doch nicht albern, Wolke!, schimpfte sie mit sich selbst. Gespenster gibt es gar nicht, das waren doch nur Schauermärchen.
    Sie schmiegte sich noch tiefer in das weiche Stroh, schnappte mit den Zähnen einen Zipfel ihrer warmen Decke und zog sie noch etwas höher. So schön eingekuschelt würde es bestimmt nicht mehr lange dauern, bis sie einschlief.
    „Krrrrrrrinnnschschschsch!“
    „Was war das?“, wisperte Wolke. Vorsichtig rappelte sie sich ein wenig auf und lauschte noch einmal angestrengt. Nichts. Sie hätte schwören können, dass sie ein merkwürdiges Geräusch gehört hatte! Aber alles, was sichjetzt vernehmen ließ, war das gleichmäßige Atmen ihrer Freunde in den Boxen nebenan. Wenn diese nicht aufgewacht waren, hatte sie sich das Geräusch sicher nur eingebildet.

    „Krrrrrrrinnnschschschsch!“
    Bestimmt war das nur der Wind, versuchte sich Wolke selbst zu beruhigen. Aber was, wenn es doch das Schlossgespenst ist?
    Schnell zog sie sich die Decke über den Kopf, kniff die Augen fest zu und versuchte, an etwas Schönes zu denken. Etwas, das sie beruhigte.
    „Hmmmmmhmhmmmmm, hmmmmmdihmmmmhmmmmm …“, summte sie im Flüsterton die Melodie, die ihre Mama ihr immer vorgesungen hatte, als sie noch klein gewesen war. Irgendwie mussten sich die Gedanken an den Geist des unglücklichen Trolls doch verscheuchen lassen!
    „Wolke, wie siehst du denn aus!“, rief Lucia besorgt, als Wolke am nächsten Morgen als Letzte zum Frühstück getrottet kam. „Hast du nicht gut geschlafen?“
    „Nein, nicht besonders“, erwiderte diese und unterdrückte ein Gähnen. „Ich habe immerzu so merkwürdige Geräusche gehört, die ich nicht einordnen konnte.“
    „Was denn für Geräusche? Ich habe nichts mitbekommen“, wollte Mondstrahl wissen.
    „Na, so: ,Krrrrrrrinnnschschschsch‘“, machte Wolke den Laut nach.
    Aufgeregt stellten Saphira und Stella die Ohren auf.
    „Meinst du, das war …?“, hauchte Saphira.
    Wolke und Stella nickten. Lucia und die anderen blickten die drei fragend an.
    „Das war was?“, flüsterte Fiona schließlich.
    „Das Schlossgespenst“, erwiderten Wolke, Stella und Saphira. Fiona, Tamina und Lucia rissen erschrocken die Augen auf.
    „Das Schlossgespenst ?“, prustete Jasper los. Beinahe hätte er sich dabei an seinem Frühstücksbrei verschluckt.
    „Welches Schlossgespenst?“, wollte Casper wissen.
    „Na, der Geist des verwünschten Trolls …“
    „Wo habt ihr denn die Geschichte her?“
    „Gestern Abend haben ein paar Jungs im Gemeinschaftsraum davon gesprochen. Wir sind nur nicht mehr dazu gekommen, euch das zu erzählen, weil der Haustroll dann kam und uns alle ins Bett geschickt hat“, berichtete Stella.
    „Und was haben sie gesagt?“, wollte Tamina wissen.
    „Na ja, dass der Troll, dessen Geist hier auf der Burg spukt, den mächtigen König der Trolle so erzürnt hat, dass dieser ihn mit einem Fluch belegt hat, der ihn an die Burg bindet und ihn keinen Frieden finden lässt …“
    Gebannt
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