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Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr

Titel: Sternenfohlen 15 - Sturmwind in Gefahr
Autoren: Linda Chapman
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und es dem Schlichter richtig schwer machen. Jede Szene wird so lange gespielt, bis es eine Lösung für das Problem gibt“, erklärte Cara.
    „Und wenn es mal keine Lösung gibt?“, fragte Darian.
    „Es gibt immer eine Lösung“, meinte Tamino. „Außerdem sind Dora, Cara, Milo und ich ja hier, um euch Tipps zu geben und zu helfen. Also, los geht’s!“
    Die vier Lehrlinge suchten sich jeweils einen Platz etwas abseits, öffneten ihre erste Pergamentrolle und lasen die Beschreibungenihrer Rollen im Geheimen. Schließlich sollte der Schlichter nicht schon im Vorhinein wissen, was auf ihn zukam.
    Zunächst hatte Wolke großen Spaß an dieser Übung. Die ersten drei Runden durfte sie einen der Streithähne spielen, doch beim vierten Durchgang war sie die Schlichterin. Die Szene, die Camille, Darian und Felina nachstellen sollten, war nicht ungewöhnlich für den ersten Schultag nach den Ferien: Ein Streit um die Boxen im Wolkenstall. Jeder wollte natürlich die größte und schönste Box haben. Darian fühlte sich angeblich in den kleineren Boxen beengt; Felina fand, dass dies die einzige Box war, in der es nicht zog; und Camille wollte in keiner Box schlafen, durch deren Fenster nachts der Mond schien. Wolke bemühte sich schon eine ganze Weile, zwischen den dreien zu vermitteln, und Camille und Darian waren schon fast bereit,einzulenken, aber Felina beharrte stur auf ihrem Standpunkt.
    „Mensch, Felina, jetzt stell dich doch nicht so an!“ Wütend stampfte Wolke mit dem Huf auf. „Was soll das denn? Warum machst du es mir so schwer?“
    „Aber wir sollen doch nicht einfach so nachgeben. Ich versuche nur, die Aufgabe richtig zu machen …“, antwortete das Einhornmädchen mit einem überfreundlichen Lächeln.
    Wolke hätte platzen können vor Wut. Die ganze Zeit schon hatte Felina versucht, sich in den Vordergrund zu spielen und die anderen drei Lehrlinge vor den Hausvorständen schlecht aussehen zu lassen. Camille war natürlich viel zu nett, um Felina Kontra zu geben, und an dem ruhigen Darian schien das alles irgendwie abzuprallen. Aber Wolke wollte sich das nicht gefallen lassen!

    Schließlich ging es bei der Übung auch darum, gemeinsam eine Lösung zu finden. Doch sosehr sich Wolke auch bemühte, Felina brachte sie immer mehr auf die Palme. Auch die Hausvorstände schauten einander hilflos an.
    Doch dann geschah das Unglaubliche: Camille wandte sich an Felina und wollte von ihr wissen, was ihr denn bei ihrer Box am wichtigsten war, und lächelte sie dabei freundlich an. Zögerlich gab Felina zu, dass ihr die Größe ihrer Box eigentlich egal war, solange es dort sonnig und immer kuschelig warm war.
    Darian legte stattdessen wirklich viel Wert darauf, dass er genug Platz hatte. Er war sehr unordentlich, hatte im letzten Schuljahr aber ständig aufräumen müssen, weil seine Box so klein gewesen war. Das war ihm ziemlich auf die Nerven gegangen.
    Verständnisvoll hörte Camille den beiden zu und sagte dann sanft, aber bestimmt, was sie selbst gern wollte: Eine ruhige Box, in der nachts nichts ihren leichten Schlaf störte. Schließlich einigten sich die drei darauf, dass Darian in die große Box einziehen durfte,wenn Felina die hellste, freundlichste Box bekam und Camille die ruhige Box in der hinteren Ecke. Außerdem wollten Felina und Camille einander helfen, ihre Boxen passend einzurichten. Und Darian bot sogar an, dass er auch bereit wäre, im Laufe des Schuljahres die Boxen zu tauschen, wenn eine von ihnen nicht zufrieden wäre.
    Entgeistert starrte Wolke die drei an: In null Komma nichts hatte Camille mit den beiden anderen einen Kompromiss gefunden, mit dem alle glücklich waren – außer ihr. Warum war es ihr nicht gelungen, den Streit zu schlichten? Bei Camille hatte das ganz leicht ausgesehen. Bestimmt hielten Dora, Milo, Cara und Tamino sie jetzt für unfähig.
    Auch als Camille selbst wieder dran war, einen Konflikt zu lösen, gelang ihr das scheinbar mühelos. Die vier Hausvorstände waren sehr beeindruckt, das sah Wolke ihnen an.
    Außerdem lobten sie Camille immer wieder für ihre guten Leistungen.
    Was mache ich nur falsch?, überlegte Wolke. Wenn es mit Stella, Saphira, Mondstrahl und Sturmwind Streit gibt, bin ich doch immer diejenige, die es schafft, dass sich alle wieder vertragen …
    Als es Zeit war für eine kurze Pause und sich alle anderen über ein Picknick hermachten, den die Hauselfen dagelassen hatten, trabte Wolke ein paar Schritte den Bach hinauf. Von der Stelle, an der
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