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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Glücks und der Zuversicht berauscht. Es gab gedankliche Wellen – es war die Musik der Gedanken – die durch das Bewusstsein strömten.
    Turanor wies ihnen den Weg. Mit den eigenartigen und doch so offensichtlich interpretierbaren Bildern, die er in die Gedankengemeinschaft seines Volkes einspeiste. Jedes einzelne von ihnen war erlebte Geschichte und ein real werdendes, präsent werdendes Stück ihrer gemeinsamen Vergangenheit – einer Zeit, die sie mit Helemaii’nu verband, der Welt Johnny Fontanes und Hiro Nakamotos, Johannes Lichters und Younes El Maatis, Emmeline Curdins und Publius Rubrius Barbarus’. Der Exinauten.
    Eine Welt der Alendei – und der Menschen.
    Eins.
    Niemand unter den Alendei vermochte zu sagen, woher die Sicherheit kam, doch sie war da. Das allein zählte.
    Sie wussten nun, was zu tun war – und sie spürten, dass der Kampf noch nicht verloren war. Solange es Hoffnung gab, gab es auch Möglichkeiten, und das Leben fand immer einen Weg.
    Das war es, was Johnny Fontane seinem Schicksalsgefährten an jenem denkwürdigen Tag hatte sagen wollen, als er der Lösung des Rätsels um die Entführungen der Exinauten ein gewaltiges Stück näher gekommen war: Das Leben fand immer einen Weg, ungeachtet der Umstände.
    Der Satz aus der tiefsten Vergangenheit Helemaii’nus und dem Mund eines Mannes, dessen Leben auf einem ganz anderen Gestirn begonnen hatte, wurde zum Kampfschrei der Alendei der Gegenwart, zu ihrem Mantra, mit dem sie sich dem Chaos ihrer Heimat stellten, der Natur und ihren Widrigkeiten trotzten – und abermals zu den Sichelraumern stürmten.
    Stück für Stück erhoben sich auch die schönen, Ehrfurcht gebietenden Raumschiffe von Helemaii’nu in den Himmel. Manche mussten dazu vom Eis befreit werden, andere lagen unter umgestürzten Bäumen oder Erdrutschlawinen begraben, doch mit vereinten Kräften und der Macht der Überzeugung in den Köpfen legten die Alendei sie frei. Es ging schneller als sie je zu träumen gewagt hätten, denn der Geist der Vergangenheit führte sie. Der Geist ihrer Heimat.
    Zweihundert in der Luft , meldete Leilanii, als Turanor und die anderen bei Helemaii’nu eintrafen.
    Weitere folgen.
    Sie hielt ein etwa zwei Handteller großes, dünnes Gerät in den Händen, das Talambraa als mobile Datenkonsole erkannte. Wo immer sie die Informationen hernahm, die das Teil ihr lieferte, sie waren zweifellos korrekt.
    Wir schaffen es , sagte Talambraa. Leilanii nickte. Es gab nichts mehr zu sagen. Nichts mehr zu denken. Die Tatsachen sprachen für sich.
    Talambraa hatte etwas Derartiges nie zuvor erlebt und auch nicht davon gehört. Gleichermaßen verblüfft und fasziniert saß sie da, betrachtete das Geschehen mit offenen Augen, offenem Herzen und offenem Geist, und wusste einfach, dass alles stimmte. Das alles seinen rechten, einzig helfenden Weg ging. So sicher, wie sie ihren Namen wusste. So sicher, wie sie noch vor Stundenfrist von ihrem eigenen, kurz bevorstehenden Ableben überzeugt gewesen war.
    Doch derart morbide Gedanken waren nun fern – ihr und dem Rest der Alendei-Gemeinschaft. Im Gegenteil: Eine nahezu absurd anmutende Euphorie hatte die gesamte Spezies gepackt, Trauer in Enthusiasmus und Resignation in Mut gewandelt.
    Wir wissen, was wir tun müssen , dachte die Heilerin. Weil wir ein Teil dieser Welten sind und sie uns den Weg weisen. Die Anhänger der Planeten-These hatten recht, auch wenn ihre Argumente mitunter unglücklich überdramatisiert vorgebracht wurden: Unsere Wurzeln als Spezies liegen hier. Helemaii’nu ist weit mehr als eine Heimat. Es ist uns so eigen geworden, als wäre es ein Körperteil, ein Organ, auf das wir nicht verzichten können.
    Leilanii nickte. Wir heilen unsere Welten. Weil wir sie erschufen, wissen wir, wie. Turanor hat uns die Augen geöffnet, uns die Wahrheit gezeigt. Großer, edler Turanor.
    Talambraa sah, wie Leilanii schmunzelte, nein, strahlte! Sie strahlte über das ganze Gesicht.
     
    *
     
    Es geschah im All.
    Die Zwillingsplaneten waren einander so nahe gekommen, dass allein der Versuch einem weiteren Selbstmord gleichkommen musste, doch längst schon ließ sich hier niemand mehr von Äußerlichkeiten aufhalten. Zielsicher und mit der vor ihnen liegenden Mission im Kopf steuerten die alendeischen Piloten ihre Schiffe auf die ihnen zugewiesenen Positionen, bezogen Stellung und warteten.
    Energetische Blitze zogen über die Außenhüllen der Sichelraumer, schlugen mit ungeheurer Wucht Dellen in sie, rissen
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