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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition)
Autoren: Jason Atum
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erwartete über die Maßen. Ihr offenbarte sich ein dichtes Netz aus unzähligen Sphären, die alle in exakter Position mit der Kommandobrücke ins Innere des gewaltigen kugelförmigen Konstruktes ausgerichtet waren. Doch ehe sie nur ein Wort darüber verlieren konnte, durchfuhr ihr Schiff ein gewaltiges nur kurzanhaltendes Beben, welches ebenso schnell wieder verschwand, wie es gekommen war.
    »Was war das?«, fragte Cameron, der inzwischen neben der Mè stand und mindestens ebenso fasziniert über das Gebilde war, wie sie.
    »Ich denke, dass es sich um eine Art Energiewelle handelte«, entgegnete sie und deutete aus dem Fenster.
    Vor ihren Augen breitete sich ein leuchtendes Netz aus grünlich-schimmernden Strängen zwischen den Sphären aus.
    »Na wunderbar. Jetzt sitzen wir wie ne Fliege im Spinnennetz fest. Hier wieder abzuhauen können wir nun wohl vergessen, wenn wir mit allen anderen Sphären verbunden sind. Wahrscheinlich müssen wir nur einen Versuch starten und die würden das schon mitbekommen. Nur ein verdammtes Knöpfchen drücken und schon wissen sie vermutlich, dass wir da sind. Das ist echt zum kotzen!«, beschwerte sich der Mensch aufgebracht.
    Die Mè riss ihre Augen auf und klopfte Cameron, mit einem freudigen Gesichtsausdruck auf die Schulter.
    »Aber ja! Vielleicht hast du recht. Wenngleich du manchmal zu maßlosen Übertreibungen neigst und du dich allzu sehr von deinen typisch negativ gearteten, menschlichen Wesenszügen beeinflussen lässt, besteht die Möglichkeit, dass dein pessimistisches Gedankengut ausnahmsweise einmal einen Nutzen hat. Denn wenn die unser System kontrollieren können, so haben wir unter Umständen auch die Option, im Gegenzug all die anderen zu kontrollieren oder gar zu manipulieren.«
    »Du willst an der Zeitbombe herumspielen? Oh Mann, du bist nicht beim Bombenräumkommando, also lass die Finger weg von den Drähten, nachher erwischst du den Falschen und dann geht das Ding früher in die Luft als geplant. Ist schon Millionen Mal passiert – wirklich!«, protestierte er lautstark.
    Nokturijè sah Cameron entgeistert und zugleich besorgt an, als ob sie ihn ein wenig bedauerte.
    »Der Stoß war wohl doch heftiger, als ich angenommen hatte.«
    »Nein, verstehst du nicht? Wenn du daran rumpfuschst, dann ...«, Cam stockte und in seinem Gesicht machte sich Verzweiflung breit, da er nicht wusste, wie er der Mè seine Bedenken noch klarer darlegen konnte. »... Du machst vielleicht alles noch schlimmer, als es eh schon ist.«
    »Noch schlimmer? Jetzt bin ich mir sicher, dass du den Verstand vollends verloren haben musst, Mensch. Die wollen alles Leben auslöschen! Was könnte denn noch Schlimmeres passieren?«, erhob sie ihre Stimme und begab sich anschließend, erbost vor sich hinschimpfend, zu dem Holotisch zurück.
    Cameron wünschte sich, seine Bedenken anders zum Ausdruck gebracht zu haben, da er sicherlich nicht ihre Gefühle verletzten wollte – dennoch wusste er zugleich, dass es nicht unbegründet war, schließlich kannte sie das System nicht gut genug, um derartige Eingriffe vorzunehmen – andererseits war dies womöglich die einzige Chance, das Übel tatsächlich noch abwenden zu können. Trotzdem war es ein Spiel mit dem Feuer.
    Während er über das Gesagte nachdachte und wieder aus der gläsernen Fassade hinausblickte, glaubte er, dass sich das Leuchten der Energiestränge verstärkt hatte, als plötzlich ein ohrenbetäubendes, anhaltendes Dröhnen die Kommandobrücke durchdrang. Es war so laut, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte und gezwungen war, sich die Ohren zuzuhalten, was allerdings nicht sonderlich viel brachte. Sein Schädel fühlte sich nach wenigen Sekunden an, als befände er sich in einer Schraubzwinge, die von Mal zu Mal enger zugedreht wurde.
    Obwohl Cameron ein gewaltiges Schwindelgefühl verspürte, beschloss er, sich zu Nokturijè an den Holotisch vorzukämpfen. Unsicheren Schrittes und mit seinem Blick nach unten gerichtet, stampfte er voran, mit dem Gefühl, der Boden unter seinen Füßen würde von der einen zur anderen Seite schwanken und ihn jeden Augenblick in die Knie zwingen. Doch er hielt durch und schaffte es tatsächlich, das Kontrollpult, an dem er Nokturijè arbeitenderweise vorzufinden glaubte, zu erreichen. Die Mè stand jedoch nicht an dem Holotisch, sie lag mit weit aufgerissenen Augen in die Leere starrend da – aus Ohren, Nase und Mund liefen der mächtigen Justikarin Unmengen von Blut.
    Cameron warf
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