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Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen

Titel: Sternenfohlen 18 - Bei den Trollen
Autoren: Linda Chapman
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Phönix hören zu können, aber bestimmt war das nur der Wind, der an den Fahnen zerrte.
    Nachdem sie den Stall betreten hatten, kamen Wolke und ihre Freunde gar nicht mehr aus dem Staunen heraus: Innen wirkte alles viel größer, als es von außen ausgesehen hatte. Von einem langen, breiten Gang in der Mitte zweigten unzählige kleinere Flure ab, in denen sich die Boxen der Einhornschüler befanden. Um zu ihren Ställen zu gelangen, mussten sie den vierten Gang auf der linken Seite ganz bis zum Ende durchgehen. Große Laternen, die von den Decken hingen, beleuchteten die Flure.

    „Oh, wie gemütlich!“, jauchzte Saphira, als sie bei ihren Boxen angekommen waren, und ihre Freunde nickten alle begeistert. Die Ställe waren dick mit frischem, weichemStroh ausgelegt, und ihre Freunde hatten jedem von ihnen einen kleinen Strauß Wildblumen auf den Nachttisch gestellt. Außerdem lagen flauschige Decken für sie bereit. Die Holzwände, die die Boxen voneinander trennten, waren mit kunstvollen Schnitzereien verziert und mussten schon sehr alt sein. Und obwohl draußen inzwischen ein kräftiger Wind aufgekommen war, den man heulen hörte, war es hier im Stall wohlig warm. Genüsslich sog Wolke den süßlichen Duft nach Heu und Stroh ein und hätte sich am liebsten gleich mal in ihr schönes Bett gekuschelt. Doch dafür war keine Zeit.
    „Es gibt noch so viel zu sehen, bevor wir zum Willkommensfest in die große Halle müssen“, meinte Lucia aufgeregt. „Ich weiß gar nicht, wo wir zuerst hingehen sollen.“
    Lachend und schwatzend machten sich die jungen Einhörner auf den Weg zurück auf den Burghof. Als sie den großen Gang wieder erreicht hatten, deutete Fiona mit dem Kopf den Korridor hinunter.
    „Dort, ganz am Ende des Flurs, ist übrigens unser Gemeinschaftsraum, in dem wir abends viel Zeit verbringen“, erklärte sie den Gästen und trat durch das große Tor wieder auf den Burghof hinaus.
    Dass sie auf Burg Trollhöhe eine Stunde nach dem Abendessen in ihren Häusern sein mussten und diese über Nacht nicht verlassen durften, hatte ihnen Atlas, der sie neben Damaris, Gloria und Thor in den Norden begleitet hatte, bereits vor Antritt der Reise gesagt. Und auch, dass er erwartete, dass sich alle an die Regeln der Gastschule halten würden.
    „Aus der Luft habe ich gesehen, dass ihr ein sehr großes Sportstadion habt. Können wir das auch anschauen?“, fragte Mondstrahl. Er war der Sportlichste von ihnen allen, und Wolke fiel keine Sportart ein, für die er sich nicht begeistern konnte.
    Lucia wollte ihm gerade antworten, da erfasste sie ein heftiger Windstoß und ihre Mähne wirbelte wild um ihren Kopf herum. „Hoppla! Ja, später. Aber jetzt sollten wirlieber reingehen, bevor wir noch weggeweht werden. Hier entlang“, meinte sie lachend und stemmte sich fest gegen den Wind.
    Als sie schließlich in der großen Halle ein üppiges Festessen verspeist hatten, schwirrte Wolke der Kopf, so viel hatten sie in der Burg schon gesehen. Die wunderschöne Bibliothek, die einen der großen Türme vollständig ausfüllte, die Klassenzimmer und Aufenthaltsräume sowie die Burgverliese, in denen heutzutage aber niemand mehr eingesperrt wurde. Stattdessen befanden sich dort jetzt die Laboratorien für die Fächer ‚Heilkunde‘ und ‚Zaubertränke‘. Wie schon bei ihrem Stallgebäude hatte sie das Gefühl gehabt, innen seien die Räume viel größer, als man von außen vermutete. Das lag an einem besonderen Zauber, den die Erbauer der Burg – die Trolle – über die gesamte Anlage gelegthatten. Dass sie sich auch allein in all den verwinkelten Gängen zurechtfinden würde, bezweifelte Wolke stark. Und sie hatte den Eindruck, noch längst nicht alles gesehen zu haben.
    Eigentlich hatten Fiona, Lucia, Tamina, Casper und Jasper mit ihnen auch noch einmal auf die große Ebene hinabfliegen wollen, aber der Wind war immer stärker geworden und deshalb hatte Arvid, der Leiter ihres Hauses, es nicht erlaubt. Am nächsten Tag würde das Wetter sicher besser sein, hatte Fiona gemeint. So hoch in den Bergen braute sich schnell mal ein Unwetter zusammen, aber genauso rasch klarte es dann auch wieder auf.
    Nachdem die Direktorin Alva, eine elegante und weise Apfelschimmelstute mit wallender Mähne, sie alle aufs Herzlichste begrüßt hatte, hatten freundliche, kurzbeinige Trolledie köstlichsten Leckereien hereingeschleppt. Jetzt waren alle satt und zufrieden, und Wolke schaute sich in der prachtvollen Halle genauer um. Auf die
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