Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Punkt einfach verweigerte. Diese Ablehnung zu verstehen, war für Izanagi nicht einfach gewesen. Es musste nach seiner Überzeugung damit zu tun haben, dass die telepathische Kommunikation der Alendei fast vollständig ohne Subvokalisierungen und Zeichenübermittlung auskam: Die Gedanken wurden auf direktem Wege übermittelt. Den telepathischen Verbund der Alendei konnte man mit einer Sphäre oder Glocke vergleichen, die sämtliche Individual-Geister umschloss und für ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit sorgte.
    Izanagi brachte die These auf, dass die akustische Kommunikation für Alendei genauso unheimlich anmuten musste wie die rein mentale Kommunikation für die Menschen. Es mochte daran liegen, dass in der verbalen Verständigung die seelische Präsenz fehlte.
    Für die Alendei verkehrten die Menschen also miteinander, ohne in der Lage zu sein, sich tatsächlich mitzuteilen. Der Versuch nun, sich dennoch auf eine solche Kommunikation einzulassen, so erklärte es Izanagi, war bei Turanor mit Unwohlsein und Irritation verbunden, sodass für ihn nur Izanagi als sicherer Ansprechpartner infrage kam. Bis ins Letzte war diese Animosität nicht zu verstehen, doch Turanor war der Angehörige einer Alien-Spezies, und hier musste man immer mit – von außen unlogisch erscheinenden – Tabus und instinktiven Abwehrreaktionen rechnen.
    Nun aber – und dies bewies einmal mehr, dass die Hakaamya upo zumindest bis zu einem gewissen Grad geglückt sein musste – stellte Dana zu ihrem größten Erstaunen fest, dass Turanors Zeigefinger über die Touchscreen-Felder hüpften und immerhin das Solar eines Zweitklässlers zustande brachten. Und dies war deutlich erträglicher als die Sprechversuche Turanors, die Dana den Eindruck vermittelten, dass der Alendei jeden Moment blutige Stücke seiner Lunge aushusten würde.
    Turanors Text strotzte vor Reue , die den Alendei schmerzlich im Griff hielt. Es war beinahe anrührend zu lesen, wie sehr sich Turanor in Vorwürfen erging, doch Dana ermahnte sich, einen kühlen Kopf zu behalten. Turanor bekannte offenherzig, die Gefahr unterschätzt zu haben, die bei dem Versuch einer Hakaamya upo mit einem Menschen bestand. Er betonte, dass die alendei-ähnlichen Strukturen Izanagis ihn dazu verleitet hätten, an die Möglichkeit der mentalen Verbindung zu glauben. »Ich sehe nun, wie dumm ich war«, stand dort. »Ich bereue zutiefst, Izanagi gefragt zu haben. Ich hätte seine Einwilligung zurückweisen müssen. Nun ist es zu spät. Ich würde mich opfern, wenn ich damit Izanagi retten könnte. Doch um eine Hakaamya upo zu lösen, braucht es beide Partner. Anderenfalls bedeutet der Tod des einen auch den Tod des anderen. Dies allein ist mir ein schwacher Trost. Sollte Izanagi sterben, werde ich ihm zumindest auf die andere Seite folgen können.«
    Schließlich bestätigte Turanor, dass seine Verbannung aus der alendeiischen Mentalsphäre abgeschlossen sei. Ein telepathischer Kontakt zwischen Turanor und den Seinen war nunmehr nicht mehr möglich.
    »Die Basiru-Aluun sind höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, die Sphäre zu versetzen«, sagte Dana. »Yonar fühlt sich vielleicht nicht mehr an sein Versprechen gebunden.«
    »Vielleicht«, tippte Turanor auf sein Pad.
    »Ich werde alles in meiner Macht stehende für Izanagi tun«, beteuerte Ash. »Doch zum jetzigen Zeitpunkt kann ich keine auch nur ansatzweise fundierte Prognose abgeben.«
    Dana nickte nur. Sie wollte noch etwas erwidern, doch in diesem Moment wurde sie auf die Brücke gerufen.
     
    *
     
    »Kontakt zur SEP { * } ist soeben abgerissen«, meldete Ortungsoffizier Jake Austen. »Doch sie konnte mehrere Scans innerhalb eines Zeitraums von circa fünfzehn Minuten durchführen, wodurch wir ein ganz gutes Bild davon bekommen, was sich bei der Sphäre im Einsteinraum tut.«
    Dana wandte sich zum zweiten Offizier der STERNENFAUST. »Ich höre, Commander.«
    »Ein viertes Kristallschiff der Basiru-Aluun wurde von den Kugelraumern der Kad’Chie zerstört, was auch vom Ausbleiben des typischen minimalen HD-Reflexes bestätigt wird. Es sind also nur noch zwei Kristallschiffe, die sich bei der Sphäre aufhalten. Ein hinzugeeilter starker Verband von Sichelschiffen der Alendei wurde mehr oder minder von den Kad’Chie aufgerieben. Ich gebe eine kurze Video-Sequenz der SEP auf den Hauptschirm.«
    Kurz darauf verschwand die vom Zentralrechner generierte Ansicht des vorausliegenden Normalraums und machte der Aufzeichnung der SEP Platz.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher