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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa
Autoren: Anonymous
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Flugeinheiten nur so wimmeln würde.
    Die Marines schwebten mit ihren Antigrav-Packs in die Tiefe. Die Scharfschützen der drei Fire Teams bezogen Stellungen auf dem Dach. Obwohl die Oberfläche leicht gerundet war, konnten sie sich mit ihren Spezialschuhen daran festklammern.
    In Windeseile war ein schmales Loch für die Sprengung gebohrt. Der größte Druck würde sich nach unten richten, dennoch hielten alle respektvollen Abstand.
    Kurz darauf dröhnte ein donnerndes Grollen in ihren Ohren. Ein Teil des Festungsdaches stürzte ein, und ein Loch von gut zehn Metern Durchmesser entstand.
    Valpiere übernahm die Führung und schwebte in die Tiefe. Er hatte den Boden noch nicht erreicht, als die ersten Schüsse fielen. Auf seinem Helmdisplay sah er zwanzig bewaffnete Kridan, die hinter heruntergestürzten Steinbrocken Stellung bezogen. Er entdeckte einen Ausgang auf der Nordseite des Raumes.
    Der Major erwiderte das Feuer. Gasbomben rollten in den Raum, die den Kridan die Sicht nahmen und ihre Atemwege empfindlich störten. Valpiere stellte das integrierte Mikro auf die drei Corporals der Fire Teams ein.
    »Zum Ausgang! Wir müssen so schnell wie möglich einen Zugang nach unten finden! Schießt jeden nieder, der im Weg steht!«
    Der Befehl war simpel.
    Das Blutbad begann.
     
    *
     
    »Versagt«, murmelte der Botschafter der Solaren Welten niedergeschlagen. »Ich habe versagt. Meinetwegen gibt es nun Krieg.«
    Sara Paliri schüttelte mitleidig den Kopf. Sie fasste die Schulter des auf der breiten Steinbank kauernden Gustaffson.
    »Nein, Exzellenz. Die Kridan wollten diesen Krieg. So wie Ihr es in der letzten halben Stunde geschildert habt, haben sie sich gar nicht auf Verhandlungen eingelassen. Sie wollten weder ein Bündnis, noch besondere Rechte.«
    »Sie wollen, dass wir unsere Vorstöße in die Technik der Toten Götter aufgeben. Vorstöße, die an der Seite der J’ebeem erweitert werden.«
    Paliri verneinte entschieden. »Ich bin bloß eine Marine, aber ich sage: Sie wollten Krieg. Zumindest ihr verdammter Raisa will ihn.«
    Gustaffson sah zusammenzuckend zu der Kamera, die in einer Ecke des Raumes über ihnen schwebte. Dann blickte er zu den zehn Marines, die am Boden auf behelfsmäßigen Matratzenlagern saßen und ihnen zuhörten. Um sie her standen mehrere tonartige Krüge mit Wasser.
    »Die beobachten uns. Passen Sie auf, was Sie sagen, Corporal.«
    Paliri spürte Bitterkeit in sich aufsteigen. »Spielt das jetzt wirklich noch eine Rolle?«
    Der Botschafter senkte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Vielleicht nicht. Vielleicht werden die Kridan uns alle hinrichten. So oder so.«
    Paliri hätte ihm gerne widersprochen. Ihm Mut gemacht. Aber ihr fielen keine aufmunternden Worte ein. Sie war mit ihrer Weisheit am Ende.
    In dem Moment schreckte sie hoch! Eine Erschütterung ging durch das Gebäude. Sie presste ihre Hände instinktiv gegen die Wand zu ihrer linken Seite.
    »Ein Erdbeben?«, fragte Lion Crest stirnrunzelnd.
    Erregung stieg in Sara hoch. Sie kannte diese Art der Erschütterung nur zu gut. »Sprengstoff«, flüsterte sie. Sie sah Lion an. »Jetzt ist es so weit. Heartbreaker.«
    Es war ein Codewort, und der Marine verstand sie sofort. Wie ein Affe drückte er sich an der Ecke der Wand hinauf, schwang sich nach oben und verdeckte die Kamera mit einem seiner Handschuhe.
    »Was … Was ist los?«, fragte der Botschafter.
    Gleich zwei Marines packten ihn, während fünf weitere die Steinbank innerhalb der Zelle umstürzten.
    Paliri hechtete zur stählernen Gleittür und riss einen Verschluss an der Beinnaht ihres künstlichen Beines auf. Sie öffnete eine hautfarbene Klappe.
    »T minus sieben!«, rief sie betont fröhlich nach hinten.
    Immerhin muss ich dem Namen Seven Ehre machen!
    »Was …«, der Botschafter sprach hilflos in ihre Richtung. Sara sah aus den Augenwinkeln, dass die Marines ihn hinter die Steinbank zogen. Gut so.
    Sechs.
    Sie hatte den Sprengstoff in der Hand. Genug um diese Wand zu zerbröseln. Genug sie alle zu töten, wenn sie einen Fehler machte.
    Vier.
    Sie schob die Bombe in den schmalen Schlitz am unteren Eingang der Tür. Die Einbuchtung konnte aufgeschoben werden. Die Kridan hatten bereits Essen und Wasser hindurchgereicht. Sie aktivierte den Auslöser.
    Zwei.
    Sara hechtete hinter die Bank.
    »Ohren zuhalten, Botschafter!« Sie presste sich ihre Hände auf die Ohren. Die anderen machten es ihr nach, auch Gustaffson. Dennoch war der Schlag gewaltig. Steine prallten an Wand und
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