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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang
Autoren: Andreas Suchanek
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stärker. Da das Lebenserhaltungssystem durch die enormen Mengen an Energien überlastet wurde, stieg die Temperatur stetig an.
    Auf dem Hauptdisplay leuchtete eine Warnung auf. Die strukturelle Integrität der kleinen Raumfähre war nicht länger gewährleistet.
    So endet es also , ging es Vince fatalistisch durch den Kopf. Von einem übermächtigen Volk wie eine Ameise zertreten.
    Er war noch nicht lange her, da hatte Vince bereits aufgegeben und wollte gemeinsam mit der TARRAGONA untergehen. Jetzt wünschte er sich, es wäre damals so gekommen.
    Es war beängstigend, das Inferno zu sehen, das sich um die Kapsel herum abspielte, und gleichzeitig keinen einzigen Laut zu hören. Auf dem Schutzschirm über Gemini Prime zeigten sich erste Risse. Energien tobten hindurch und verdampften die Atmosphäre. Auf der Oberfläche musste sich Furchtbares abspielen.
    Die emotionslose Computerstimme erklärte, dass die strukturelle Integrität in wenigen Sekunden zusammenbrechen würde, dass das Lebenserhaltungssystem vor der Überlastung stand und dass die Sicherheit der Insassen nicht mehr gewährleistet werden konnte.
    Dann tauchte die Kapsel in das Inferno.
    Gleichzeitig materialisierte ein blau schimmerndes, ovales Feld vor ihm in der Luft, einer stehenden Wasserfläche gleichend.
    Bevor Vince reagieren konnte, überschlugen sich die Ereignisse. Das Feld raste auf ihn zu, die Kapsel wurde getroffen, und die Explosion hallte in seinen Ohren nach.
     
    *
     
    SEK STERNENFAUST II
    Gemini-System
    11. August 2258, 14.16 Uhr
     
    Dana erinnerte sich noch genau an die Transmat-Fluid-Portale, daher war sie auch nicht überrascht, sich auf der Brücke ihres Schiffes wiederzufinden.
    »Danke, Commander«, murmelte sie.
    »Ma’am.« Lieutenant Commander Mutawesi sprang aus dem Stuhl des Captains.
    »Für Antworten ist später Zeit, Commander«, unterbrach sie ihren Taktikoffizier, der gerade den Mund öffnete, um weiterzusprechen. »Ist das Schiff bereit für einen Alarmstart?«
    »Commodore!«, erklang die überraschte Stimme von Lieutenant Susan Jamil. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die Kommunikationsoffizierin auf einen Punkt hinter Dana.
    Als Dana sich umwandte, stand Commodore Taglieri direkt vor ihr. In seinen Armen hielt er eine zusammengekauerte Frau, auf deren Stirn eingetrocknetes Blut klebte. Verwirrt löste diese sich von ihm und blickte sich zitternd um.
    »Wo ist Richard?«, hauchte die Offizierin, die den Rang eines Lieutenants bekleidete.
    »Captain Frost!« Der Commodore war mit wenigen Schritten bei Dana. »Was ist hier los? Eben befanden wir uns noch in einer Rettungskapsel, die kurz davor stand, in den Strahlen der angreifenden Schiffe zu verglühen, und nun sind wir hier.«
    »Bedanken Sie sich bei Commander Stephan van Deyk«, erklärte Dana, während auf ihrer Kommandokonsole die letzten Statussymbole auf Grün sprangen. »Er hat uns alle hierher gebracht. Ihm verdanken Sie ihr Leben.«
    »Sie sprechen von dem Gemini-Klon.« Commodore Taglieri schüttelte überrascht den Kopf.
    »Am Ende hatte er sich aus der Kontrolle des HIVE befreit. Und er hat bewiesen, dass auch in einer Kopie von Stephan van Deyk noch genug Mut und Anstand herrschten, um uns zu retten.«
    »Ma’am, Sir«, erklang die Stimme von Shesha’a, untermalt von einem hohen Rascheln der Überraschung. »Die Sensoren melden ein unbekanntes Objekt, das sich direkt vor der STERNENFAUST aufbaut. Ich messe einen hohen Anteil an Strahlung im fünfdimensionalen Bereich.«
    Als Shesha’a die Bugkamera aktivierte, wurde ein weiteres der Transmat-Fluid-Portale auf dem Hauptmonitor sichtbar. Wie zähflüssiger Sirup zog sich das wabernde Gebilde in die Länge. Dana ahnte bereits, was Stephan vorhatte.
    »Ma’am, sollen wir den Alarmstart ausführen?«, wollte Lieutenant Commander Mutawesi wissen.
    »Negativ, Commander.« Dana lächelte. »Wir werden den Planeten auf einfachere Art verlassen.«
    »Diese Tore sind eine beeindruckende Technologie«, sagte Commodore Taglieri. »Ich hätte niemals gedacht, dass die Gemini über eine so fortschrittliche Technik verfügen.«
    »Nicht die Gemini, Stephan van Deyk hat das umgesetzt. Das Wissen stammte von den Bas’Alaahn.«
    »Von wem?« Der Commodore gab sich keine Mühe, seine Wut zu verbergen.
    »Ich fürchte, für Erklärungen bleibt keine Zeit.«
    »Das sagten Sie schon mehrfach, Captain Frost. Sie nutzen dies als Rechtfertigung, mir wichtige Informationen vorzuenthalten. Und Sie haben meinen
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