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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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lassen, dass mich ein Auftrag der Basrul in einen Gewissenskonflikt stürzen könnte. Doch dies ist nun geschehen, und ich kann es, so sehr ich auch will, nicht ändern! Ich bitte nur um dies, Meehrenbargher: Gib mir Bedenkzeit! Ich kann nicht mehr über den Kopf eines der Unseren hinweg entscheiden und dessen Sterben und Tod in die Wege leiten. Selbst wenn es sich dabei um meinen Gegner Turanor handelt! Ich muss mit Turanor in Kontakt treten und ihm unterbreiten, was ich womöglich zu tun gedenke! Ich muss Turanor die Wahrheit sagen! Die Zeit des Krieges ist vorbei – ich habe viel Schuld und Qual auf mich geladen. Und ich bin nicht mehr in der Lage, diese Schuld zu vermehren, ohne zu zerbrechen …«
    Yonar hatte den Kopf gesenkt. Er kniete mit Kangaara vor den Basrul, und wieder hielt die Stille Einzug in die telepathische Sphäre. Es schien Yonar eine Ewigkeit zu dauern, ehe Meehrenbargher antwortete.
    »Ich habe nicht den Anführer der Alendei, den ich bräuchte. Ich habe nur dich, Yonar. So geh zu Turanor und sage ihm, was du zu tun gedenkst. Wenn du mit ihm ins Reine kommen musst, ehe du das Notwendige ausführst, so soll es dir gewährt sein. Bedenke aber, Yonar – der Einfluss der Sphäre der Kad’Chie wird von Augenblick zu Augenblick stärker, und der Wahnsinn bemächtigt sich Helemaius …«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, Voraandir-System, 0,5 AE vor Helemaii’nu, 17. Oktober 2272
     
    Yonar materialisierte ohne Vorwarnung in Turanors Quartier auf der STERNENFAUST. Turanor sprang reflexartig auf und nahm eine Verteidigungshaltung ein – die Haanta’yo war noch nicht vergessen.
    »Beruhige dich, Turanor!« , erklang Yonars Mentalstimme in Turanors Kopf. »Sind wir denn noch Feinde?«
    »Ich war nie dein Feind« , antwortete Turanor telepathisch. »Denn zur Feindschaft gehören zwei.«
    »Bitte setze dich, Turanor. Ich habe mich mit dir zu unterhalten.«
    Turanor blickte in die grünen Augen Yonars. Feindseligkeit konnte er in ihnen nicht ausmachen – eher eine Spur von Betrübtheit. Turanor setzte sich auf die Kante seiner Liege, und Yonar nahm sich einen Stuhl.
    »Ich habe eine Reise zu den Basrul hinter mir« , begann Yonar.
    »Verzeih« , unterbrach Turanor. »Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit den Eindringlingsalarm ausgelöst hast.«
    »Das kümmert mich nur wenig, Turanor. Lass mich fortfahren.« Yonar fasste sich ans Kinn. »Die Basrul sind bereit, die Sphäre – sie stammt von einem im Überraum ansässigen Volk namens Kad’Chie – zu versetzen. Das bedeutet, dass die Basrul es in der Hand haben, den Untergang unseres Volkes im Wahnsinn abzuwenden. Sie haben allerdings eine Bedingung an ihre Hilfe geknüpft.«
    »Da du zu mir gekommen bist, Yonar, vermute ich, dass diese Bedingung mit meiner Person zu tun hat.«
    »So ist es, Turanor. Was sie fordern, ist grausam. Sie möchten, dass ich die Geistsphäre der Unseren gegen dich abschotte. Sie fürchten nach wie vor deinen politischen Einfluss und möchten sicherstellen, dass du nie mehr Kontakt zu irgendeinem der Unseren aufnehmen kannst.«
    »Das ist im Sinne der Basrul nur konsequent. Wieso kommst du zu mir, Yonar?«
    »Weil unser Krieg vorbei ist, Turanor. Du weißt, was die totale Abschottung für dich bedeuten würde. Ich möchte nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden. Ich möchte hören, wie du dich zu der Forderung der Basrul stellst.«
    »Ich verstehe, Yonar. Du möchtest, dass ich mich mit der totalen Abschottung einverstanden erkläre.«
    »Die Unseren verfallen mehr und mehr dem Wahnsinn. Das Volk der Alendei ist dem Untergang geweiht …«
    »Und die einzige Möglichkeit der Rettung besteht in meiner Separierung. Nur dann werden die Basrul eingreifen …« Turanor senkte den Kopf. Yonar schwieg.
    »Ich habe« , nahm Turanor das Gespräch wieder auf, »schon einmal mein Leben daran gesetzt, die Unseren aus einer fatalen Situation zu befreien. Mein Denken und Fühlen war immer eingebettet in die Sorge um mein Volk. Dies wird sich niemals ändern. Lasse die Basrul wissen, Yonar, dass du meine Verbannung aus der Geistsphäre der Unseren in die Wege leiten wirst.«
    »Ist es dir wirklich ernst damit, Turanor?«
    »Was sonst glaubst du, wirst du von mir hören? Dass ich die Abschottung ablehne? Dass ich für mein Leben das Leben vieler Alendei opfere?«
    »Ich verstehe …«
    Yonar sandte einen Impuls, und eine Welle von Dankbarkeit, aber auch Trauer, überschwemmte Turanor.
    In diesem
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