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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Amtszeit begann. Und dann waren da noch …
    Er stutzte. »Mitchell?«, rief er über den Jubel hinweg. »Sagen Sie, irre ich mich, oder kann der Vorsitzende vier Ratsmitglieder eigenmächtig bestimmen?«
    Sein Gegenüber nickte. »So steht es in der Verfassung, Admiral. Auch dadurch können Sie Ihren Stand im Rat weiter festigen. Haben Sie schon jemanden im Sinn?«
    Gute Frage. Die Situation war ihm stets so unwirklich, so irreal erschienen, dass Vince bisher gar keinen Gedanken daran verschwendet hatte. Ratsvorsitzender? Grundgütiger, wer hatte denn damit rechnen können?
    Nun aber – und zu seiner eigenen Überraschung – grinste er. »Das habe ich in der Tat.« Dann wandte er sich um, sah zu al Khaled. »Wie sieht’s aus, Commander? Hätten Sie Lust, mich in die Politik zu begleiten? Ich könnte einen Experten für Sicherheitsfragen im Rat gebrauchen – und die GalAb einen Leiter, dem ich vertrauen kann.«
    Die nächsten Wochen und Monate würden hart werden, das wusste Vince. Aber sie hatten gewonnen. Und das überraschte, nahezu panische Gesicht des persischstämmigen Offiziers neben ihm war jeden Stress wert. Das spürte er.

Kapitel 9 – Zukunft im Vergangenen
     
    Bilder aus dem Nichts. Eine karge, fremde Welt. Gestalten, ihres Lebensraumes beraubt. Allein.
    Turanor zuckte zusammen, schüttete seinen Geist gegen die Macht der Eindrücke ab, doch es gelang ihm nicht. Von scheinbar überall her strömten die Erinnerungsfetzen auf ihn ein. Zügellos. Die Krankenstation an Bord der STERNENFAUST, in der er stand und einem plötzlichen Impuls folgend Dana Frosts Wange berührte, verschwand um ihn herum. Wurde ersetzt durch …
     … ein Feld aus Dreck und Steinen, wenig ertragreich. Doch es ist ein Anfang, muss einer sein. Wochenlang hat er an ihm gearbeitet, und so ganz allmählich ist ihm, als begreife dieses fremde Erdreich, was er von ihm wolle. Als wachse die Saat. Weil der Planet auf ihrer Seite war, auf der der Exinauten.
     … eine Höhle im Berghang und einen Mann in schwarz-weißer, irdischer Kleidung. Er schaut hinaus über die Ödnis – entschlossen, das Beste aus der bizarren Situation zu machen und die Angst und die Zweifel zu ignorieren. Es anzupacken, auf seine Art. His Way.
    … eine Hütte aus wenig mehr als Lehm, Blättern und dicken Zweigen, und einen schmächtigen jungen Mann in ihr, der mit Kohle Worte auf Steintafeln und Blätter kritzelt. Er ist den Tränen nah, doch er macht weiter. Weil sie alle weiter machen, immer und trotz der Widerstände. Weil Peter – Peter? Den Namen hatte Turanor noch nie gehört! Was geschah hier? Wer waren diese Personen? – es nicht anders von ihm erwartet hätte.
     … einen stämmigen Mann in glänzender Rüstung, der vor einer weit über hundertköpfigen Menge unterschiedlichster Gestalten stand und zu ihr sprach. Von Disziplin und Strukturen, vom Mut des Tapferen und der Kunst, selbst unter widrigsten Umständen ein Lager zu errichten, eine Gemeinschaft zu schützen. Die Sprache, derer er sich bediente, war kaum jemandem der Anwesenden vertraut genug, um sie zu verstehen – doch sie verstanden ihn dennoch. Nicht mit den Ohren, aber mit dem Verstand. Im Geiste.
    … eine Siedlung, klein noch, aber stetig wachsend. Eine Gemeinschaft, die in Symbiose mit der Welt lebt, auf die es sie verschlagen hat. Die eins geworden ist, mit sich und ihr. Und über ihr – an dem so fremden, aber dennoch heimatlich gewordenen Himmel – prangt ein zweiter Planet. Einer, von dem sich mancher hier fragt, ob auch auf ihm Exinauten gelandet sind. Menschen wie sie, die den Grund ihres Hierseins nicht kennen, ihn aber auch nicht länger kennen müssen, um zu sein, was diese Welt sie sein lässt: lebendig. Und Turanor von den Alendei verstand.
     
    *
     
    Sie wussten es.
    Mit einem Mal war es allen klar, lag es so offenkundig vor ihnen, dass es fast unmöglich schien, wie lange sie ratlos im Dunkeln getappt hatten. Die Alendei – alle Alendei dies und jenseits von Neso-Helemiiru – gaben sich der Welle aus Gedanken, Erinnerungen und Emotionen hin, die ihre mentale Gemeinschaft überflutete, ließen sich von ihr tragen und ihr Handeln von ihr bestimmen. Keine Zweifel mehr.
    Binnen eines einzigen Augenblicks hatten sie ihre Schiffe aufgesucht und waren nach Helemaii’nu aufgebrochen – der Welt, die so sehr Teil von ihnen war, wie die Haut, die ihre Körper umhüllte und das Haar, das auf ihren Köpfen spross. Jeder Alendei war plötzlich von einem Gefühl des
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