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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
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System verfügt scheinbar über 372 Monde. Monde sind allerdings oft eine Definitionsfrage.«
    »Können Sie die Monde den einzelnen Planeten des Systems zuordnen?«
    »Negativ, Ma’am! In der Tat könnte sich darunter ein Planet befinden, der über 23 Monde verfügt.«
    »Wie weit ist das System entfernt und wo liegt es?«
    »Knappe acht Lichtjahre!«
    Dana nickte. »Lieutenant Briggs, übernehmen Sie die Daten von Commander Austen. Wollen wir hoffen, dass es sich um das Neveron-System handelt.«
     
    *
     
    Planet Berghan, Neveron-System
     
    Ma-2Fu starrte durch das Fenster der Bar auf den riesigen Zentralplatz von Steinheim-3, der größten Stadt auf Berghan. Hunderte Naveni genossen die Drittpause der vierten Arbeitsschicht, waren auf dem Platz unterwegs oder saßen in den Bars zusammen, um sich die neuesten Geschichten zu erzählen oder selbst gedrehte private Filme auf ihren P-Tabletts auszutauschen, mit denen sie sich gegenseitig erfreuten.
    Über den Steilhäusern, die den Platz von allen Seiten begrenzten, hingen groß und mächtig die vier rötlich leuchtenden Monde Han 14 bis Han 17. Sie reflektierten das Licht der Sonne Neveron und tauchten den kompletten Zentralplatz ebenfalls in sanftes Rot. Das war aber nicht der Grund für Ma-2Fus dunkelrot leuchtende Augen, die ein äußeres Zeichen seines Standes und somit auch seiner Kraft waren.
    Ma-2Fu, der sich die Bar mit neun weiteren Gästen teilte, nahm einen Schluck aus seinem Silikat-Phosphor-Cocktail. Der Mann hinter der Bar beobachtete ihn ständig aus seinen dunkelbraunen Seitenaugen, denn es wäre ihm schlecht bekommen, hätte er es gegenüber Ma-2Fu, dem einzigen Rotauge in der Bar, an der nötigen Aufmerksamkeit mangeln lassen.
    Ma-2Fu wiederum beobachtete aus seinen Hinteraugen immer wieder den Mann, der zwei Lehnsteine weiter am Fenster stand und einen gehetzten Eindruck machte. Seine hellblauen Augen wiesen ihn als Angehörigen der mittleren Schicht aus, der noch einen Normalnamen ohne Zahlen besaß. Ein Arbeiter in gehobener Position wahrscheinlich, der sich immerhin einen Becher reinen Flüssigsiliziums leisten konnte und ganz sicher ein P-Tablett besaß, auch wenn er es nicht mit sich führte. Es war ungewöhnlich. Wer sich ein P-Tablett leisten konnte, hatte es in der Regel auch dabei.
    Ma-2Fus rote Augen glommen kurz auf – ein Zeichen, dass er einen Emotionsschub erhalten hatte. Der galt allerdings nicht dem Arbeiter, der mit zitternden Fingern der linken unteren Hand den Becher an seine Versorgungsöffnung führte und seine Blicke stärker denn je irrlichtern ließ, sondern einem anderen Mann.
    »Tu-3Fu. Na endlich!«
    Aus der Masse der Naveni auf dem Zentralplatz löste sich ein mittelgroßer Nuvan, dem die meisten respektvoll auswichen. Seine Augen leuchteten in dunklem Grün.
    Tu-3Fu betrat die Bar und steuerte auf Ma-2Fu zu. »Tugans Kraft mit dir, Ma«, sagte er. »Ich hatte noch etwas im Labor zu tun, deswegen ist es etwas später geworden. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.«
    »Keineswegs.« Das Schließen der vorderen drei Augen war die Aufforderung für Tu, es sich am gegenüber liegenden Lehnstein bequem zu machen. Er tat es. Die Kellnerin, welche die Bedienung eines anderen Gastes mit hellorangenen Augen sofort abgebrochen hatte, als Tu-3Fu durch die Tür gekommen war, stand bereits neben ihm und fragte ihn geflissentlich nach seinen Wünschen.
    Tu-3Fu bestellte sich ionisiertes Natrium und zwei Siliziumwürfel. »Ich habe Hunger, Ma. Wenn du mir die Würfel erlaubst …«
    »Iss nur!«
    Die Kellnerin tippte die Bestellung in ihr P-Tablett. Sofort leuchtete sie auf einem großen Display hinter dem Barkeeper auf.
    »Ein außergewöhnlicher Platz, an den du mich gebeten hast«, stellte der Grünäugige fest. »Hier waren wir noch nie. Zu Recht nicht, denn in dieser Bar verkehren normalerweise nur Naveni der niedrigen Stände mit einfachen Namen.«
    »So ist es.« Rotauge sah nach draußen. »Aber nirgendwo in Steinheim-3 kann man das engste Zusammentreffen von Han 14 bis Han 17 tief so intensiv erleben. Schau dir doch nur die Lichteffekte an. Und wie nahe die Monde bei Neveron stehen und wie sie sich gegeneinander verschieben. Sieht es nicht so aus, als würden Han 15 und Han 17 langsam miteinander verschmelzen? Ich liebe dieses Naturschauspiel. Und diese Konstellation wird es nun lange nicht mehr geben, wie du weißt.«
    Ma-2Fu fokussierte seinen vorderen Blick allerdings nicht vollkommen auf das Naturschauspiel, wie er
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