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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)
Autoren: Guido Seifert
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raumkrümmenden Energien freizusetzen.
    »… 3, 2, 1, 0.«
    Yasuhiros Mittelfinger berührte das Feld.
    Sämtliche Blicke wanderten zum zentralen Panoramamonitor, der von Kamerasonden gespeist wurde, die sich zwischen Mars- und Erdbahn befanden. Sie waren so ausgerichtet, dass die Sonne nicht im Bild war, um mögliche Überstrahlungen von vornherein auszuschließen. Denn man musste ja auch damit rechnen, dass das Experiment scheitern würde, und damit waren auch die kleinsten optischen Veränderungen von Wichtigkeit. Im Augenblick waren nur die fernen Sterne des Weltalls zu sehen.
    »Messe ein schwaches Gravitationsfeld mit einem Durchmesser von fünfzehn Kilometern«, meldete Nummer 193.
    Jeder im Kontrollraum hielt den Atem an.
    Und dann wurde ganz langsam ein düster-violetter Kreis sichtbar, der sich über die Schwärze des Alls legte. Ein eingeblendeter Maßstab zeigte, dass dieser Kreis einen Durchmesser von fünfzehn Kilometern aufwies.
    Es war mucksmäuschenstill im Kontrollraum. Noch wusste niemand, ob das Experiment tatsächlich gelingen würde.
    Der Kreis wurde zunehmend heller und zackte hin und wieder an unterschiedlichen Stellen aus.
    »Messe ansteigende Gravitation«, durchbrach Nummer 193 die Stille.
    Jetzt ging die Farbe des Kreises in Kobaltblau über, und die immer noch auszackenden Ränder wirkten wie hellblaue Blitze.
    »Gravitation nimmt weiter zu.«
    Die fünfzehn Kilometer durchmessende Fläche wurde immer heller. Ihre Farbe wechselte schließlich zu einem grellen Zitronengelb.
    Die Peripherie zackte nunmehr so stark und in so hoher Frequenz aus, dass sie amorph wurde. Die ganze riesige flackernde Erscheinung machte den Eindruck, dass sie jeden Moment zusammenbrechen könnte.
    »Nummer Elf?«, wandte sich der Leslie-Klon gehetzt und beinahe ängstlich an Yasuhiro.
    »Diese Erscheinung entspricht völlig meinen Berechnungen. Sie müsste jeden Augenblick …«
    Mit einem Mal wechselte der grelle Farbton zu einem leuchtend glühenden Orange, und die flirrenden Blitze der Peripherie machten einer langsam fließenden Wellenbewegung Platz.
    Jäh brandete Jubel in der Zentrale auf. Stürmischer Applaus füllte den Raum.
    Yasuhiro wandte sich nach Nummer Zwei um. Der Leslie-Klon stand mitten in der Zentrale, hatte das Kinn leicht angehoben und die Augen geschlossen. Er beteiligte sich nicht am Applaus.
    Wieder musste Yasuhiro schlucken.
    »Stop!«, schrie Nummer Zwei plötzlich und riss seine grün leuchtenden Augen auf. Der Applaus verstummte.
    »Ich bekomme keine Bestätigung vom HIVE! Das Ende des Fixstroms ist nicht bei Gemini Prime erschienen! Nichts ist dort erschienen! Welche Erklärung haben Sie dafür, Nummer Elf?«
    »Dies ist für mich ein genauso großes Rätsel wie für Sie, Nummer Zwei. Bedenken Sie, dass dies der allererste Test einer unerprobten Technik ist. Ich muss zunächst sämtliche Daten auswerten …«
    »Ich messe … Ich messe zwei unbekannte Objekte an«, rief Nummer 193.
    »Objekte?«, kreischte Nummer Zwei. »Was für Objekte?«
    Yasuhiro erhob sich langsam und unauffällig von seinem Sessel.
    »Objekte mit einem Durchmesser von … von zweieinhalb Metern …«
    »Zoom!«, brüllte Nummer Zwei.
    Yasuhiro bewegte sich langsam Richtung Ausgangsschott.
    Auf dem Panorama-Monitor entstand der Eindruck, in das Maul des Fixstroms hineinzurasen. In der nächsten Sekunde war auf dem vier Meter breiten Display nur noch glühendes Orange zu sehen. Wiederum eine Sekunde später tauchte ein winziges metallisch blinkendes Objekt im genauen Zentrum des Bildausschnitts auf, das rasch größer wurde, bis es als metallene Kugel mit verschiedenen antennenartigen Auswüchsen erkennbar wurde.
    »Ein Sonde!«, erkannte Nummer Zwei.
    In diesem Augenblick fiel die Beleuchtung im Kontrollraum aus. Sofort sprang die düsterrote Notbeleuchtung an.
    »Völliger Energieausfall!«, rief Nummer 193.
    Yasuhiro bewegte sich weiter Richtung Ausgang.
    »Abschalten!«, schrie Nummer Zwei. »Den Fixstrom sofort abschalten!«
    »Negativ!«, rief Nummer 193. »Wir haben keine Kontrollmöglichkeit über die Generatorkette mehr!«
    Nur noch fünf Meter und Yasuhiro hatte den Ausgang erreicht. Das Schott war automatisch aufgeglitten, als die Beleuchtung ausgegangen war.
    Nur keine hektische Bewegung jetzt! , ermahnte sich Yasuhiro.
    »Nummer Elf!«, brüllte der Leslie-Klon.
    Im düsteren roten Licht sah Yasuhiro die irren Augen von Nummer Zwei. Und er sah den Nadler in dessen Hand.
    Yasuhiro sprintete los. Er kam
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