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Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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sich zu Wort meldete.
    »Ihr handelt eigenmächtig, Danur-Tak! Ihr wisst, was die Tradition verlangt!«
    »Und Ihr wisst, was Seine Heiligkeit schriftlich verfügte, Garin-Sir! Ich bin sein Zieh-Gelege! Ich bin sein Erbe! Und ich sage, wir rächen den Raisa!«
    Die Tanjaj schlugen mit den Fußkrallen auf den Boden, um ihre Zustimmung auszudrücken. Garin-Sir hatte Mühe, sich überhaupt Gehör zu verschaffen.
    »Ein Raisa hat keinen Erben!«
    Es wurde still. Alle sahen zu Danur-Tak hin. Einige schienen zu erwarten, dass er den vorlauten Priester auf der Stelle hinrichtete. Sie alle kannten den Willen des Raisa. Schon seit der offiziellen Verkündung durch Letek-Kun spaltete er das Volk. Danur-Tak wusste nur zu gut, wie gefährlich das Spiel war, das er spielte. Wenn er siegen wollte, brauchte er die Tugendwächter. Garin-Sir zu töten half ihm vorerst nicht weiter, weil es alle anderen Tugendwächter gegen ihn aufgehetzt hätte. Aber vielleicht konnte er mit der Hilfe einiger Vertrauter dafür sorgen, dass der eine oder andere Tugendwächter in der Schlacht sein Leben ließ. Zunächst aber musste er Garin-Sir beruhigen.
    »Garin-Sir, ich verstehe Eure Empörung. Die Wege des Raisa sind neuartig, und nicht alle wenden sich dem Neuen zu. Ich verlange nicht, von Euch als Raisa anerkannt zu werden. Noch nicht. Ich werde Mar-Tanjaj bleiben und verlange nur eines: ein Gottesurteil! Lasst mich die Schiffe gegen die Schnabellosen weiter führen und ihnen Tod und Verderben bringen, auf dass ihr ehrloses Treiben gestraft wird!«
    Wieder brandete Beifall auf, dieses Mal noch heftiger. Danur-Tak sah sich um und wusste, wie nah sein Sieg war. Im Gesicht des Tugendwächters zuckte es. Der Schnabel öffnete und schloss sich. Garin-Sir stand allein da. Sogar einige der Tugendwächter fielen in die Anfeuerungsrufe ein.
    »Nieder mit den Schnabellosen!«
    Der oberste Priester senkte den Schnabel. »Das gab es noch nie! In eine Schlacht zu fliegen, während der Raisa tot ist.«
    Danur-Tak legte seine ganze Überzeugungskraft in seine Stimme. »In meinen Nieren lebt Seran-Pakor weiter. Wir setzen unseren Flug fort, wie es Seine Heiligkeit wünschte. Denn auch der Letzte Wille eines Raisa ist heilig und unantastbar.«
    Garin-Sir senkte den Schnabel. Er sagte nichts mehr.
    Zufrieden wandte Danur-Tak sich an alle Priester.
    »Tugendwächter, betet für den Raisa und für unseren Sieg! Betet für die Krieger, und bereitet ein Ritual vor! In zweiundzwanzig Stunden der menschlichen Zeitrechnung werden wir den Ehrlosen zeigen, dass man die Kridan und ihr Imperium nicht unterschätzen darf!«
     
    *
     
    Solare Welten, Randzone, Überwachungsstation LAILA 4, 15. August 2271
     
    Jahi war am Arbeitsplatz eingeschlafen. Er gehörte zu den wenigen, die sich antrainiert hatten, aktiv zu träumen und sich an ihre Träume zu erinnern. Ausschlaggebend hierfür war ein Buch seines Großvaters gewesen, das tatsächlich noch auf Papier gedruckt worden war. In diesem Buch stand die Geschichte berühmter Wissenschaftler. Eine hatte ihn besonders fasziniert. Es war die Geschichte eines Mannes namens Friedrich August Kekule, der die Struktur des Benzols entdeckt hatte. Angeblich hatte er die Ringform im Traum gesehen. Auch wenn das nur eine Legende war, hatte sie Jahi derart beschäftigt, dass er sich neben Physik und Chemie den Träumen widmete.
    Viele Forschungen hatten bewiesen, dass das Unterbewusste auch im Schlaf nach Lösungen suchen konnte. Jahi nutzte diesen Prozess bewusst. Auch in diesem Augenblick arbeitete er im Schlaf weiter.
    Er sah sich selbst an der Konsole sitzen und meinte, von fern die Stimme von Allice zu hören, die mit einem Mitarbeiter sprach.
    Insgesamt befanden sich fünf Menschen auf der Station, einer davon war ein Paramedic, der Rest bestand aus Wissenschaftlern.
    Jahi verdrängte die fernen Worte von Allice und blickte im Schlaf auf den Bildschirm. Es war, wie er vermutet hatte, das sonderbare Signal war beständig. Es bewegte sich gleichbleibend durch den Raum. Nachdem Jahi etliche Annahmen aufgestellt und verworfen hatte, grübelte er nun im Traum weiter über das Problem.
    Der Strahlenstrom wird dünner. Ihm war, als könne er es auf dem Schirm sehen. Bestimmte Strahlen hatten mehr an Intensität verloren, als sie es durften. Die Abweichung war minimal, aber sie war konstant vorhanden.
    Je länger er im Traum auf den Bildschirm starrte, desto mehr begann das Bild vor ihm zu flimmern. Die Strahlen wurden unterbrochen, nur um
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