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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Autoren: Christian Schwarz
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den er sich der verbotenen Zone näherte, weiter ein. Stattdessen kamen die Instinkte in ihm hoch, die kreatürliche Angst vor den Geistern der transformierten Naveni, die nach der Energie der Lebenden gierten, um damit wieder in die Existenz zurückzukehren.
    Sein Körper bebte nun von oben bis unten.
    Da! Er sah sie bereits von hier aus. Genauso wie die zahlreichen Male zuvor auch. Huschende Schatten in der Finsternis! Riesig und bedrohlich.
    Am liebsten hätte er das Steuer herumgerissen und wäre zurück ins Zwielicht geflogen.
    Rasch warf er die Tablette ein. Sie wirkte umgehend. Die neu entwickelte Substanz, mit der er sein Donatoren-Depot 3 anreicherte, tat auch dieses Mal wieder ihren Dienst und nahm ihm weitgehend die Angst, indem sie ihm angenehme Halluzinationen vorgaukelte.
    Er durchschlug die Grenze zur Nacht und fand sich schlagartig im Reich der Transformierten wieder.
    Wie üblich boten sich ihm die Transformierten als Ei-Befruchterinnen an.
    Wohlig stöhnte er auf.
    Bisher unsichtbare Klappen an der Vorderseite des Gleiters öffneten sich, Scheinwerfer schoben sich heraus und flammten auf.
    Die sieben Lichtstrahlen vereinigten sich vor dem Gleiter zu einem starken Kegel und rissen felsigen Untergrund und schroffe Steilwände aus der Finsternis.
    Das Fluggerät drehte seitlich ab und flog mit eingeschalteter Automatik und programmiertem Kurs tiefer in die Nacht, während sich der Pilot einigermaßen entspannt seinen Fantasien hingab.
    Nach einiger Zeit landete der Gleiter weitab aller Städte in einer schroffen Schlucht mit ringsum hoch aufragenden Steilwänden. Riesige Wesen, die auf vier Beinen gingen und zwei Arme besaßen, dafür aber keinen Kopf, lösten sich aus der Finsternis und umringten das Fluggerät.
    Der Nuvan, der sie im Moment nur erahnen konnte, der aber genau wusste, dass sie da waren, stieg aus dem Gleiter.
    »Bringt mich zu eurem Meister«, bat er die Tenebrikoner und marschierte auf die Höhle zu, in deren Innerem es geheimnisvoll aus der Tiefe leuchtete. Erst, als er den Höhleneingang erreichte und in das grünliche Glosen trat, konnte er die Tenebrikoner erkennen.
    Sie waren halb durchsichtig. So hatte er sich stets die Geister der Transformierten vorgestellt.
    Über breite Stufen wurde der Nuvan von zwei Tenebrikonern in die Tiefe geleitet. Je weiter er nach unten vordrang, desto intensiver empfand er das Glosen. Gleichzeitig hörte er diese seltsamen, nervenzerfetzenden Geräusche. Sie klangen, als würden irgendwelche Wesen in höchster Not brüllen; schrill, lang gezogen, ja panisch. Die Töne konnten aber genauso gut die Arbeitsgeräusche von Maschinen sein. Oder etwas anderes.
    Fast erschien es dem Nuvan, als präsentierten sich die Geräusche als das, was man in ihnen erkennen wollte.
    Schließlich wurde er in eine Kaverne gedrängt, die er bereits kannte. Obwohl er zu gerne einen Blick in das tiefer gelegene Höhlenlabyrinth riskiert hätte, um seine Neugierde zu stillen, dachte er nicht einmal im Traum daran, diesem Wunsch nachzugeben. Modoor hatte es ihm bei Todesstrafe verboten.
    In der Kaverne leuchtete es rötlich. Eine spezielle Art der Dii-Schwämme, die hier an den Wänden wuchs, erzeugte das Licht. Der Nuvan empfand es als angenehm, wusste aber nicht, wie es auf ihn wirken würde, wenn die Wirkung der Tablette nachließ.
    Aus dem Nichts erschien Modoor. Er war einfach da. Wie immer begann der Nuvan leicht zu zittern, denn der Skianer fand auch jetzt wieder große Freude daran, die Gestalt seiner toten Ei-Mutter nachzuformen und sie mit ihrem exakten Wesen und ihrer Stimme auszustatten.
    Modoor kannte selbst die geheimsten Erinnerungen und Gefühle des Nuvans und demonstrierte ihm damit seine große Macht. Noch größere Furcht als dieses Spiegelbild seiner bösen Taten löste allerdings der riesige, wabernde Schatten aus, den der Nuvan hinter seiner Ei-Mutter zu sehen glaubte und in dem es auf sinnverwirrende Weise brodelte und wallte.
    Selbst mit der Tablette war er nicht in der Lage, dem Schatten, der ihn mit seiner unglaublich bösen Präsenz fast erdrückte, etwas Angenehmes abzugewinnen. Der Nuvan war sicher, dass der Schatten, wenn er ihn jemals berühren würde, noch viel kälter als das All war und seine Seele umgehend erfrieren lassen würde.
    »Mein lieber Ei-Sohn«, sagte Modoor mit der Stimme seiner Ei-Mutter. In dem Nuvan stiegen sofort die Bilder hoch, als er sich in ihren unteren Armen wiegte und glücklich und geborgen gewesen war. »Bist du
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