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Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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die Faust in den Magen. Für einen Moment glaubte Jake, er würde nie wieder Luft holen können. Erst als ein Schmerz von seinem Körper Besitz ergriff, der so heftig war, dass er aufstöhnte, atmete er wieder. Er knickte in der Körpermitte ein, hockte sich auf die Knie und übergab sich.
    Stummelzahn knurrte dumpfe Laute, die eindeutig zufrieden klangen. Seine drei Mitstreiter ließen den Leichnam in Ruhe und hielten sich vor Lachen die Bäuche. Einer spuckte aus, und der Rotz klatschte an Jakes Wange. Ein anderer nestelte an seinem Hosenstall herum.
    Nein, das geht zu weit!
    Obwohl sein Körper vor Schmerzen schrie, rappelte Jake sich auf. Vor seinen Augen verschwammen Farben, und seine Sinne wurden mit Gerüchen überspült, wie er sie noch nie erlebt hatte. Noch so ein Schlag und er würde sich vorerst nicht erholen. Ein gewichtiger Grund, um die Klappe zu halten. Seinen Blick jedoch konnte er nicht von der Frau lassen. Warum hatte man ihr das angetan?
    Und warum tat man ihm das an?
    Was hatten die Männer mit ihm vor?
    Waren sie die kleine Menschenansammlung gewesen, die man schon vom Shuttle aus beobachtet hatte? War das Team von der STERNENFAUST einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gelandet?
    Stummelzahn schob Jake vor sich her.
    Es fing an zu regnen.
    Jake warf einen Blick auf seine graue Baumwollunterwäsche. Im Nu hatte sie sich fast schwarz gefärbt. Was vom Himmel kam, war purer Dreck. Er sah nach oben. Alle Luftschiffe waren verschwunden wie Kaninchen, die in ihren Bau geflüchtet waren. Blitze zuckten durch die Wolken und erhellten für Sekundenbruchteile die Silhouette der Stadt.
    »Loodoon!«, sagte Stummelzahn mit erstaunlicher Klarheit. Zwar klang auch dieses Wort dumpf und rollend, dennoch meinte Jake darin den Namen der Stadt erkannt zu haben. Er traute sich und fragte: »Loodoon?« Er wies mit dem Kinn nach vorne.
    »Groakro – Loodoon!«, wiederholte Stummelzahn und lächelte fast schon freundlich.
    Na, da freut sich aber einer, nach Hause zu kommen , dachte Jake. Der Schmerz in seiner Wange, seiner Unterlippe und seinem Magen relativierte sich, beinahe so, als gewöhne er sich daran. Erstaunt bemerkte er, dass seine Schritte länger wurden, dass Neugier ihn trieb.
    In Lebensgefahr schwebte er wohl nicht. Hätte man ihn töten wollen, wäre das schon geschehen.
    Regentropfen peitschen in sein Gesicht, seine lockigen Haare pressten sich an seinen Kopf, und er begann zu frieren. Ganz in der Nähe krachte ein Blitz in einen Baum, der Feuer fing wie trockenes Stroh. Das schien, den Männern nichts auszumachen. Jake hätte ihnen erklären können, dass das Überqueren der Ebene vor ihnen sie alle in Lebensgefahr brachte, doch er wusste, dass dies vergeblich sein würde und bestenfalls mit weiteren Schlägen geahndet werden würde.
    Also wanderten sie über den flachen Rasen-Ring, der die Stadt zu umgeben schien, während links und rechts von ihnen Blitze in den Boden zuckten und Elmsfeuer über Grasspitzen loderten. Der metallische Geruch wurde immer stärker, eine Mischung aus Ozon, Teer und Stahl. Er wurde so stark, dass Jake ihn auf der Zunge zu schmecken meinte.
    Für seine Entführer schien das der reinste Lebensodem zu sein, denn sie wurden mit jedem Meter, den sie sich der Stadt – Loodoon – näherten entspannter und ruhiger. Sie klopften sich auf die Schultern und grollten vor sich hin, wobei sie ihren Gefangenen keine Sekunde aus den Augen ließen.
    Von einer Minute zur anderen hörten Gewitter und Regen auf. Dennoch riss der Himmel nicht auf. Einer der Männer schlug Jake die Pranke auf die Schulter. Jake fuhr herum – und starrte in ein breit grinsendes Gesicht. Sein Entführer deutet nach vorne, wo sich ein Tor öffnete.
    »Loodoon!«, sagte er.
    Jake nickte. »Ja, Loodoon, Dicker. Ich bin gespannt, was mich erwartet.«
    Der Mann fing an zu lachen, und Jake stimmte ein, obwohl ihm das Lachen fast im Halse stecken blieb.
     
    *
     
    George Yefimov war zufrieden.
    Zwar waren ihm Oberteil und Hose zu klein, dennoch konnte diese Kombination durchaus als modische Verirrung durchgehen. Mit den Schuhen hatte es einige Probleme gegeben, vor allen Dingen bei Mary Halova, doch auch hierfür hatte man eine Lösung gefunden. Den anderen passten die Klamotten mehr schlecht als recht. Bevor sie die Besiegten entkleideten – zwei von ihnen waren tot, die anderen hatte man schon zuvor gefesselt – hatte Yefimov die Leiche von Petty weggeschafft. Er wollte seinen Leuten den Anblick
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