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Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf

Titel: Sternenfaust - 158 - Der Maulwurf
Autoren: Anonymous
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der Hangar, die Shuttles, die Schleuse, und dann …
    Freiheit!
    Er war frei! Im All!
    Frei, doch auch verloren …
    Alles drehte sich wie in einem Strudel. Izanagi versuchte, sich an den Bildern der STERNENFAUST festzuhalten. Die Leere, sie zog ihn in einen Abgrund …
    Da! Die Sphäre!
    Und plötzlich eine Explosion im Kopf!
    Schmerz, Wahnsinn, Furcht!
    Grauenvolle Tode. Ewige Todesängste. Schreckliche Bilder. Endloses Grauen. Verformungen. Verbrechen am Geiste.
    Izanagi schlug mental um sich, wehrte sich gegen diese Bilder, diese asymmetrischen Fratzen, diese perversen Formen …
    Sein Körper versteifte sich, mutierte, wurde alt, erstarb, wurde neu geboren …
    Seine Lungen waren aus Stein.
    Sein Kopf wurde zerrieben.
    Dann endlich …
    Luft, Freiheit!
    Ein Wirbel aus Empfindungen, die Hoffnung in der STERNENFAUST, die er nicht mehr finden konnte, die verschwunden war.
    Und dann ein lautes Aufschreien, um all diese Furcht zu vertreiben.
     
    *
     
    Es war ganz plötzlich gekommen.
    Dana hatte Izanagi gerade noch den Schweiß von der Stirn gewischt, als die Monitoranzeige den plötzlichen Anstieg seiner Körperkerntemperatur rot hervorhob. Es waren mehr als 40 Grad Celsius. Das war noch nicht lebensbedrohlich, ein derartiger Wert wurde hin und wieder auch von Marathonläufern erreicht.
    »Erhöhe die Dosis«, meinte Dr. Tregarde, und Dana spürte, wie ihre Hände kalt wurden. Sie legte ihre eisigen Finger auf die heiße Stirn Izanagis, als sich plötzlich der Körper des jungen Asiaten aufbäumte.
    Izanagi hielt sich in Form und besaß gut trainierte Muskeln, sodass Dana der Kraft nichts entgegenzusetzen hatte, mit der plötzlich sein Arm hochschoss. Sie versuchte, den Unterarm zu umfassen und herunterzudrücken, doch es war, als kämpfe sie gegen einen Eisenpfosten.
    »Dana, gehen Sie weg!«, rief Dr. Tregarde, und die Kommandantin der STERNENFAUST wich prompt zurück. »Computer, Fixierfelder aktivieren!«
    Sofort umgaben Izanagi feste Energiefelder, doch das änderte nicht viel. Er schrie aus Leibeskräften, so laut, dass Dana versucht war, sich die Hände vor die Ohren zu halten.
    Dr. Tregarde stürzte zu einer Konsole und bereitete die mechanische Injektion eines Sedativums vor.
    Izanagi wand sich in Agonie, zerriss sich mit geradezu übermenschlichen Kräften sein Oberteil und hinterließ blutige Kratzspuren auf seiner Brust, während er mit dem Kopf so oft und heftig gegen das gravitative Fixierfeld schlug, dass seine Nase zu bluten begann.
    »Izanagi!«, rief Dana, obwohl ihr völlig klar war, dass er sie nicht hörte. Sie warf einen verzweifelten Blick auf die Anzeige, die plötzlich Herzstillstand auswies, während Izanagi kraftlos zusammensackte.
    »Ash!«, murmelte Dana, doch er schien in die Diagnosewerte vertieft. Was habe ich nur getan , ging es ihr durch den Kopf.
    Kurz darauf schlug Izanagis Herz wieder. Zugleich normalisierten sich Körpertemperatur und Blutdruck.
    »Gut, Izanagi«, murmelte Dana, als Dr. Tregarde den Kopf schüttelte und meinte: »Ich habe ihn in ein künstliches Koma der Stufe 6 der Ramsay-Skala versetzt. Im Moment hält ihn nur die Maschine am Leben.«
    »Neural-Depolarisation«, meldete der Computer.
    »Neu-Rep injizieren«, befahl Dr. Tregarde dem Medo-System.
    Als er reglos auf die Anzeige starrte, wagte es Dana, erneut zu fragen: »Was ist los, Ash?«
    »Seine Gehirnfunktionen versagen«, erwiderte er. »Izanagi stirbt.«
     
    *
     
    BEHRING, 23. Februar 2272, 11.39 Uhr Bordzeit
     
    Steves Herz raste wie nach einem Sprint.
    »Alles in Ordnung, Sir?« Die Anzeige in seinem Visor zeigte ihm, dass er Colonel Yefimov vor sich hatte. Seine Kampfuniform war mit gelbem Glibber übersät.
    »Status, Leute!«, hörte er den Colonel über die Innenlautsprecher sagen.
    »Keine weiteren Eindringlinge zu sehen!«, meinte Marc. »Mal abgesehen von einem Maulwurf«, fügte er murmelnd hinzu.
    Das hört nie auf , dachte Steve und schluckte. Nicht einmal jetzt unterlässt Marc die Sticheleien.
    Colonel Yefimov schien Marc einen Blick zuzuwerfen – doch den Gesichtsausdruck konnte Steve wegen des Helms nicht erkennen.
    »Private Fuller«, wandte sich Yefimov an ihn.
    »Ja Sir!«, rief Steve, fast ein wenig zu schnell und aufgeregt, wie ein jämmerliches Greenhorn bei der Grundausbildung. Es ärgerte ihn, dass er nicht souveräner war, immerhin hatte er dem Colonel gerade das Leben gerettet und die ihn bedrohende Bestie in tausend gelbe Fetzen zerschossen.
    »Bericht!«, forderte
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