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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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STERNENFAUST-Captain einmal durch«, murmelte Lieutenant Commander van Deyk. Sein markantes Gesicht war bleich, die roten Haare hingen strähnig zur Seite.
    »Was meinen Sie, I.O.?«
    »Captain Richard Leslie«, erklärte der Commander. »Ein 5-D-Wellenmuster hatte das Bergstrom-Aggregat destabilisiert. Das Schiff fiel in den Normalraum zurück, mit 0,6 LG { * } . Aber Schiff und Besatzung haben es überlebt.«
    Das Vibrieren nahm weiter zu.
    »0,8 LG«, erklang die Stimme von Lieutenant Briggs.
    »Dann hoffen wir auf einen ebenso positiven Ausgang«, erwiderte Dana.
    »Bergstrom-Funkspruch abgesendet«, meldete Lieutenant Jamil.
    »Achtung, Rücksturz in den Normalraum!« Die Stimme von Lieutenant Briggs durchbrach das gleichmäßige Vibrieren.
    Zu früh! Dana schloss die Augen.
    Abrupt kehrte das Schiff in den Einsteinraum zurück, und das Bombardement aus tödlichen Strahlenschauern begann.
     
    *
     
    »Ohne den Mesonenantrieb wäre von uns jetzt nicht mehr viel übrig«, stellte Lieutenant Simon E. Jefferson fest. »Mit einem einfachen Ionenantrieb braucht ein Schiff zwei Stunden, um die Geschwindigkeit um 0,1 LG zu senken. Wir schaffen es in weniger als der Hälfte der Zeit. Länger als die zwei Stunden, die wir benötigten, um von 0,8 auf 0,6 LG abzubremsen, hätte die Außenhülle den Strahlenschauer nicht überstanden.«
    Dana seufzte erleichtert auf. Sie hatten es in buchstäblicher letzter Sekunde geschafft. Innerhalb von mittlerweile vier Stunden hatte das Schiff die Geschwindigkeit von 0,8 auf 0,4 LG verringert. Erst jetzt war die Strahlenbelastung wieder unter die gefährliche Grenze gesunken, zugleich war die Reststrahlung abgeklungen.
    Die Hülle hatte dem Bombardement standgehalten.
    Die Stimmung auf der Brücke war gelöst. Lieutenant Susan Jamil war in ein Gespräch mit Lieutenant Commander Robert Mutawesi vertieft, die Ortungsoffizierin Lieutenant Maxie Toober nickte Lieutenant Briggs anerkennend zu.
    »Lieutenant Jefferson, Lieutenant Briggs«, begann Dana, »das war hervorragende Arbeit.«
    Lieutenant Commander van Deyk, der direkt neben dem Ruderoffizier stand, klopfte dem Offizier belobigend auf die Schulter.
    »Mir ginge es trotzdem besser, wenn ich den Grund für die 5-D-Strahlung gefunden hätte«, erwiderte der Leitende Ingenieur griesgrämig. »Vermutlich handelt es sich um eine externe Quelle, die Sensoren haben jedoch nichts entdeckt.«
    »Krankenstation an Brücke«, erklang die helle Stimme von Dr. Kendra Scott aus dem Kom-Kanal.
    »Was gibt es, Doktor?« Dana erhob sich von ihrem Konturensessel und verschränkte die Arme.
    »Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Private Nabiles dem Strahlenschauer zu lange ausgesetzt war. Ich konnte ihn stabilisieren, aber er sollte so bald wie möglich in eine Strahlenklinik gebracht werden.«
    »Danke, Doktor«, erwiderte Dana. An Lieutenant Jefferson gewandt fuhr sie fort: »Können wir unseren Bergstrom-Flug fortsetzen?«
    »Theoretisch spricht nichts dagegen«, nickte der stämmige Offizier. Seine Facettenaugen waren auf ein mobiles Pad gerichtet, das, wie alle Panels und Lesegeräte an Bord, seiner Infrarotsicht angepasst war. »Die Zerfallsrate des Taranit hat sich wieder normalisiert, die 5-D-Reststrahlung ist verschwunden. Ich würde allerdings gerne noch einige Scans wiederholen.«
    »Dann sollten wir …« Dana unterbrach sich.
    Erst jetzt bemerkte sie den abwesenden Blick von Bruder William, der in der Zwischenzeit die Brücke betreten hatte. Die braunen Augen des Christophorer-Mönchs schauten scheinbar ins Leere. »Bruder William?«
    »Captain?« Abrupt kehrte er in das Hier und Jetzt zurück.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Natürlich«, entgegnete der Christophorer lächelnd. »Für einen Augenblick hatte ich nur das Gefühl, als wäre da draußen … etwas.«
    »Etwas?«
    »Ich kann es nicht näher beschreiben.«
    Dana musterte Bruder William. Sie hatte bei zahlreichen Ereignissen der Vergangenheit immer richtig damit gelegen, seiner Intuition zu vertrauen.
    »Ma’am, ich empfange ein Sensorenecho«, meldete sich Lieutenant Toober von der Ortungskonsole. »Ein fester Körper unbestimmbarer Größe. Ich verliere ihn immer wieder aus der Erfassung.« Die 22-jährige Offizierin trug ihr welliges, blondes Haar während ihres Dienstes immer hochgesteckt, was sie manchmal ein wenig streng wirken ließ.
    Dana blickte kurz zu Bruder William. »War es das, was sie spürten?«
    Bevor der Christophorer antworten konnte, ging erneut ein
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