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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)
Autoren: Guido Seifert
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es mir gewünscht und erhofft habe. Das Schicksal hat uns vielleicht eine letzte Chance eröffnet.«
     
    *
     
    Sondereinsatzkreuzer STERNENFAUST
    Im Orbit von Tau Ceti III
    genannt Second Earth
    25. Juli 2258
     
    Dana Frost saß in jener kleinen Nische des neben der Brücke befindlichen Besprechungsraums, die ihr als Büro diente. Sie hatte die integrierte Arbeitsstation aktiviert und suchte in der Datenbank des Schiffs nach einer Person.
    Nach einem Jungen. Einem Jungen, von dem sie nur den Vornamen kannte.
    Noch immer gab es Momente, in denen Dana Frost glaubte, den Verstand zu verlieren. Sie erinnerte sich an fast einhundertzwanzig Jahre ihres Lebens, die so nie stattgefunden hatten. Es waren Erlebnisse aus einer anderen Zeitlinie, einer Zeitlinie, die von ihr abgeändert worden war.
    Doch sie hatte einen schwerwiegenden Fehler begangen. Die Gemini waren einst mit Wissen besiegt worden, der aus dem STERNENFAUST-Zwischenfall herrührte. Nun fehlte den Menschen dieses Wissen. Die Gemini waren über das Solsystem hergefallen, und das Star Corps hatte sich ins Tau-Ceti-System gerettet.
    Noch immer suchte Dana in der Datenbank nach dem Jungen. Erfolglos. Sie hatte den Jugendlichen in der ersten Zeitlinie nur kurz gesehen – als er an Bord der STERNENFAUST III gekommen war. Bald darauf war sie mit der BEHRING in Richtung »Auge des Universums« aufgebrochen. Dana erinnerte sich nicht sehr konkret an ihn. Sie wusste nur, dass er sich als Adric ausgegeben hatte.
    Und sie wusste, dass sich dieser Junge als der berühmte siebte Orphane entpuppt hatte.
    In diesem Augenblick erklang der Türsummer. Dana erhob sich, trat aus ihrer Büro-Nische und betätigte den Türöffner.
    Shesha’a, Danas Adoptivschwester, wurde in der Öffnung sichtbar. Seit den Ereignissen im Shush-System befand sich die Shisheni als Austauschoffizierin an Bord der STERNENFAUST.
    »Darf ich eintreten, Schwester?«
    Dana nickte. »Komm nur herein, Shesha’a.«
    Die Reptiloide trug eine speziell für sie geschneiderte Star-Corps-Uniform, die nur ihren Torso bedeckte und acht Öffnungen für Kopf, Feinarme, Armbeine, Laufbeine und Schwanz aufwies. Wieder musste Dana feststellen, dass diese Uniform Shesha’a ausgezeichnet stand.
    Die Shisheni blieb in der Mitte des Raumes stehen, während die Tür zur Brücke hinter ihr zuglitt.
    »Ich bat Lieutenant Jamil, dir die Nachricht persönlich überbringen zu dürfen, Dana.«
    »Da bin ich aber gespannt.« Dana lächelte.
    »Es geht los, Dana. In zehn Minuten wird sich Admiral Takato an die gesamte Flotte wenden, doch wir haben bereits ein Datenpaket mit Vorabinformationen erhalten. Der Exilrat hat sich mit einer Zweidrittelmehrheit dazu entschieden, das Solsystem zurückzuerobern.«
    »Was?« Dana stutzte. Die Gemini hatten die Schlagkraft ihrer Flotte eindrücklich unter Beweis gestellt. Nicht umsonst waren die Regierung und das Star Corps auf die Bedingungen der Gemini eingegangen und hatten das Solsystem geräumt. Der Versuch einer Rückeroberung hatte etwas von einem Himmelfahrtskommando.
    »Die Entscheidung ist definitiv gefallen«, entgegnete Shesha’a. »Was uns aber alle stutzig macht, ist ein Wort in der Erklärung, die wir eben erhielten. Und dieses Wort lautet Überraschungsangriff .«
    »So ein Unsinn«, murmelte Dana und schüttelte den Kopf. »Wie sollten wir zu einem Überraschungsangriff fähig sein?«, fragte sie lauter. »Die Erde ist vierzehn Lichtjahre von uns entfernt – die Gemini werden uns, lange bevor wir wieder aus dem Bergstromraum austreten, geortet haben. Oder glaubt das Oberkommando vielleicht, die Gemini besäßen keine Bergstromsonden oder entsprechende Äquivalente?« Nochmals schüttelte Dana den Kopf.
    »Alle Brückenoffiziere stellen sich dieselbe Frage«, entgegnete Shesha’a. »Doch das Star Corps ist entschlossen, den Auftrag auszuführen. In der erhaltenen Meldung sind bereits die Positionsdaten zur Flottenformierung enthalten. Bereits morgen soll es losgehen«
    Dana machte ein paar Schritte zur Sichtluke und legte die Hände auf dem Rücken zusammen. Sie blickte hinab auf den Planeten Tau Ceti III, den die ersten Siedler aufgrund seiner erdähnlichen Bedingungen Second Earth getauft hatten. Der äquatorial gelagerte Ozean teilte die Landmassen in einen Nord- und Südkontinent. Aufgrund seiner geschwungenen Küstenlinien wirkte er von hier aus wie eine tiefblaue Schlange.
    Einige Momente lang begriff Dana nicht, was sie fühlte. Doch dann wurde ihr klar, was es
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