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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania
Autoren: Anonymous
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»Ist das so? Nun, ich denke ich werde eine Pressekonferenz auf dem Platz des Blutes vorbereiten lassen. Und vorher lasse ich diese versteinerten Star-Corps-Leichname abhängen und sie auf einen Gleiter packen. Die Solaren Welten baten um eine Auslieferung der Toten.«
    Sun-Tarin spürte Erleichterung. »Danke, Orlan-Gal. Ihr tut das Richtige.«
    Orjan-Gal hob missbilligend eine Augenbraue. »Du solltest dich besser in einem Sandbad reinigen, Sun-Tarin. Du stinkst nach Angst und Schuld.«
    Sun-Tarin trat zurück. Die Anfeindungen Orlan-Gals berührten ihn nicht. Was sein Gewissen ihm sagte, war weit furchtbarer als jedes Wort eines Dritten.
    »Ich werde mich reinigen und Trauerkleidung anlegen.«
    Sun-Tarin verließ den Raum.
    Es war vollbracht. Orlan-Gal war auf ihrer Seite. Schon bald würde der Krieg zu Ende sein.
     
    *
     
    In seinem Zimmer holte Sun-Tarin eine Schüssel des violetten heiligen Sandes hervor und rieb sich damit ein.
    Wieder sah er Resan-Tar vor sich – und diesen Ausdruck von Erhabenheit und Schmerz in den Augen des Mar-Tanjaj.
    Resan-Tar hatte es hinter sich. Vielleicht war er bei Gott. Vielleicht bei den Dämonen. Auf jeden Fall würde der Mar-Tanjaj ihnen bei ihren weiteren Plänen fehlen. Kassil-Nur war nicht so hoch angesehen wie Resan-Tar. Als Chef des Bolpor wirkte er im Verborgenen und war kein Kridan, dessen Schnabel jeder Schlüpfling erkennen würde. Und Orlan-Gal war eine Gefahr. Es war fraglich, wen er als neuen Mar-Tanjaj bestimmen würde.
    Er musste es schaffen, den Raisa mit Hilfe von Kassil-Nur einer Autopsie unterziehen zu lassen. Nur so konnte die Wahrheit über den Alendei-Parasiten an das rötliche Licht des Tages gelangen.
    Ohne Vorwarnung begann Sun-Tarin zu zittern. Kraftlos sank er zu Boden. Die ganze Anspannung der letzten Zeit brach erneut und mit ungewohnter Heftigkeit über ihn herein.
    »Seran-Pakor!«, krächzte er. »Was habe ich nur getan?«
     
    *
     
    »Sun-Tarin?«
    Die zarte Stimme seiner Schwester war dicht über ihm. Langsam schlug er die Augen auf. War er bewusstlos geworden?
    »Sun-Tarin, Orlan-Gal hält bald die Rede auf dem Platz des Blutes. Aufständische Tanjaj stehen vor dem Palast. Es wäre gut, wenn du Orlan-Gal begleitest.«
    »Ich komme«, krächzte er kraftlos.
    Lera-Taris rieb ihm mit dem Sand den Schmutz ab. »Du siehst furchtbar aus, Bruder«, flüsterte sie.
    »Du ebenso«, entgegnete er. Sie erschien ihm noch hagerer als zuvor.
    »Und doch ist das ein Tag der Freude.«
    Sun-Tarin stand auf. »Nicht für mich. Es ist ein Tag der Schuld.«
    Sie half ihm, seine schwarze Trauergewandung anzulegen. »Ich danke dir, Bruder, dass du das getan hast.«
    »Danke mir nicht.«
    Sie schwiegen. Sun-Tarin vermied es, Lera-Taris anzusehen. Mechanisch reinigte er sich und zog seine dunkle Gewandung glatt.
    An der Seite von Lera-Taris trat er in den Palasthof hinaus. Schon von hier aus sah er, dass alle Flaggen gehisst waren. Siebzehn schwarzgrüne Banner wehten im Wind. Sie waren ein Zeichen der Trauer.
    Sie erreichten Orlan-Gal, der sich von gut dreißig Tanjaj bewachen ließ. Es kamen weitere hinzu. Der gesamte Palast war im Aufruhr. Überall klackerten Fußkrallen über Stein und Sand.
    »Sun-Tarin«, grüßte Orlan-Gal ihn knapp, als sei nichts weiter zwischen ihnen vorgefallen. »Begleite mich bitte zum Platz des Blutes. Wir wollen ihn an diesem Tag Platz der Trauer nennen.«
    »Wie Ihr wünscht, Priester.« Sun-Tarin und Lera-Taris schlossen sich dem Trupp an. Sie gingen zu Fuß durch die Gartenanlagen.
    »Sie haben die Nachricht schon in den Medien gebracht«, krächzte Lera-Taris leise. »Seitdem gibt es kein anderes Thema mehr. Der Raisa ist tot. Niemand hat die Explosion im Herdan überlebt.«
    Freude und Trauer brandeten über Sun-Tarin hinweg. Er antwortete nichts, seine Gefühle nahmen ihn ganz in Anspruch.
    Als sie den Bereich der Gärten verließen, standen bereits Tanjaj links und rechts des Sandweges. Es waren gut vierhundert Kridan, die sich schon allein am Wegrand versammelt hatten.
    »Der Krieg muss weitergehen!«, krächzte es aus rauen Kehlen.
    »Die Frevler dürfen nicht mit diesem Attentat durchkommen und ihren Willen erreichen!«
    »Tod allen Schnabellosen!«
    Auf dem Platz war es so voll wie zuletzt kurz nach der Verkündigung des Krieges. Kridan standen in Gruppen zusammen und pressten sich um die erhöhten Ferka-Bretter, die bereits in der Mitte des Platzes vor dem Brunnen aufgebaut worden waren.
    Sun-Tarin bemerkte, dass die
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