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Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 168 - Die Sphären der Kad'Chie (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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erfuhr tatsächlich mehr über seinen emotionalen Zustand, als er sich hatte eingestehen wollen. Der Fäulnisgeruch bedeutete nichts anderes als die pessimistische Grundhaltung, mit der Yonar hierher gekommen war. In mehr oder minder unbewussten Schichten seines Geistes schien der Untergang seines Volkes bereits besiegelt zu sein. Aber dies war Unsinn, wie sich Yonar energisch sagte. Sollten denn die Bestrebungen und Mühen seines ganzen Lebens umsonst gewesen sein? Wozu hatte er den langen Krieg gegen Turanor geführt? Wozu hatte er mit seiner Flotte System um System des alendeiischen Siedlungsgebietes okkupiert und dabei in Kauf genommen, Tausende der Seinen zu töten? Wozu hatten er und seine Mitstreiter ihr Seelenheil riskiert, wenn jetzt das Volk der Alendei durch einen kollektiven Wahnsinn ausgelöscht werden sollte? Nein, rief sich Yonar selbst zu – Kangaara geht mit gutem Beispiel voran. Ich habe damals die Hoffnung nicht aufgegeben, und ich werde es auch jetzt nicht tun!
    Am Kopfende des Saals öffnete sich jäh die Wand, ohne dass Yonar die Bewegung einer Tür hätte wahrnehmen können. Es machte den Anschein, als ob ein schwarzes Rechteck entstünde. Drei schimmernde Gestalten betraten den Raum. Ihre humanoiden Umrisse waren hinter einem Schild aus flirrenden Farben erkennbar. Langsam verlor das bunte Farbspiel seine Intensität, und schließlich verschwanden die energetischen Tarnhüllen vollständig.
    Zum Vorschein kamen drei humanoid geformte Wesen, deren Antlitz noch blasser war als das eines Alendei. Ihre Haut hatte die Farbe jahrelang in der Sonne gebleichter Knochen. Ihre Augen standen weit auseinander und waren nichts als weiße Murmeln, ohne Pupille, Iris und Linse. Ihre Nasen bestanden nur aus einer kleinen Erhebung, und zusammen mit dem Grau ihrer langen, sich bewegenden Haare wirkten diese Köpfe beinahe wie Totenschädel.
    Weder Yonar noch Kangaara wussten, ob dies das wahre Aussehen der Basrul war oder nur eine Gestalt unter vielen, die sie annehmen konnten. Möglicherweise gab es auch gar nicht so etwas wie das wahre Aussehen der Basrul, denn es hieß, dass die Basrul schon vor sehr langer Zeit ihre körperliche Existenz aufgegeben hätten und in einem geistigen Kollektiv aufgegangen wären. Somit wäre jeder einzelne Basrul, der sich zeigte, nichts anderes als eine Projektion, die vom Kollektiv – oder einem Teil des Kollektivs – gesteuert würde.
    »Yonar!« , erklang es im Mentalverbund, den der Älteste der Alendei mit Kangaara bildete. Yonar erkannte sofort den spezifischen telepathischen Impuls Meehrenbarghers und wusste intuitiv, dass es sich um die mittlere der drei Gestalten handelte. Optisch waren die Gesichter der Basrul kaum zu unterscheiden.
    Meehrenbargher und seine Begleiter kamen ein paar Schritte auf Yonar und Kangaara zu.
    »Ich danke dir, Meehrenbargher, dass du mich und Kangaara empfangen hast. Ich hätte Basrula Aluntir nicht ohne Vorankündigung aufgesucht, wenn es mir gelungen wäre, Kontakt zu den Basrul herzustellen.«
    »Dann muss es Wichtiges geben, Yonar, das dich dazu getrieben hat, die Sitten zu verletzen« , hallte Meehrenbarghers Stimme in der mentalen Sphäre. »Aruu-Duunar Maruul sprach davon, dass das Volk der Alendei bedroht sei. Deshalb habe ich eine wichtige Konferenz unterbrochen und bin nun mit Sirkal und Groyalaaru hier, um dich anzuhören.«
    »Nochmals danke ich für den schnellen Empfang. In der Tat ist mein Volk in seiner Existenz bedroht. Im Voraandir-System ist in der Nähe Helemaii’nus eine gewaltige Sphäre erschienen, die einen zerstörerischen Einfluss auf die geistige Gesundheit der Alendei hat. Nur die Stärksten der Meinen können diesem Einfluss widerstehen. Die anderen aber – und dies sind die meisten – gerieten in eine geistige Verwirrung, die schließlich im Wahnsinn mündet! Und wir Alendei haben keine Möglichkeit, die Sphäre zu zerstören!«
    »Was habt ihr versucht?«, wollte Meehrenbargher wissen.
    Yonar schwieg einen Moment. Dann aber entschloss er sich, die Wahrheit zu sagen. » Wir haben einen gewaltigen Ring der Alten geformt, um die Sphäre von Helemaiu wegzubewegen. Doch wir scheiterten auf entsetzliche Weise. Die Sphäre wandte die Gravitationsenergien gegen unsere Schiffe an. Niemand, der am Ring beteiligt war, überlebte.«
    »Den Ring der Alten?« , ließ sich jetzt Sirkal im Geistverbund vernehmen. »Yonar – du weißt, dass wir den Einsatz des Tele-Rings verurteilen!«
    »Ich weiß es, Sirkal, und ich
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