Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
könnten im schlimmsten Fall dazu führen, dass Izanagi eine geistige Behinderung davontrug.
    »Es ist … wie … verhext«, röchelte Turanor und erschrak immer noch ein bisschen über seine neu gewonnene Fähigkeit. Er besaß offensichtlich die organischen Voraussetzungen zum Sprechen , doch seine zerebralen Fähigkeiten waren – wie bei allen Alendei – nicht ausreichend, um sich mittels Lautsprache zu äußern. Es war Turanor niemals in den Sinn gekommen, dass die Hakaamya upo mit Izanagi eine so sonderbare Folge haben könnte. Und es blieb seltsam – Turanor hatte nicht das Gefühl, sich über die akustische Sprache wirklich mitteilen zu können. Es war ein ärmliches Kommunikationssystem, das so viel weniger transportierte, als es beim telepathischen Konnex möglich und üblich war.
    Dennoch hätte sich Turanor über diese neue Eigenschaft freuen können, doch Izanagis ungeklärtes Schicksal überschattete jeden anderen Gedanken. Und die Schuld lag allein bei ihm – bei Turanor. Er hatte die Idee einer Hakaamya upo mit Izanagi ursprünglich ins Spiel gebracht, weil er den Kontakt zum mentalen Verbund seines Volkes aufs Nötigste reduziert hatte. In seiner mentalen Einsamkeit hatte er die Hakaamya upo mit Izanagi für möglich gehalten, hatte – wie er sich selbst anklagte – in selbstsüchtiger Weise die Gefahren einer solchen Verbindung mit einem Menschen nicht objektiv und nüchtern erwogen und sie letztlich nicht wahrhaben wollen.
    Ein Fehler! Es war ein Fehler , rief sich Turanor gedanklich zu. Ich war bereit, mich für die Meinen zu opfern, und ich hätte es tun sollen! Vielleicht wären dann die Mächte des Schicksals gnädiger mit mir und den Meinen verfahren, und den Basrul wäre es geglückt, die dämonische Sphäre von Helemaii’nu fortzuschaffen! Doch ich handelte selbstsüchtig, und nun wandelt nicht nur weiterhin der Wahnsinn auf Helemaiu, sondern auch Izanagi ist in Gefahr, als Wahnsinniger zurück ins Leben zu treten! Doch was für ein Leben wäre das?
    Turanor legte die Handflächen an seine Schläfen. Er musste sich eingestehen, dass die Ereignisse ihn überforderten. Irritierend wirkten auch die Erinnerungsblitze, die nicht aus seiner, sondern aus Izanagis Vergangenheit heraufschossen. Immer wieder war es der Sirius, der Orden der Christophorer, das Kloster im neugotischen Stil, die Brüderschule an der gegenüberliegenden Kraterwand, die Novizen, Brüder, Meister – Meister William, Abt Daniel …
    Was kann ich tun? Was kann ich für Izanagi tun?
    Turanor fühlte sich hilflos. Doch wer konnte ihm Hilfe bieten? Ganz automatisch begannen seine Gedanken um Kangaara zu kreisen, jene Alendei, die in ihrer Jugend eine Hakaamya upo mit Saraani eingegangen war, seiner späteren Frau. Turanors Gedanken waren bei Kangaara, der zweiten Liebe seines Lebens, und seine Gedanken verweilten bei dem Glück, das ihm in seinem Exil auf Inyaan nur wenige Monde vergönnt gewesen war.
    Kangaara war eine weise Alendei. So weise, wie er es zuvor nur bei Saraani erlebt hatte.
    Mehr und mehr reifte in Turanor der Entschluss, Kangaara aufzusuchen. Anders war ein Kontakt nicht möglich, denn die mentale Sperre, die Yonar in die Wege geleitet hatte, verhinderte die telepathische Fühlungsnahme.
    Doch sobald er Kangaara gegenüberstand, würden seine und ihre Kräfte möglicherweise ausreichen, die Isolation zu durchbrechen.
    Turanor war fest entschlossen, nach Helemaiu zu teleportieren und Kangaaras Wohnhaus in Helematar aufzusuchen. Er wusste, dass die Dienstvorschriften an Bord der STERNENFAUST verlangten, die Genehmigung des Captains oder der Kommandantin für den Landgang einzuholen. Turanor unterstand zwar nicht der Star-Corps-Hierarchie, doch das Betreten oder Verlassen des Schiffes war ohne Genehmigung nicht gestattet.
    »Ich … pfeife … drauf.« Turanor hatte sich noch immer nicht an seine eigene Stimme gewöhnt. Sie klang dunkel, heiser und rau. Sie hatte fast etwas Unheimliches. Mit der Zeit würde sich das wohl legen, doch augenblicklich klang sie einfach nur furchterregend.
    Turanor machte sich bereit, zu teleportieren. Der Sprung von hier nach Helemaiu war eine Kleinigkeit für ihn.
    Was würde wohl Yonar sagen, wenn er – Turanor – in dessen Halle stand, um Kangaara zu sehen? Würde er ihn wieder wegschicken? Turanor nahm sich vor, sich nicht abweisen zu lassen.
    Vor seinem inneren Auge entstand die Hauptstadt Helematar, entstand das Amtsgebäude des Planetenrats. Von dort aus würde es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher