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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
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dem dicken Finger der rechten unteren Hand erwischte er den neben ihm gehenden Paramedic, der den Wagen unwillkürlich gestoppt hatte, an der Brust.
    Private Mihailov schrie laut auf.
    Überschlagsblitze zuckten über seinen Körper und hüllten ihn in ein grell leuchtendes Netz aus Elektrizität.
    Der Paramedic taumelte nach hinten und knallte gegen die Gangwand. Mit verdrehten Augen rutschte er daran herunter, während die Blitze erloschen.
    In seinem Gesicht zeigten sich leichte Verbrennungen, aus diversen Löchern in seiner Uniform rauchte es.
    Masukawa hatte den Nadler auf den plötzlich wieder ruhigen Fremden gerichtet.
    Lena Bennet ging vor ihrem verletzten Kollegen in die Knie, scannte ihn blitzschnell und verabreichte ihm ein kreislaufstabilisierendes Mittel. »Starker Stromschlag«, murmelte sie verblüfft. »Aber Private Mihailov wird’s überleben.«
    Nachdem sie die Arme des Aliens fixiert hatten, setzten sie den Transport fort.
     
    *
     
    Kurze Zeit später lagen das Alien und Sergeji Mihailov auf der Krankenstation auf dem siebten Deck, wenn auch in verschiedenen Sektionen.
    Ashkono Tregarde schien richtiggehend fasziniert von dem Fremden, während er ihn nach allen Regeln der Kunst durchcheckte. Dana sah ihm dabei über die Schulter.
    Der Chefmediziner hob den Blick. »Da ist etwas Merkwürdiges, Dana.« Da sie unter sich waren, nannten sie sich beim Vornamen. »Schauen Sie hier. Vorhin war das Depot in Schulternähe noch etwa halb voll mit einer siebenundsiebzigprozentigen Phosphormischung. Seit dem Stromschlag ist es fast leer. Was sagt uns das?«
    »Ich bin im Moment nicht in der Stimmung für Ratespiele, Ash.«
    Ash grinste kurz. »Nun, wir dürfen davon ausgehen, dass unser Alien hier das Phosphor in seinen Körper ausgeschüttet hat und auf diese Weise schlagartig elektrisch leitfähig geworden ist.«
    Dana stand aufrecht und hatte die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt. »Sie meinen, dass der Fremde ein organischer Halbleiter ist?«
    »Sie bringen die Sache auf den Punkt. Silizium ist bekanntlich ein Elementhalbleiter. Durch gezielte Einlagerung von Fremdatomen wie Indium, Antimon, Arsen, Bor, Phosphor und anderen chemischen Verbindungen können die elektrischen Eigenschaften von Silizium dramatisch verändert werden. Ich denke, genau das ist hier geschehen. Ob bewusst oder unbewusst, möchte ich noch dahingestellt lassen.«
    »Wie bei einem Zitteraal?«
    Tregarde lächelte und fuhr sich durch seine Locken. »Könnte man so sagen, Dana, ja. Aber nicht nur. Er verfügt schließlich noch über sechs weitere Chemikalien-Depots in seinem Körper, die allesamt verschiedene chemische Elementmischungen aufweisen, wobei sie allerdings kaum noch gefüllt sind. Ich würde zu gerne wissen, was passiert, wenn er diese Stoffe ausschüttet. Höchstwahrscheinlich führt das zu ganz erstaunlichen Eigenschaf…«
    Tregarde erschrak. »Die Vitalfunktionen werden schlagartig schwächer.« Er rief nach den Paramedics. »Injizieren Sie ihm das Kreislaufmittel Sophan-S. Laut Computeranalyse sollte sein Metabolismus darauf am ehesten reagieren.«
    Die Paramedics arbeiteten routiniert und schnell. Sie erzielten mit dem Sophan-S allerdings noch nicht einmal eine Stabilisierung der Vitalfunktionen.
    Immerhin begann der Fremde sich zu bewegen und unruhig den Kopf zu drehen, als Dana ganz nahe an sein Bett trat. Wieder und wieder versuchte er, den Oberkörper aufzurichten, sank aber stets aufs Neue zurück. In seinem Kopf öffnete sich wieder die unsichtbare Luke. Und wieder ertönten diese schabenden Geräusche.
    »Ich glaube, er will uns etwas mitteilen«, stellte Tregarde nach einem Blick auf seinen Scanner fest. »Er hat zwei weitere Depots ausgeschüttet. Ich kann veränderte chemische Reaktionen feststellen, allerdings nur schwach. Es sieht aus, als ob er sterben würde.«
    Dana verzog das Gesicht. Dann aktivierte sie ihr Armband-Kom. »Lieutenant Jamil, wo bleibt Taro?«, sagte sie streng. »Er soll unverzüglich in die Krankenstation erscheinen. Dem Alien geht es zunehmend schlechter!«
    »Er ist auf dem Weg, Ma’am«, kam umgehend die Antwort der Kommunikationsoffizierin.
     
    *
     
    Planet Berghan, Neveron-System
     
    Die Nacht kam als riesige Wand auf ihn zu.
    Silikattropfen traten aus den Augen des Nuvan. Der Schlag seiner zwei Herzen beschleunigte sich rapide und ließ das Blut mit Hochdruck durch die Adern strömen. Es rauschte in seinem Kopf und schränkte sein klares Denken mit jedem Steinmaß,
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