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Sternenfaust - 184 - Opfergang

Sternenfaust - 184 - Opfergang

Titel: Sternenfaust - 184 - Opfergang
Autoren: Andreas Suchanek
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neuronalen Knoten, den Stephan mit seiner geistigen Kraft füllte, begann er mehr zu verstehen, mehr zu begreifen, mehr zu kontrollieren. Das Wissen des HIVE und der gefangenen Bas’Alaahn, die sich quasi in seinem Inneren befanden, lag offen vor ihm.
    Die Erkenntnis manifestierte sich schmerzhaft, geboren aus dem Wissen von Larissa Kerimov.
    Es war zu spät.
    Als er seine Aufmerksamkeit den beiden übrigen Bas’Alaahn zuwandte, sah er in triumphierende Gesichter. Der Generator für die Nullraumenergie war in einen Schutzschild eingekapselt, seinem Zugriff vollständig entzogen. Die Ladesequenz war initialisiert worden.
    Selbst wenn er die Bas’Alaahn nun von hier vertrieb, er konnte das Gerät nicht mehr deaktivieren.
    »Damit haben wir also gewonnen«, stellte Fähnrich Tschang fest.
    »Sie irren sich«, entgegnete Stephan. Es tut mir leid, Captain Frost. »Wenn ich das Gerät nicht mehr ausschalten kann, muss eben der gesamte Planet ausgelöscht werden.«
    Stephan nahm Zugriff auf die Schutzschildgeneratoren. Die Kad’Chie feuerten noch immer auf den Schutzschirm. Entschlossen deaktivierte Stephan den einzigen Schutz zwischen Gemini Prime und der Flotte der Kad’Chie.
    Sie alle würden ein Opfer erbringen. Sie alle würden ihr Leben opfern.
    Doch wenn dieses Opfer die Existenz der Galaxis sicherte, mussten sie es tun.
     
    *
     
    Das Gesicht von Stephan war bleich, aber immerhin hatte er aufgehört zu zittern. Sein Puls ging regelmäßig, ebenso die Atmung.
    Abrupt öffnete der Klon die Augen. »Wir haben wenig Zeit.«
    Erschrocken fuhr Dana zurück. »Was ist passiert?«
    »Ich konnte die Kontrolle im HIVE an mich reißen.«
    »Sie klingen aber nicht wie jemand, der eine gute Nachricht überbringt.«
    Stephan schüttelte den Kopf. »Sie haben leider recht. Die Bas’Alaahn haben den Generator für die Nullraumenergie rechtzeitig geschützt.«
    Dana seufzte auf. Entschlossen richtete sie kurz darauf den Blick auf ihr Gegenüber: »Dann schalten Sie den Schutzschirm ab. Die Kad’Chie werden den Rest erledigen.«
    Stephan lächelte. Es war ein trauriges Lächeln. »Ich fürchte, unsere Gegner haben auch diesen Schritt vorausgeahnt.«
    »Aber dann …«
    »Ist diese Galaxis zum Untergang verdammt, es sei denn, die Kad’Chie knacken den Schutzschirm noch rechtzeitig. Das wiederum scheint mir sehr unwahrscheinlich.«
    »Dann ist nun alles verloren.«
    »Noch gebe ich nicht auf«, widersprach Stephan. Auf Danas fragenden Blick sprach er weiter: »Sie müssen erneut zum ›Auge des Universums‹ fliegen.«
    »Was wissen Sie vom ›Auge‹?«
    »Als sie im Kontakt mit dem HIVE standen, ist ein Teil Ihres Bewusstseins im HIVE kopiert worden«, erklärte er. »Ich weiß daher, dass es angeblich Ihre Bestimmung ist, ins ›Auge des Universums‹ zurückzukehren.«
    Dana unterdrückte den Impuls einer wütenden Entgegnung und fragte stattdessen kontrolliert: »Dafür dürfte kaum die Zeit bleiben. Wie soll ich Ihrer Meinung nach dort hinkommen, bevor die Große Leere die Galaxis verschlingt?«
    »Wir werden einfach den Plan der Bas’Alaahn für uns nutzen«, gab der Klon zurück. »Ich werde die Fixstromanlage umprogrammieren. So kann die STERNENFAUST das ›Auge des Universums‹ erreichen.«
    »Was ist, wenn die Bas’Alaahn den Generator zu früh aktivieren? Wenn Sie es tun, während die Porta noch geöffnet ist? Die Nullraumenergie würde in das ›Auge‹ vordringen. Das ›Auge‹ hat sich durch die Kosmische Barriere geschützt! Was, wenn ich es diesmal nur schlimmer mache, indem ich den Bas’Alaahn eine Möglichkeit eröffne, die Große Leere über die Kosmische Barriere hinaus auszubreiten?«
    »Es ist unsere letzte Chance, Captain!« Nach kurzem Schweigen fügte Stephan hinzu: »Es hat mich gefreut, ein letztes Mal an Ihrer Seite zu kämpfen.«
    Im gleichen Augenblick entstand, nur wenige Schritte von Dana entfernt, ein flimmerndes Transmat-Fluid-Portal in der Luft. Noch während Dana sich an die Gesundheitsstationen der Wanagi im Orbit der Erde erinnerte, setzte sich das Feld wie von Geisterhand in Bewegung.
    »Viel Glück, Commander van Deyk«, entgegnete Dana schnell.
    Dann war das Feld heran, traf auf ihren Körper und versetzte sie an einen anderen Ort.
     
    *
     
    Schwerer Kreuzer ARES II
    Gemini-System
    11. August 2258, 12.50 Uhr
     
    Ein weiteres Panel explodierte direkt neben Vince’ Gesicht. Sein rechtes Ohr klingelte, während er weiterhetzte. Glücklicherweise hatten ihn nur kleinere Splitter
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